1533 - Ende der Sonnenzeit
Schritt neben der Maschine. Er konnte einen der Raketenköpfe mit der Hand berühren. „Kannst du dich mit dem Syntron des Gleiters verständigen?" flüsterte der Wissenschaftler ins Mikrophon seines Schutzanzugs. „Der Gleiter hat keine Syntronik", antwortete die darin eingebaute künstliche Intelligenz. Sie sprach ebenso leise wie er. „Sie hat eine primitive Positronik, mit der eine Kommunikation nur bedingt möglich ist."
„Wer bist du?" fuhr ihn die Alte mit lauter Stimme an. Ihr narbenübersätes Gesicht näherte sich ihn bis auf wenige Zentimeter. Die graublauen Augen blickten ihn funkelnd an. „Woher kommst du?"
„Von Terra", erwiderte Joon Wax. „Von der Erde."
Augenblicklich verstummten die meisten Männer und Frauen. „Von der Erde!" rief jemand, um die weiter hinten Stehenden zu informieren. „Er kommt von Terra." Die Alte trat einen Schritt zurück. „Wir werden miteinander zu reden haben!" brüllte sie. „Jetzt haben wir keine Zeit dafür. In wenigen Stunden bricht die Kaltzeit an. Sie kommt dieses Mal um Tage früher als sonst.
Bis dahin müssen wir einige Probleme gelöst haben."
„Das Problem der Rarapetsch?" fragte Wax. Abwehrend hob er die Hände. „Du brauchst nicht so laut zu reden.
Ich höre sehr gut."
Die Alte antwortete nicht. Sie drehte sich um und wandte sich an die anderen Siedler. „Bringt ihn in mein Haus und bewirtet ihn!" befahl sie ihnen. Sie schrie so laut, daß ihre Stimme sicherlich am Rand der Siedlung noch zu verstehen war. „Wir werden mit ihm reden, sobald wir die Salamander ausgelöscht haben."
„Moment", sagte der Biochemiker. „Kämpft von mir aus gegen die Salamander, wenn ihr meint, daß es unbedingt nötig ist, aber setzt nicht diese Waffen ein!"
Er zeigte auf die Raketen, gleichzeitig wisperte er: „Nimm Verbindung mit der Positronik auf! Überzeuge sie davon, daß die Raketen nicht scharf gemacht werden dürfen."
Zwei Männer packten ihn und schleppten ihn trotz seiner Proteste weg. „Hast du die Positronik informiert?" fragte er flüsternd. „Ich bin gerade dabei", antwortete der Syntron. „Es ist schwierig, und ich bin nicht sicher, ob ich das Problem lösen kann."
Die Alte, die das Wort führte, brüllte einige Befehle, und die Menge jubelte. Sie war zum Angriff auf die Rarapetsch bereit.
Die beiden Männer stießen Joon Wax in ein Haus und ließen ihn allein. Er kam in einen großen Raum, in dessen Mitte ein offenes Feuer brannte. An ihm saßen zwei dunkelhäutige Männer. Sie verzehrten Fleisch, das sie über dem Feuer gegart hatten. „Guten Abend, Freunde!" sagte der Biochemiker.
Die beiden Männer ließen das Fleisch sinken. Überrascht standen sie auf. „Wer bist du denn?" schrie einer von ihnen. Er war klein und untersetzt, während der andere groß und schlank war.
Wax legte die Hände an die Ohren. „Warum seid ihr so laut?" fragte er. „Ich höre recht gut."
Er streckte den beiden Männern die Hände entgegen. „Ich bin Joon", stellte er sich vor. „Wir sind gekommen, um euch zu helfen."
Er setzte sich wie selbstverständlich ans Feuer, nahm ein Messer und schnitt sich ein Stück von dem Braten ab, der sich über den Flammen drehte „Ich darf doch?" Die beiden Sorbater ließen sich zögernd neben ihm auf den Boden sinken. Sie schienen sich vor ihm zu fürchten. Er spürte es und versuchte mit allem, was er tat, ihre Angst abzubauen. „Wollt ihr beiden nicht gegen die Rarapetsch kämpfen?" fragte er leichthin. „Oder läßt man euch nicht?
7.
Die Temperaturen fielen rasch ab. Doch dafür interessierte sich Reginald Bull nur wenig. Er dachte daran, daß sich irgendwo in der Nähe möglicherweise eine Arkonbombe befand, die mit einem aktivierten Zeitzünder versehen war. „Nur noch vier Grad über Null", meldete Jonasson Thorp. „Aber das spielt bald keine Rolle mehr. Wenn die Arkonbombe explodiert, wird es hier heißer, als uns lieb sein kann."
„Wir müssen sie finden", sagte Bully. Ungeduldig blickte er zu den Wissenschaftlern hinüber, die am System der Schutzschirme arbeiteten. Sie hatten es mit mehreren unterschiedlichen Energieformen zu tun, die ihnen erheblichen Widerstand entgegensetzten. Alle Versuche, mit Hilfe des Roboters Verbindung mit der Sendestation aufzunehmen, waren gescheitert. „Wir mobilisieren alle Kräfte der CIMARRON."
Er stieg in den Shift und nahm Verbindung mit dem Raumschiff auf. Er befahl, alle für die Suche nach der Bombe geeigneten Geräte nach Sorbat zu bringen und
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