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153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

Titel: 153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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spannte sich. Gleich würde Agazzim vorschnellen wie eine zubeißende Klapperschlange.
    Por schien die Gefahr nicht zu erkennen. Er konzentrierte sich auf Vide und Iskodis. Ich konnte ihn nicht warnen. Der Knebel, den er mir zwischen die Zähne gedrückt hatte, würde ihm nun zum Verhängnis werden!
    Als Agazzim zustechen wollte, sauste etwas heran. Ich hörte ein dumpfes Aufprallgeräusch, und im gleichen Moment war Por nicht mehr vorhanden.
    Hatten mir meine Augen einen Streich gespielt? Was war geschehen?
    Por war verschwunden, aber der Platz, auf dem er gestanden hatte, war nicht leer. Jemand anderer stand jetzt dort, ein Mann, den ich gut kannte, mit dem ich befreundet war: Brian »Speedy« Colley.
    Der Mann aus der Welt des Guten, der sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegen konnte. Er hatte die Kopfjäger überrumpelt, aber welchen Trick hatte er angewandt, um Por verschwinden zu lassen? Das war mir ein Rätsel.
    Selbst Agazzim, den als Höllenwesen wohl nicht viele Tricks verblüffen konnten, senkte perplex das Schwert.
    Und Thar-pex fiel plötzlich wie ein gefällter Baum um und regte sich nicht mehr.
    Aber das war alles erst der Anfang!
    ***
    Auf dem Dachboden des Schulgebäudes war Augenblicke später wahrlich die Hölle los. Die Ereignisse überstürzten sich. Auf einmal erschien Boram neben mir, und Vicky erwachte aus ihrer Trance. Völlig verwirrt blickte sie um sich.
    »Wo ist Por?« brüllte Agazzim.
    Iskodis wies mit dem Schwert auf Brian Colley. »Er muß Por sein. Er versucht uns mit einem anderen Aussehen zu täuschen.«
    »Gleich bist du frei, Herr!« sagte Boram.
    Er setzte seine Vampirhauer an und biß den Strick durch. Der Dampf, aus dem er bestand, verdichtete sich so sehr, daß er den Strick festhalten konnte. Auf diese Weise ersparte er mir eine Landung auf dem Kopf, mit Beule.
    »Wo kommt plötzlich der Vampir her?« schrie Agazzim, der wahrscheinlich noch nie von Ereignissen so überrollt worden war. »Töte ihn, Vide!«
    Boram, der sich über mich gebeugt hatte, um mir den Knebel aus dem Mund zu ziehen, schnellte hoch und warf sich dem Kopfjäger entgegen.
    Vicky eilte zu mir. »Tony, ich verstehe das alles nicht…«
    »Später«, keuchte ich, endlich ohne Knebel.
    Mit zitternden Fingern löste Vicky meine Fesseln. Endlich konnte das Blut wieder richtig zirkulieren.
    Vide hieb mit dem Schwert durch Boram. Verdattert riß er die Augen auf. Der Nessel-Vampir stieß ihn mit einem Fußtritt zurück. Der Kontakt war für den Kopfjäger schmerzhaft. Er brüllte wie auf der Folter.
    Boram krallte die Finger in Vides Lederkleidung, drehte sich mit ihm und brachte ihn zu Fall. Vide verlor sein Schwert, das ihm gegen den weißen Vampir ohnedies nichts nützte.
    Aus nächster Nähe erlebten wir mit, wie Boram nach dem schwarzen Leben des Feindes gierte. Der Nessel-Vampir, der von schwarzer Energie lebte, drückte das Höllenwesen fest auf den Boden.
    Vide wehrte sich verzweifelt. Er verlor ständig Kraft an Boram, weil dieser auf ihm lag. Sein Widerstand wurde rasch schwächer, und als er sich kaum noch wehrte, biß Boram gnadenlos zu.
    Ich wohnte diesem Schauspiel nie gern bei. Ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen. Schaudernd wandte ich mich ab, während Boram dem Höllenwesen den Garaus machte.
    Endlich fiel die letzte Fessel von mir ab.
    Meine Gliedmaßen kamen mir fremd vor, und sie wollten mir auch nicht richtig gehorchen. In meinem Schädel pochte es immer noch schrecklich, aber ich wußte, was ich tun mußte.
    Agazzim bemerkte, daß Vicky mich befreit hatte, und schickte Iskodis. Ich beförderte Vicky blitzschnell zur Seite, damit der Kopfjäger sie nicht verletzen konnte.
    Da ich nicht schnell genug an meinen Colt Diamondback kam, wich ich zuerst einmal einem mörderischen Schwerthieb aus. Ich federte nach links. Die Klinge surrte knapp neben mir nach unten.
    Dann zog sie Iskodis waagrecht durch die Luft, und ich tauchte gedankenschnell darunter weg. Erst dann schaffte ich es, den Revolver aus dem Leder zu ziehen.
    Iskodis stach zu, ich schnellte zurück und drückte ab. Die geweihte Silberkugel traf seinen Arm. Er brüllte auf und ließ das Schwert fallen.
    Ich war nicht sicher, ob geweihtes Silber ausreichen würde, um ihm den Rest zu geben. Bestimmt aber würde er einen Hieb mit seinem Schwert nicht überleben.
    Der Colt wechselte in meine Linke, und ich hob das Schwert auf. Ich kann ganz gut mit diesen Dingern umgehen, das hatten mir Freunde im Reich der grünen Schatten

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