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1536 - Ghoul-Parade

1536 - Ghoul-Parade

Titel: 1536 - Ghoul-Parade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder das Wort.
    »Es gibt sogar noch einen Namen, der mir etwas sagt. Möchten Sie ihn hören, Mr Conolly?«
    Das läuft falsch!, dachte Johnny, doch er blieb auf dem einmal eingeschlagenen Weg.
    »Natürlich.«
    »Ich kenne auch Ellen Slater!«
    Spätestens jetzt schrillten bei Johnny sämtliche Alarmglocken. Dabei blieb es allerdings nicht. Ihm war auch klar, dass Ellen Slater falschgespielt hatte. Er hatte sich bei ihr wahrscheinlich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Er hatte ihr zu viel erzählt, und sie hatte nichts anderes zu tun gehabt, als dieses Wissen weiterzugeben. Sie war es gewesen, die Crichton informiert hatte. Eine andere Erklärung konnte er sich einfach nicht vorstellen.
    Natürlich verstärkte sich bei ihm auch das Gefühl, in einer Falle zu sitzen. Aber das ließ er sich nicht anmerken und schaffte sogar ein Lächeln, bevor er sagte: »Ja, Ellen Slater kenne ich auch.«
    »Schön.« Der Bibliothekar nickte. »Sie ist eine sehr treue Person, kann ich Ihnen versichern. In jeder Hinsicht ist sie treu.«
    »Dann gehört sie auch zum Kreis.«
    Crichton nickte. »Ja, und wir freuen uns darüber. Wer zu uns gehört, der denkt ähnlich, und wenn sich Gleichgesinnte finden, dann bilden sie einen Kreis. Ein geschlossenes Symbol, in das nichts von außen her eindringen kann. So halten wir es, und so werden wir es auch immer halten. Uns soll nichts stören.«
    »Ja, das denke ich mir.« Auf Johnnys Stirn hatte sich ein dünner Schweißfilm gebildet. Seine Umgebung hatte sich zwar nicht verändert, er fühlte sich trotzdem unwohl, und die Eiseskälte im Nacken ließ sich ebenfalls nicht vertreiben. Hier hatte sich etwas aufgebaut, das alles andere als positiv war.
    »Wir halten zusammen, Mr Conolly.«
    »Klar, Sir, das muss wohl so sein. Manche halten ja bis in den Tod zusammen, und Ed Robson gehörte ebenfalls zum Kreis. Nur schade, dass er gestorben ist. Er wurde auf eine schreckliche Weise umgebracht. Ich habe seine Leiche gesehen.«
    Johnny hatte beschlossen, alle Rücksicht fahren zu lassen. Theater zu spielen, das lag ihm einfach nicht, und er wollte Ken Crichton vor vollendete Tatsachen stellen und erfahren, wie er darauf reagierte.
    Der Mann hob die Schultern.
    »Bedauern Sie seinen Tod nicht?«, fragte Johnny.
    »Ich bin nicht dabei gewesen.«
    »Es war trotzdem schlimm. Ed Robson muss irrsinnig gelitten haben, bevor er endgültig starb. So etwas kann man seinem ärgsten Feind nicht wünschen.«
    Crichton nickte betrübt. »Manche Menschen sterben leicht, andere wiederum schwer. Und Letztere haben sich möglicherweise etwas zuschulden kommen lassen.«
    »Denken Sie da an Robson?«
    »An wen sonst?«
    »Dann wissen Sie vielleicht auch, was er sich eventuell zuschulden hat kommen lassen?«
    »Verrat.«
    Johnny nickte. »Und wen könnte er verraten haben?«
    »Den Kreis. Er hat einen Schwur gebrochen.« Jetzt sprach der Bibliothekar nicht mehr im Konjunktiv. Er redete so, dass Johnny keinen Zweifel mehr daran haben konnte, dass er bestens informiert war.
    »Einen Schwur?«
    »Genau.« Crichton lächelte. »Wir alle, die zum Kreis gehören, haben uns Treue geschworen. Wir wollten unser Wissen für uns behalten. Es sollte in einem inneren Zirkel bleiben. Daran hat sich unser Freund nicht gehalten. Er hat Dinge verraten, die er hätte für sich behalten müssen, Mr Conolly.«
    »Welche denn und an wen hat er sie verraten?« Johnny war auf die Antwort sehr gespannt, zudem ahnte er bereits, wie sie ausfallen würde.
    Ken Crichton schaute seinen Besucher aus kalten Augen an. Dann lachte er kehlig. »Muss ich Ihnen das noch sagen, Mr Conolly? Sie haben es doch erlebt. Ed Robson konnte sich nicht mehr zurückhalten. Irgendwie drehte er durch. Er wollte zeigen, wie gut er war und was er wusste. Wir alle haben ihn gewarnt, aber er hat nicht gehört. Wir spürten auch, dass er aus dem Kreis ausbrechen wollte, und er hat etwas gefilmt, das nicht in fremde Hände gelangen durfte.«
    »Ja, die Jagd auf Evelyn Wood.«
    »Genau. Es wäre nicht mal so tragisch gewesen, wenn er alles für sich behalten hätte. Das hat er nicht getan, und deshalb musste er sterben. Und die Person, die alles gesehen hat und damit zum Zeugen geworden ist, wird das gleiche Schicksal erleiden. Das ist nun mal der Lauf der Dinge. Daran kann ich nichts ändern und möchte es auch nicht.« Er deutete mit dem Finger auf Johnny. »Sie hätten sich verstecken und Ihren Mund halten sollen. Sie haben es nicht getan, und genau das ist Ihr Pech. Sie

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