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1536 - Ghoul-Parade

1536 - Ghoul-Parade

Titel: 1536 - Ghoul-Parade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durfte uns nicht entkommen!
    Wir hatten keinen Beweis gegen sie. Wir kannten sie als eine neutrale Person, aber unser Bauchgefühl sagte uns, dass es wichtig war, wenn wir mir ihr redeten.
    So sah die eine Seite aus. Es gab noch eine zweite. Wir wollten erfahren, welches Ziel sie hatte und was sie dort wollte.
    Als wir in den Wagen einstiegen, war von der Frau schon nichts mehr zu sehen. Als großen Nachteil sahen wir es nicht an, denn sie konnte nur eine bestimmte Strecke fahren, alles andere wäre kaum möglich gewesen. Da gab es einfach zu viele natürliche Hindernisse.
    Suko lächelte. Er fühlte sich hinter dem Lenkrad wohl und er gab heftig Gas. Beide schauten wir starr nach vorn.
    Es war nicht einfach, einen Rollerfahrer zu verfolgen, und Suko würde seine ganze Fahrkunst aufwenden müssen.
    London war hier nicht so dicht bebaut. Es gab auch nicht den starken Verkehr, und es dauerte nicht lange, da fiel uns die Fahrerin auf. Der dunkle Helm schien in einer bestimmten Höhe über die Straße zu gleiten, wobei er mal nach rechts, dann wieder nach links glitt. Je nachdem, wie Ellen Slater lenkte.
    »Sollen wir raten, John?«
    »Wie? Was meinst du?«
    »Wohin sie fährt.«
    »Nein, denn da werden wir kein Glück haben.«
    »Jedenfalls nicht zur Uni.«
    »Das heißt«, folgerte ich, »wir können diesen Ken Crichton zunächst vergessen.«
    »Das meine ich auch. Aber mal etwas anderes, John. Wann sollen wir sie stoppen? Welchen Vorschlag hast du?«
    Mir fiel nicht gleich eine Antwort ein. Aber ich überlegte laut, ob wir sie wirklich stoppen oder sie lieber so lange verfolgen sollten, bis sie ihr Ziel erreicht hatte, was möglicherweise für uns interessant werden konnte.
    »Jedenfalls fährt sie nicht in die City«, murmelte Suko vor sich hin.
    »Dann lass sie fahren.«
    »Okay, das habe ich mir auch gedacht.«
    Für uns war das Verhalten der Studentin nicht zu begreifen. Diese Ellen Slater, von der wir nicht mal wussten, wie sie aussah, hatte etwas Bestimmtes vor, und sie hatte es auch eilig, das sahen wir an ihrer Fahrweise. Sie hätte auf der linken Seite ein gewisses Tempo beibehalten können, was sie jedoch nicht tat. Sie fuhr recht schnell und nutzte jede freie Stelle aus, um sich hineinzudrängen, damit sie ein paar Meter gewann. Es war für Suko nicht leicht, ihr auf der Spur zu bleiben, denn unser Wagen war weniger beweglich als der Roller, und Ellen Slater war eine gute Fahrerin.
    Es war auch gut, dass Suko fuhr, denn so konnte ich mich um mein Handy kümmern, das sich meldete.
    »Ja, Glenda?«
    Sie lachte leise. »Ich glaube, John, ich habe einen Treffer gelandet.«
    »Und?«
    »Man muss nur die richtigen Drähte zum Glühen bringen«, erklärte sie, »und das habe ich getan.«
    »Wie sieht es aus?«
    »Es gibt wohl dieses Grab außerhalb von London. Ihr müsst in Richtung Süden fahren. Zwischen Meron und Wimbledon gibt es so etwas wie einen alten Friedhof, der allerdings nicht als solcher bezeichnet wird. Es ist ein altes Schlachtfeld. Es hat dort vor rund zweihundert Jahren recht viele Tote gegeben.«
    »Warum?«
    »Das war ein Aufstand gegen die Windsors. Bauern und Leibeigene wollten oder konnten die Pacht nicht mehr bezahlen. Sie wurden vom Adel geknechtet, formierten sich und hatten keine Chance gegen die bewaffneten Truppen der Mächtigen.«
    »Und weiter?«
    »Es kamen alle um. Keiner der Aufständischen hat überlebt. Und man hat ihre Leichen dort verscharrt, wo sie lagen. Der Vorgang ist später in Vergessenheit geraten, der Adel hat andere Menschen gefunden, die das Land der Pächter übernommen haben und das taten, was der Adel wollte.«
    »Und dieser Ort ist sicher?«
    »Ja, das ist er.« Glenda räusperte sich. »Wenn ich mich auf die Aussagen eines Experten verlassen soll.«
    »Das ist schon mal was«, sagte ich. »Den genauen Ort kannst du nicht angeben?«
    »Du meinst, bei welchem Ort dieses Massengrab zu finden ist?«
    »Das meine ich.«
    »Nein, das kann ich nicht, John. Du musst dich schon mit dem zufrieden geben, was ich dir gesagt habe.«
    »Okay.«
    »Und wo steckt ihr?«
    Ich gab ihr einen knappen Bericht. Glenda bewies wieder mal, dass sie nicht auf den Kopf gefallen war. »Wenn diese Ellen Slater die Richtung beibehält, dann könnte ihr Ziel unter Umständen dieses alte Massengrab sein - oder?«
    »Man kann es nur hoffen.«
    »Dann drücke ich euch die Daumen.«
    »Danke.«
    Das Gespräch war vorbei. Suko hatte zwar nicht alles mitbekommen, aber er wusste so ziemlich

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