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1533 - Ende der Sonnenzeit

Titel: 1533 - Ende der Sonnenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einzusetzen. „Die Zeit drängt", betonte er. „Vielleicht haben wir nur Minuten, bis die Bombe zündet. Deshalb will ich einen Einsatz unter höchster Dringlichkeitsstufe."
    Die CIMARRON bestätigte, und er verließ den Shift wieder. „Sobald Verstärkung hier ist, haben wir das Problem in einigen Minuten gelöst", erklärte er. „Und dann?" fragte der Chemiker. „Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten; Entweder können wir die Bombe entschärfen, weil noch genügend Zeit vorhanden ist, oder wir befördern sie per Alarmstart in den Weltraum, wo sie keinen Schaden anrichten kann, wenn sie explodiert."
    „Du hast recht", stimmte Thorp zu. „Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, daß sie hier auf Sorbat explodiert. Sie würde den ganzen Planeten in eine atomare Hölle verwandeln. Die Siedler und die Rarapetsch hätten keine Chance. Wir können sie schließlich nicht evakuieren."
    Einer der Techniker kam zu ihm. „Wir haben ein erstes Signal von der Syntronik der Station erhalten", berichtete er. „Die Station weigert sich, die Schutzschirme zu öffnen, solange sich die Arkonbombe in der Nähe befindet."
    „Dann soll sie mit ein paar Infos herausrücken", polterte Bully. „Verdammt noch mal, ich will endlich wissen, weshalb der Sender einen Notruf abgesetzt hat."
    „Wir bemühen uns darum", erwiderte der Techniker und kehrte an seine Arbeit zurück.
    Der letzte Rest der Fontäne sackte kraftlos in sich zusammen, und das Wasser versickerte in einem Schlammloch. Zugleich bezog sich der Himmel, und erste Schneeflocken wirbelten durch die Luft. „Die Kaltzeit bricht an", stellte Jonasson Thorp fest. „Es geht wirklich schnell."
    Der Techniker kehrte zurück. „Ich habe eine neue Nachricht von der Syntronik der Senders", berichtete er. „Sie teilt uns mit, daß sie eine Nachricht von einem Unbekannten erhalten hat. Aufgrund dieser Nachricht ist sie zur Überzeugung gekommen, daß sie von außen bedroht wird. Diese Bedrohung kann nichts mit der Arkonbombe zu tun haben, da die Nachricht schon Stunden vorher eingetroffen ist. Wir glauben auch nicht an eine Verbindung mit den sorbatischen Siedlern oder den Rarapetsch."
    „Sondern?" unterbrach Bully. „Die Reaktion der Syntronik scheint durch eine Folge von Bits und Bytes begründet zu sein, die aus einer unbekannten Quelle stammt und dem Syntron den Eindruck einer unmittelbar drohenden Gefahr vermittelte."
    „Und dazu habt ihr keinen Zugang?" fragte Jonasson Thorp. „Es ist nicht so einfach", erwiderte der Techniker. „Wir haben es mit einer Reihe von S-Traps zu tun, die uns den Zugang erschweren. Wir müssen einige Vorausbedingungen erfüllen, um diese Hürden zu überwinden, und das erfordert Zeit."
    Reginald Bull und der Wissenschaftler kannten die Schwierigkeiten. S-Traps waren vordefinierte Speichersteilen in der Syntronik, deren Inhalt von der künstlichen Intelligenz nur preisgegeben wurde, wenn entsprechende Legitimationen vorhanden waren. Die Bedrohung durch die Arkonbombe hatte für zusätzliche Komplikationen und unerwartete Reaktionen der Syntronik gesorgt.
    Der Shift teilte mit, daß drei weitere Beiboote von der CIMARRON ausgeschleust worden waren und sich nun auf dem Weg zu ihnen befanden. Sie waren mit Suchmannschaften, Ortungsgeräten und Hunderten von Robotern ausgerüstet. „Damit finden wir die Bombe", sagte Thorp.
    Bully blickte wortlos auf sein Chronometer. Er wußte mittlerweile, daß die Syntronik des Hyperfunksenders den Impuls des Zeitzünders vor etwa sieben Stunden registriert hatte. Wieviel Zeit blieb noch?
    Wann lief die Uhr ab?
    Er hätte viel darum gegeben, wenn er es gewußt hätte. Über dem See blitzte es auf. Überrascht drehte Bully sich um und blickte zu dem Gewässer hinüber, zu dem das von der Fontäne ausgestoßene Wasser abgeflossen war.
    Er sah eine große Antigravplattform, die mit Kampfstrahlern ausgerüstet war, aus dem See aufsteigen.
     
    *
     
    Saprin verfolgte niedergeschlagen, wie die Männer die Höhle verließen, um in den Krieg gegen die Cryer zu ziehen.
    Viele Frauen kamen aus ihren Wohnwaben hervor und folgten den Männern neugierig. Sie wollten offenbar bei den letzten Vorbereitungen zusehen. Als eine von ihnen rief, die ersten Anzeichen der Kaltzeit seien zu spüren, hielt es auch Saprin nicht mehr in ihrer Wabe. Sie kletterte unter der Decke entlang zum Ausgang der Höhle hinüber und ließ sich hier auf den Boden hinab.
    Die Männer eilten durch einen Gang in die Tiefe, und jetzt folgten nur noch

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