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1529 - Tochter, Mutter, Teufelssaat

1529 - Tochter, Mutter, Teufelssaat

Titel: 1529 - Tochter, Mutter, Teufelssaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nacken und drückte so hart zu, dass sie die Schülerin in die Höhe reißen konnte.
    Elisa verlor den Halt. Sie musste ihre Hände von den Griffen lösen, was ihr nicht so schnell gelang, deshalb zerrte sie das Rad mit in die Höhe, das allerdings aus ihrem Griff rutschte und auf der Straße landete.
    Elisa sah, wie ihr Rad weiterrutschte und sie nicht dagegen unternehmen konnte, denn ihre Mutter ließ sie nicht aus dem Griff. Sie kam sich vor wie eine Katze, die von ihrer Mutter im Nacken fest gepackt worden war, um sie vor einer Gefahr in Sicherheit zu bringen.
    Nur wurde Elisa nicht in Sicherheit gebracht. Camilla wuchtete sie zu Boden, und Elisa spürte die Härte der Straße, als sollten ihr die Knochen gebrochen werden.
    Sie blieb starr liegen. Sie holte Luft. Sie spürte Schmerzen in ihrem Rücken und auch am Hinterkopf. Das war nichts gegen das, was sie in den folgenden Sekunden vernahm.
    Zuerst das hässliche Lachen, das sie schon kannte.
    Und danach die Worte, die sie wie Pfeilspitzen trafen. »Jetzt entkommst du mir nicht mehr, Tochter…«
    ***
    Manchmal hatte man richtig Pech. Und das war bei mir der Fall. Nicht nur, dass die Autobahn voll gesperrt war, auch die als Ausweichstrecke genannte Bundesstraße war überlastet. Da quälten sich LKWs und auch Personenwagen im Schritttempo weiter, soweit sie nicht überhaupt standen.
    Dazu hatte ich keine Lust.
    Mein nächstes Ziel war Würzburg. Vor der Stadt wollte ich wieder auf die Autobahn, und deshalb traf ich den Entschluss, die Bundesstraße zu verlassen und im wahrsten Sinne des Wortes über die Dörfer zu fahren, wobei ich auf die gelben Hinweisschilder achtete und immer froh war, wenn ich den Namen der Stadt Würzburg las.
    Schnell konnte ich nicht fahren. Dafür bekam ich mehr von der Landschaft mit, die aus breiten Erhebungen bestand, großen Mulden, in denen sich die kleinen Orte zusammenballten. Viele Felder, auch Wiesen, und auf den Feldern standen die großen Räder, zu denen das geerntete Korn zusammengebunden war.
    Angst, das Flugzeug zu verpassen, überkam mich nicht. Ich war jetzt froh, früh genug weggefahren zu sein und freute mich auch, dass ich mir um einen Stau keine Sorgen zu machen brauchte.
    Ich war mit meinen Gedanken bei dem Fall, der hinter mir lag. Das Phantom der Hölle gab es nicht mehr, aber ich hatte erneut erlebt, wozu meine Feinde fähig waren. Sie waren grausam, und Menschen waren nicht mehr als Figuren auf dem Schlachtfeld der Hölle.
    Aber das war ich seit Jahren gewohnt. Ich hatte überlebt, und das kam mir oft genug wie ein Wunder vor. Jetzt freute ich mich auf London und wünschte mir eine ruhige Zeit herbei. Zumindest ein paar Tage. Aber das war ein Problem. Ich kannte das Schicksal genau, das mir immer wieder einen Streich spielte. So war es auch hier in Deutschland gewesen.
    Eigentlich war ich nur hergekommen, um mit Harry Stahl einen runden Geburtstag zu feiern. Was daraus geworden war, hatte man ja gesehen.
    Kurven, gerade Strecken, kleine Abhänge, Hügel - es war eine Landschaft, die Abwechslung bot. Und natürlich die kleinen Dörfer, durch die ich immer wieder fahren musste, und die mir vorkamen wie frisch geputzt. Man konnte seinen Spaß daran haben, dieses kleine Stück der heilen Welt zu betrachten.
    Wieder lag ein Ort vor mir. Ich las den Namen, vergaß ihn aber schnell.
    Die schmucken Häuser verteilten sich in einem kleinen Tal. Zur rechten Hand sah ich einen breiten Hang in die Höhe steigen. Auf ihm lag ein klotziges Gebäude, und bei der Herfahrt hatte ich auf einem Schild gelesen, dass es sich dabei um ein Mädcheninternat handelte. Auch das gab es hier.
    Der Ort selbst war schnell durchfahren. Ich machte auch keine Rast, um mich zu stärken. Ich wollte so schnell wie möglich wieder die Autobahn erreichen, um dann in Richtung Frankfurt zu düsen.
    Der Ort lag schnell hinter mir. Ich fuhr wieder hinein in die Landschaft, die recht leer war, wenn man dies auf den Verkehr bezog. Ich sah mehr Trecker als Autos. Diese Straße zu fahren, kam wohl nur Einheimischen in den Sinn. Die Ausnahme bildete ich.
    Aber ich war richtig, denn auf den gelben Schildern war noch immer das Wort Würzburg zu lesen. Mit dem Polo kam ich gut zurecht. Es war einfach herrlich, durch die Landschaft zu fahren. Ich dachte an nichts Böses, wie man so schön sagt. Dämonen und alles, was damit zu tun hatte, lagen weit hinter mir.
    Die Welt war wieder friedlich geworden, und das genoss ich.
    Erneut empfand ich die vor mir liegende

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