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1532 - Lasim und Paranakk

Titel: 1532 - Lasim und Paranakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reichem Schwemmboden eine dichte und vergleichsweise tropische Vegetation entwickelt.
    Mitten in den dichten Schlinggewächsen und Dornenranken arbeitete der Boden. Die Erde hob und senkte sich wie von einem unterirdischen Wühler gewaltiger Größe. Dreck spritzte hoch empor, verteilte sich fontänenartig nach allen Seiten und erregte die Aufmerksamkeit der Überwachungsanlagen. Verschiedene Arten von Schwebeeinheiten machten sich auf den Weg zu der Stelle, und was ihre Kameras übertrugen, hätte die Bewohner der fernen Stadt in Alarmbereitschaft versetzen müssen, wenn es sie gegeben hätte. So aber waren da nur die Maschinen, die die Landschaft unter dem Schirm verwalteten und die Bilder übertrugen.
    Es gab keinen Alarm und keine Warnung.
    Etwas war in den Bereich unter dem Schirm gelangt und machte sich unter der Oberfläche breit.
    Es bestand aus einer verträglichen Energieform mit der Tendenz zur Verdichtung und zur Umwandlung in Metall. Der Vorgang lief unregelmäßig ab, als sei er gestört. Jemand versuchte, einen Gegenstand auf Ambur zu manifestieren, eine Bastion oder etwas Ähnliches. Doch es dauerte, ohne daß es zu einem Ergebnis oder wenigstens einer Phase der Ruhe kam.
    Die Roboter aus der Maschinenstadt erhielten Anweisung, die Erde zu zerstrahlen und das Gebilde genau zu vermessen. Sie taten es ohne Rücksichtnahme, und als sie eine Grube um das Ding herum ausgehoben hatten, stellten sie fest, daß sich das organische Wesen, das sich in dem Gebilde aufhielt, fluchtartig zurückzog. Eine blitzartige Entladung raste in den Himmel hinauf, zerstörte drei der Tonnenmaschinen und beschädigte zwei weitere schwer. Die Energie verpuffte, und von dem Gebilde im Boden blieb nicht einmal ein winziges Stückchen Material übrig.
    Die Stimme aus der Maschinenstadt meldete sich diesmal nicht. Sie beorderte die Roboter mit einem Funkbefehl zurück, und als sie ihre ursprünglichen Standorte erreicht hatten, da war im Schwemmland am Strom nichts mehr von dem Zwischenfall zu erkennen.
    Eine mächtige Woge hatte das Loch mit Sand und Erde zugeschüttet, und der dichte Pflanzenvorhang schloß sich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Die Materialisation hatte nicht stattgefunden, und der nächste Versuch würde von demselben Mißerfolg begleitet sein. Über dem Wasser des Stromes aber lag für kurze Zeit das Gelächter eines Unsichtbaren
     
    8.
     
    Der Korridor lag verlassen da. Weder ein Nakk noch die beiden Terraner hielten sich in der Nähe auf.
    Idinyphe schob die Luke ganz auf und schlüpfte hinaus. Sie hatte den Weg durch den Versorgungsschacht gewählt, um die Beobachtungsgeräte zu umgehen.
    Der abgeschirmte Mikrotaster in ihrer Hand lieferte zusätzliche Werte, so daß sie absolut sicher sein konnte, nicht entdeckt zu werden. Niemand rechnete damit, daß sie diesen Bereich aufsuchte. Willom war inzwischen bestimmt von der Plattform zurückgekehrt und wähnte sie in ihrer Zelle auf dem Grund der Anlage.
    Geduckt huschte sie den Korridor entlang und verschwand hinter einer Sichtblende. Sie nahm die untere der beiden Öffnungen, die übereinander angeordnet waren. Sie gelangte in einen Verbindungstunnel, der beim Bau der Anlage für den Transport der Desintegratoren geschaffen worden war, die die Höhlungen in das Felsmassiv gebrannt hatten. Der Tunnel mündete in einen Korridor, der von den Ersatzteillagern zum Montagetrakt führte.
    Idinyphe nahm den Taster empor, markierte mehrere Anzeigen und sandte dann mit geringfügig geänderter Modulation eine Impulskette aus. Ein Summen kam aus dem Taster, als sich die Sicherheitsvorrichtungen im Korridor selbsttätig ausschalteten, und sie setzte ihren Weg fort. Drei Türen tauchten in ihrem Blickfeld auf, die Eingänge zu den Räumen des Traktes. Sie entschied sich für die rechte Tür und ließ sie auffahren. Mehrere Robotanlagen reihten sich aneinander, und die Terranerin schloß die Tür hinter sich und setzte sich in Bewegung. Sie hielt nach dem Ausschau, was sie suchte. Sie entdeckte es nirgends, und sie fand auch keine Wandsafes oder Verstecke. Weshalb auch hätte Sato die fünf kleinen Dinger verbergen sollen!
    Sie verließ den sogenannten Konstruktionsraum und betrat das Testlabor. Die Syntronanlagen waren desaktiviert, die Energiezufuhr unterbrochen. Die Lichtfelder an der Decke des Raumes folgten dem Energiespar-Programm und flammten nur einmal alle sechzig Sekunden auf. Idinyphe nutzte den Zeitraum der Dunkelheit, um einen der Gänge zwischen den

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