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1536 - Der Weise von Fornax

Titel: 1536 - Der Weise von Fornax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und ich werde auch sterben. Vielleicht kann uns mein Kind eines Tages rächen. ‹ Hilft dir das weiter?"
    „Noch nicht", gestand der Bordsyntron. „Aber ich bin zu einem Treffpunkt bestellt, wo ich weitere Informationen bekommen soll. Vielleicht kann ich dann Rückschlüsse auf die Identität der Mutter ziehen. Auf Wiedersehen und alles Gute für die Zukunft, Galaktiker!"
    Danach startete das Medoschiff
     
    1.
     
    Kytoma!
    Alaska Saedelaere fuhr hoch. Er wirbelte herum und schwang die Beine aus dem Bett.
    Es war Nacht, und seine Unterkunft lag im dämmerigen Schein der Nachtbeleuchtung. Seine Augen gewöhnten sich rasch an die Lichtverhältnisse. Und er sah eine Bewegung bei der Verbindungstür. Ein Schemen bewegte sich durch den Raum auf ihn zu. Er wollte Kytomas Namen aussprechen, aber über seine Lippen kam nur ein unartikuliertes Krächzen.
    Der Schemen kam rasch auf ihn zu - zu schnell für Kytoma. Zu ungelenk. Und der Schemen war auch zu groß und gewichtig. „Alaska, was ist?" erklang Modlar Pereviz’ Stimme. „Ich habe dich rufen hören und dachte, irgend jemand wolle dir ans Leder."
    Modlar Pereviz belegte das angrenzende Zimmer, das durch eine Tür mit Alaskas verbunden war.
    Der 1. Pilot und Alaska waren zusammen mit der übrigen Mannschaft der TAMBO im gleichen Gebäude untergebracht. Den Kartanin waren vier Gebäude mit Unterkünften, die auf ihre Bedürfnisse abgestimmt waren, in einer Quarantänezone zugestanden worden. Der Kontorchef hatte die Isolierung damit begründet, daß man sie erst auf ihren Gesundheitszustand untersuchen müsse, bevor sie in Kontakt mit den Hanseaten treten dürften. Aber die bisher vorgenommenen Untersuchungen waren mehr als oberflächlich gewesen, so daß nicht nur Alaska vermutete, daß man sie aus irgendeinem Grund hinhalten wolle.
    Jedenfalls war das Verhalten der Hanseaten von Kontor Fornax nicht dazu angetan, Alaskas Mißtrauen gegen sie abzubauen. Er stand mit Ernst Ellert und Testare, die mit drei Mann an Bord der TAMBO zurückgeblieben waren, in ständigem Funkkontakt. Aber da sie wegen der Störimpulse der Nocturnen die Hyperkome nicht einsetzen konnten und sich des Normalfunks bedienen mußten, brauchte ein Funkspruch fast fünfeinhalb Stunden, um die Distanz zwischen der TAMBO und dem 4. Planeten zurückzulegen. Und in fünfeinhalb Stunden konnte viel geschehen - hier wie dort. „Was willst du gehört haben, Modlar?" fragte Alaska. „Mir war, als hättest du gerufen", antwortete der 1. Pilot. „Es hätte ja sein können, daß du mich gemeint hast."
    „Dich würde ich nie um Hilfe rufen!" sagte Alaska abweisend. Versöhnlicher fügte er hinzu: „Mit mir ist alles okay."
    „Das hat sich aber anders angehört", beharrte Modlar Pereviz, den Alaska im ersten Moment für Kytoma gehalten hatte. „Sei nicht lästig, Modlar", bat Alaska müde. „Ich werde nur schlecht geträumt haben."
    „Verstehe!"
    Alaska suchte in der Dämmerung den Blick des 1. Piloten. Nichts verstehst du, alter Knabe! dachte er. Laut sagte er: „Geh zurück auf dein Zimmer. Es ist tiefe Nacht, und wir sollten noch eine Runde schlafen."
    Modlar Pereviz zögerte. „Fehlt dir auch wirklich nichts, Alaska?" erkundigte er sich. „Wenn dich etwas bedrückt und du vielleicht darüber reden möchtest ...?"
    „Nein! Gute Nacht!"
    Aber so schnell gab ein Modlar Pereviz nicht auf. „Es dauert nicht mehr lange, höchstens noch eine halbe Stunde, bis Ernst Ellerts Funkspruch eintreffen müßte", nahm er einen neuen Anlauf. „Wir könnten die paar Minuten gemeinsam totschlagen ..."
    „Komm wieder, wenn es soweit ist, Modlar", sagte Alaska erschöpft. „Aber jetzt laß mich bitte allein."
    Modlar Pereviz hob resignierend die Arme und zog sich wie ein geprügelter Hund in sein Zimmer zurück.
    Alaska Saedelaere bereute es im nachhinein, daß er den Piloten der TAMBO so abgekanzelt hatte. Modlar hatte es nur gut gemeint. Er mußte gedacht haben, daß Alaskas Alptraum mit dem Verlust des Zellaktivators zusammenhänge. Normale Sterbliche glaubten wohl, daß, wenn man mal die Unsterblichkeit besessen hatte, an nichts anderes mehr als nur an deren Verlust denken könne.
    Doch dem war nicht so, ganz und gar nicht. Zumindest nicht bei Alaska Saedelaere.
    Im ersten Moment, als ES die Zellaktivatoren eingezogen hatte, da waren sie alle wie erschlagen gewesen. Aber nach dem ersten Entsetzen hatte die Ratio wieder die Oberhand gewonnen. Alaska und die anderen ehemaligen Zellaktivatorträger hatten

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