Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

Titel: 153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
lange Trenchcoats, deren sie sich blitzschnell entledigten. Die Hüte segelten davon. Ich sah schwarze Lederkleidung und blinkende Schwerter, und mir war sofort klar: Loxagons Kopfjäger hatten Por gefunden!
    Mit gezogenen Schwertern fächerten sie auseinander. Por schob Vicky hinter sich und starrte die Höllenkrieger haßerfüllt an. Er redete mit ihnen. Ich hörte ihre Namen. Sie hießen Agazzim, Vide und Iskodis.
    Agazzim wirkte am brutalsten und grausamsten. Er war unschwer als Anführer des Höllentrios zu erkennen. Breit grinsend sagte er: »Deine Flucht war sinnlos, Por. Sie war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, das hättest du wissen müssen. Deine Spur war leicht zu finden. Vor allem hier auf der Erde.«
    »Wenn ihr denkt, ich gehe mit euch in die Hölle zurück, seid ihr im Irrtum!« knurrte Por.
    »Das wissen wir«, erwiderte Agazzim gelassen. »Aber du kannst sicher sein, daß wir nicht ohne dich zu Loxagon zurückkehren werden.«
    »Ich würde immer wieder zu fliehen versuchen«, stieß Por leidenschaftlich hervor. »Ich würde euch entkommen. Ein zweitesmal würdet ihr mich nicht finden.«
    Agazzim lachte. »Deine Worte beweisen mir, daß ich dich richtig eingeschätzt habe. Deshalb werden meine Freunde und ich dafür sorgen, daß du uns keine Schwierigkeiten machen kannst.«
    »Irgendeine Gelegenheit wird sich finden…«
    »Für einen Toten?« fragte Agazzim zweifelnd. »Wohl kaum.«
    Ein heftiger Ruck ging durch Pors Körper.
    Agazzim nickte. »Du hast richtig gehört. Wir werden dich töten und deine Leiche in die Hölle schaffen.«
    »Loxagon hat bestimmt verlangt, daß ihr mich lebend zurückbringt.«
    »Lebend wärst du ihm lieber«, gab Agazzim zu. »Doch wenn wir ihm erklären, daß wir gezwungen waren, dich zu töten, wird er sich damit zufriedengeben.«
    Vide wies mit dem Schwert auf mich. »Was machen wir mit ihm?«
    »Er muß sterben. Es darf keine Zeugen geben«, entschied Agazzim.
    »Und das Mädchen?« fragte Iskodis. »Nehmen wir mit«, entschied Agazzim. »Sie ist sehr schön. Wir werden uns mit ihr vergnügen.«
    Alles in mir bäumte sich auf. Wenn ich bloß frei gewesen wäre, wenn ich meine Hände hätte gebrauchen können - ich hätte keine Angst vor diesen verfluchten Kopfjägern gehabt. Bis zum letzten Atemzug hätte ich gegen sie gekämpft - für Vicky!
    Vide näherte sich mir. Meine Kehle schnürte sich zu. Wenn er mit dem Schwert zustach, war ich verloren.
    »Vide!« rief Agazzim. »Den heben wir uns für später auf. Erst kommt Por dran!«
    Por hob die Krallenhände, und sein Maul wurde größer. Auch die Zähne. »Loxagon wird euch nicht glauben!« schrie er. »Er wird eure Lüge durchschauen. Ihr wißt, wie grausam er Krieger bestraft, die ungehorsam waren.«
    »Wir werden ihm alle drei dasselbe erzählen«, sagte Agazzim. »Wie soll er wissen, daß es nicht die Wahrheit ist?«
    »Loxagon hat schon viele Lügen aufgedeckt.«
    »Diese wird unser Geheimnis bleiben«, knurrte Agazzim. »Ich bin nicht gewillt, mich mit dir zu belasten.«
    »Deine Bequemlichkeit wird euch allen dreien zum Verhängnis werden«, prophezeite Por. Er hoffte, daß Vide und Iskodis umfielen und sich gegen Agazzims Entscheidung stellten. Dann stand es zwei gegen einen, und Agazzim konnte seinen Willen nicht durchsetzen. Por glaubte nicht, daß Vide und Iskodis voll hinter Agazzim standen. »Ihr dürft euch nicht gegen Loxagons Befehl stellen, sonst endet ihr wie ich!« rief er ihnen zu.
    »Hört nicht auf ihn!« sagte Agazzim unwillig. »Loxagon hat uns die Erlaubnis erteilt, ihn nötigenfalls zu töten - und ich sage euch: es ist nötig!«
    Sie rückten von drei Seiten näher. Vicky stand zwei Meter neben mir. Sie beachtete mich nicht, nahm aber auch nicht Anteil an dem, was mit Por geschah. Völlig unbeteiligt stand sie da und wartete auf den nächsten Befehl. Wenn Por gesagt hätte, sie solle aus dem Dachfesnter klettern und sich in die Tiefe stürzen, hätte sie es getan, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Als die Kopfjäger fast auf Schwertlänge an den Alptraumteufel herangekommen waren, sah ich schwarz für ihn - aber auch für mich. Gegen drei Schwerter war Por machtlos.
    Er stieß aggressive Fauchlaute aus, wandte sich einmal Agazzim, dann Vide, dann Iskodis zu. Das ging stets ruckartig. Er versuchte alle drei Feinde im Auge zu behalten.
    Wer würde den ersten Schwertstreich führen? Aus meiner umgedrehten Perspektive sah ich, wie Agazzim zum Stoß ausholte. Der Körper des Kopfjägers

Weitere Kostenlose Bücher