1531 - Besuch auf Terra
„Eigentlich nicht", erklärte die Frau. „Ich lasse dich noch heute wissen, wo der Treffpunkt ist."
„Einverstanden." Der Dezernent und sein stummer Begleiter erhoben sich. „Ich bitte euch, noch einen Augenblick hierzubleiben. Es kommt noch jemand, der mit euch sprechen möchte."
Lächelnd verließ Wilson Offermann den Besprechungsraum.
Kaum hatte sich die Tür geschlossen, da öffnete sich eine andere auf der gegenüberliegenden Seite, die die Zwillinge vorher gar nicht bemerkt hatten. Ein Mann trat herein. „Perry Rhodan!" rief Daniela Prioretti. „Höchstpersönlich und nicht als Projektion."
„Ganz richtig." Rhodan lächelte. Begegnungen mit Bürgern, die ihn mehr für eine Legende als für einen realen Menschen hielten, fielen oft etwas komisch aus. „Ich begrüße euch. Setzen Wir uns. Ich werde euch nicht lange aufhalten, aber ein paar Worte möchte ich zu eurem Auftrag noch persönlich an den Mann bringen."
„Oder an die Frau", scherzte die Touristenführerin. „Auch das ist richtig." Rhodan rückte seinen Stuhl zurecht und goß sich dann ein Glas Orangensaft ein. „Zunächst dies. Euer Auftrag wird nicht ganz einfach sein. Es kommt allein auf Ho-Munn-Kun und Ida an. Die beiden anderen Personen haben keine Bedeutung für euch. Sie werden sich auch nicht in den Vordergrund drängen."
„Das hat Off ermann schon angedeutet."
„Die ganze Reise soll für meine beiden Gäste so angenehm wie möglich sein. Ihr sollt nach Möglichkeit alle ihre Wünsche erfüllen. Das Hauptziel des Unternehmens ist aber, bei den beiden Verständnis für die Probleme und die Lebensart der Terraner zu wecken. Wenn euch das gelingt, ist der Auftrag erfüllt. Diesem Ziel sind alle anderen Überlegungen unterzuordnen."
Er legte zwei Bilder auf den Tisch. „Das ist Ho-Munn-Kun. Und das ist Ida."
„Sie sehen aus wie Terraner", stellte Daniela Prioretti fest. „Aber wenn ich deine Worte richtig deute, dann sind es keine."
Perry Rhodan wartete ein paar Sekunden mit der Antwort. „An deiner Feststellung ist etwas dran. Ich bitte euch, macht euch über diese Dinge keine Gedanken, und stellt keine Fragen. Erfüllt den Auftrag. Ihr bekommt eine saftige Belohnung, wenn alles klappt."
Er stand auf und holte zwei kleine Gegenstände aus der Tasche. Die daumengroßen Zylinder wirkten unscheinbar. An einem Ende besaßen sie einen hell gefärbten Druckknopf.
Er gab jedem der beiden Priorettis ein solches Gerät. „Ich hoffe", sagte er dazu, „daß ihr sie nie braucht. Wenn es Schwierigkeiten mit Ida und Ho-Munn-Kun geben sollte, wendet euch an Wilson Offermann. Ihr wißt, wie ihr mit ihm oder seinen Leuten offiziell Kontakt aufnehmen könnt. Diese Geräte dürft ihr nur benutzen, wenn Ida oder Ho-Munn-Kun eine große Gefahr droht oder wenn ihr meint, ich müßte informiert werden. Über diese Kontakter, die NATHAN ständig kontrolliert, könnt ihr mich immer erreichen. Dabei handelt es sich um eine reine Sprechmöglichkeit. Auch wenn ich nicht sofort antworten sollte, empfange ich eure Nachricht."
„Wir haben das verstanden, Perry." Daniela war die Wortführerin, „Wir werden alles tun, was in deinem Sinne ist."
Perry Rhodan reichte erst Daniela und dann Massimo die Hand. „Ich wünsche euch viel Erfolg!"
*
Das Restaurant trug den Namen „Da Piero". Es lag in einem der großen Erholungszentren Terranias. Daniela Prioretti hatte es ausgesucht. Dabei hatte sie darauf geachtet, daß hier eine breite Palette an verschiedenen Speisen aus allen Regionen der Milchstraße angeboten wurde.
Somit war sie sicher, daß sich für jeden der Touristen etwas Passenden finden würde.
Zur Freude der Priorettis trafen alle vier Teilnehmer sehr pünktlich ein. Ein bißchen enttäuscht war Daniela, denn Costa Alexoudis und Venja Apyrin stellten dickliche und langweilige Durchschnittstypen dar. Sie fragte sich insgeheim, warum diese beiden Terraner an einer Luxusreise dieser Größenordnung teilnehmen durften.
Ho-Munn-Kun und Ida hingegen wirkten so exotisch, wie sie das schon den Bildern Perry Rhodans entnommen hatte.
Die Touristenführerin hatte einen Tisch reservieren lassen, der allein auf einer ausladenden, transparenten Veranda stand, die über einen Teich ragte. Unter ihnen tummelten sich Enten, Gänse und andere Wasservögel.
Der Service wurde im „Da Piero" nicht ausschließlich von Robotern wahrgenommen. Hier wurde man nach alter Tradition von gepflegt gekleidetem Personal beraten und bedient. Zwei junge Damen
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