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1536 - Der Weise von Fornax

Titel: 1536 - Der Weise von Fornax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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damit nur unsere Gefangenschaft."
    „Und?" fragte Alaska Saedelaere. „An welche Konsequenzen hast du gedacht?"
    „Wir brechen aus, was sonst!" sagte die gewichtige Kommandantin der WO-MUN. „Ich bitte dich noch einen Tag um Geduld, Sey-Nia", sagte Alaska. „Dann besprechen wir gemeinsame Maßnahmen. In Ordnung?"
    „Warum denn noch länger warten?" wollte die Kartanin wissen. „Geben wir den Hanseaten eine Chance, ihre Angelegenheiten zu regeln - worum es sich dabei auch immer handelt", schlug Alaska vor. „Es könnte ja wirklich sein, daß unser Mißtrauen unbegründet ist."
    Tags darauf tauchte Sey-Nia-M’en erneut im Terranerquartier auf und warf Alaska triumphierend einen seltsamen Gegenstand zu. Es handelte sich um einen Handgriff, aus dem zwei handlange kammartige Gebilde ragten. Am vorderen Ende des Handgriffs befand sich eine rote Drucktaste. Als Alaska das Ding vorsichtig von sich streckte und dabei die Taste drückte, begannen sich die beiden Kämme in entgegengesetzter Richtung zu bewegen.
    Alaska blickte Sey-Nia-M’en fragend an. „Was ist das? Eine Sage?"
    „Ein karaponidischer Läusekamm", sagte die Kartanin. „Wir haben dieses Hygieneinstrument in einem der leeren Quartiergebäude gefunden. Da wäre weiter nichts dabei. Aber der Kamm ist noch immer mit diesem Ungeziefer infiziert. Was das zu bedeuten hat, erkennst du erst, wenn ich dir sage, daß solche Läuse in freier Umgebung nicht länger als drei Tage überleben können."
    „O Schreck!" rief Alaska Saedelaere und ließ das Instrument entsetzt fallen.
    Sey-Nia-M’en lachte. „Du hast nichts zu befürchten, Alaska", sagte sie. „Diese Art von Läusen geht nicht auf Menschen und auch nicht auf Ardustaar-Kartanin. Sie sind eine karaponidische Spezialität."
    Alaska beruhigte sich wieder. „Das bedeutet, daß bis vor zwei Tagen Karaponiden in der Quarantänezone stationiert waren", sagte er dann. „Die Hanseaten werden sie wohl kaum umquartiert haben, um uns vor Ungeziefer zu schützen."
    „Nein, bestimmt nicht", stimmte Sey-Nia-M’en zu. „Dann schon eher, um die Karaponiden von uns fernzuhalten. Deine Hanseaten wollen uns irgend etwas vorenthalten, was wir von den Karaponiden erfahren könnten. So sehe ich das. Sollten wir nicht endlich ausbrechen?"
    „Bleiben wir noch diese eine Nacht hier", beschloß Alaska. „Morgen machen wir dann Ernst."
    „Meinetwegen", sagte die Kartanin. „Aber nur noch diese eine Nacht. Länger hält mich und meine Mannschaft nichts mehr hier."
    Kurz nachdem Sey-Nia-M’en gegangen war, traf Ernst Ellerts vierter Funkspruch ein. Der Terraner im Barkonidenkörper meldete keine besonderen Vorkommnisse, abgesehen davon, daß der Schwarm junger Nocturnen noch immer die TAMBO und die WO-MUN belagerte und die Störimpulse vom 14.
    Planeten weiterhin sämtliche Hyperkomgeräte lahmlegten.
    Testare äußerte den Wunsch, mit den drei an Bord verbliebenen Mannschaftsmitgliedern den 14.
    Planeten aufzusuchen. Er rechnete sich gute Chancen aus, den dort ansässigen Nocturnenstock derart zu beeinflussen, daß er die Störsendungen einstellte, so daß die beiden Schiffe nach Kontor Fornax fliegen könnten. Aber er wollte nichts auf eigene Faust unternehmen, sondern Alaska Saedelaeres Bescheid abwarten.
    In seiner Antwort riet Alaska Testare von diesem Unternehmen ab, weil er an keinen Erfolg glaubte. Alaska begründete dies mit dem Verdacht, daß die Hanseaten von Kontor Fornax Einfluß auf den Nocturnenstock von Planet 14 nehmen könnten. Wörtlich sagte er: „Wenn die Hanseaten nicht wollen, läuft nichts. Geht besser kein Risiko ein und verhaltet euch still."
    Danach schilderte Alaska ihre eigene Situation. Er sprach von Sey-Nias Fund und von dem daraus gezogenen Schlüssen. Er erwähnte in diesem Zusammenhang auch die Meldung über zwei flüchtige Gurrads und äußerte die Vermutung, daß diese vielleicht Informationen für sie hätten, die ihnen die Hanseaten nicht zukommen lassen wollten. Er endete seinen Bericht mit den Worten: „Wenn man uns morgen nicht aus der Quarantäne entläßt, dann heben wir sie selbst auf. Sey-Nia-M’en will sich nicht länger hinhalten lassen, und ich schließe mich ihrer Meinung an. Die Hanseaten werden uns ja nicht gleich mit Waffengewalt in dieses Getto zurückjagen. Soviel für diesmal. Bis in elf Stunden."
    In der darauffolgenden Nacht schreckte Alaska Saedelaere aus dem Schlaf, weil er glaubte, daß Kytoma Kontakt zu ihm suche. Die Angst, daß jemand sich zwischen sie

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