1531 - Besuch auf Terra
sehen oder sprechen."
„Warum, meine Tochter?"
„Ich bin eine erwachsene Frau. Ich muß das tun, was ich für richtig halte. Versteh das bitte.
Anders kann ich deine Frage nicht beantworten."
Perry Rhodan sah ein, daß dieses Gespräch zu nichts mehr führen würde. Eirene war immer rätselhafter geworden, und es sah nicht danach aus, daß sich das noch einmal ändern würde. Eigentlich konnte das nur an dem Anteil kosmokratischer Geistessubstanz liegen, den sie besaß.
Oder hatte der langjährige Umgang mit dem Nakken Willom die Veränderungen bewirkt?
Würde er jemals eine Antwort auf diese Fragen bekommen?
*
Daniela Prioretti: Ein bißchen aufgeregt war sie schon. Bruder Massimo war bereits vorausgeeilt und hielt sich jetzt sicher schon bei Wilson Offermann auf. In knapp zehn Minuten sollte die Einweisung in die Tour erfolgen.
Daniela hatte in aller Eile noch ein paar Informationen angefordert. Diese waren aber nicht mehr rechtzeitig in ihrer Wohnung eingetroffen. Sie hatte sie zu einer öffentlichen Kontaktstelle im Sonderministerium umdirigiert und sie dort vor wenigen Minuten auch erhalten.
Sie überflog die Angaben. Sie betrafen eine Abenteuerreise durch das ewige Eis Grönlands und einen Safari-Trip am Südrand der Wüste Sahara, wo diese noch in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben war. Sie war zweimal während der Ausbildungszeit dort gewesen.
Mit einem Antigravlift gelangte sie in den langen Korridor, wo die Büros von Offermanns Dezernat lagen. Hier sollte die Einweisung in einem Konferenzraum durchgeführt werden. Zügig schritt sie voran.
Wenn sich die glutroten Strahlen ...
Sie übersprang mehrere Zeilen und las nur noch den Schluß.
Ihr war etwas schwindlig. Ein paar Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn. Sie wischte sie ab.
Sicher lag das an der Nervosität, die ja auch Massimo nicht verschont hatte.
Wenn sich die glutroten Strahlen der expandierenden Sonne ...
Sie blieb stehen und holte tief Luft. Dann erblickte sie zufällig einen Getränkeautomaten. Sie tastete sich ein eiskaltes Mineralwasser und trank dies in kurzen Schlucken. Ihr wurde etwas besser.
Als sie den Besprechungsraum betrat, kam Massimo auf sie zu. Weiter hinten saßen zwei Männer an einem Tisch. Einen davon kannte sie. Es war der Dezernent Wilson Offermann. „Ich habe alles erhalten", sagte sie und wedelte mit den Lesefolien.
Der Mann blickte seine Schwester durchdringend an. „Du bist etwas blaß um die Nase", meinte er halblaut. „Ist dir nicht gut?"
„Ein kleiner Schwindelanfall." Sie versuchte ein Lächeln. „Die Aufregung, verstehst du? Aber es ist schon vorbei."
Sie begrüßte Wilson Offermann, der seinen Begleiter als seinen Assistenten vorstellte, ohne einen Namen zu nennen.
Auf den Tischen standen verschiedene Getränke, und sie bedienten sich. Daniela blieb beim Mineralwasser. „Kommen wir direkt zur Sache", begann der Sonderbeauftragte. „Die Reisegruppe wird aus vier Personen bestehen, den beiden Männern Ho-Munn-Kun und Costa Alexoudis sowie den beiden Frauen Venja Apyrin und Ida. Ho-Munn-Kun und Ida sind berechtigt, die Reiseroute oder die Reiseziele zu bestimmen. Für die beiden anderen gilt dies nicht. Auf Wunsch der Berechtigten darf sich die Gruppe auch teilen. Es ist klar, daß dann jeder von euch eine Hälfte übernimmt. Verlangt in einem solchen Fall, daß sich auch Costa Alexoudis und Venja Apyrin aufteilen. Es ist nicht zu erwarten, daß die beiden Schwierigkeiten machen."
„Das hört sich alles etwas seltsam an", meinte Massimo Prioretti. „Das kann ich mir vorstellen. Versucht, diesen Auftrag zu erfüllen. Und stellt keine unnötigen Fragen. Handelt als Touristenführer. Zerbrecht euch nicht den Kopf, wenn ein paar merkwürdige Dinge passieren sollten. Ich kann euch versichern, daß für niemanden Gefahr besteht."
„Wir werden so handeln." Daniela Prioretti hatte sich wieder voll in der Gewalt. Der seltsame Schwächeanfall war überwunden. „Du wirst mit uns zufrieden sein. Wir haben ein paar Dutzend Reiseziele als Vorschläge parat. Wir werden mit den Touristen schon einig werden."
„Sehr schön." Wilson Offermann war zufrieden. „Das Zusammentreffen mit den Gästen ist für morgen mittag vorgesehen. Wählt ein schönes Restaurant hier in Terrania, und bewirtet eure Touristen. Dabei wird sich schon zeigen, wohin sie wollen, was sie sehen oder erleben möchten. Gibt es noch Fragen?"
Massimo und Daniela Prioretti blickten sich an.
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