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1537 - Der Schlafwandler

1537 - Der Schlafwandler

Titel: 1537 - Der Schlafwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es einen Durchgang. Es war nur eine schmale Öffnung, die zur Hälfte durch einen sandfarbenen Vorhang verdeckt war.
    Sheila verschwand dahinter und ließ Glenda allein in dem Verkaufsraum zurück. Dass sich Glenda plötzlich nicht wohl fühlte, lag an etwas, das sie sich nicht erklären konnte.
    Es hatte sich äußerlich nichts verändert. Nur Sheila war verschwunden.
    Glenda hatte trotzdem das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Es war eigentlich Unsinn, denn wenn sie sich umschaute, sah sie niemanden, und trotzdem gab es da etwas, was ihr nicht gefiel und dafür sorgte, dass sich die feinen Härchen in ihrem Nacken sträubten.
    Hinter dem Vorhang befand sich Sheila. Dort klangen auch die Geräusche auf, die sich anhörten, als würden Schubladen aufgezogen und sofort danach wieder zugedrückt.
    Alles war normal, und trotzdem blieb dieses unangenehme Gefühl bei Glenda bestehen. Sie dachte darüber nach, drehte sich um, sah weiterhin niemanden, und doch fühlte sie sich beobachtet.
    Stand jemand vor dem Fenster?
    Sie drehte sich nach links und schaute durch die Scheibe in die Passage hinein.
    Nein, dort lief alles seinen normalen Gang. Die Menschen flanierten, sie betraten auch hin und wieder ein Geschäft, aber es gab niemanden, der durch die große Fensterscheibe ins Innere des Geschäfts schaute.
    Etwas krabbelte kalt Glendas Nacken hinab und setzte seinen Weg über den Rücken fort.
    Glenda wusste sehr gut, dass sie eine besondere Person war. Seit das Serum unfreiwillig in ihren Adern floss, war sie eine gespaltene Persönlichkeit geworden. Äußerlich die Gleiche, doch in ihrem Innern hatte es schon eine Veränderung gegeben. In gewissen Stresslagen gelang es ihr, sich wegzubeamen. An einen anderen Ort und sogar in eine andere Dimension. Das hatte sie dem Hypnotiseur Saladin zu verdanken, der sich in der letzten Zeit zurückgezogen hatte.
    Sie blieb nicht stehen. Sie ging mit kleinen Schritten durch den Laden.
    Es gab in ihm nicht nur die Kleidung. Wer sie anprobierte, der konnte sich vor einen der beiden Spiegel stellen und sich betrachten. Die glatten Flächen reichten fast bis zum Boden, sodass man sich vom Kopf bis zu den Füßen sah.
    Glenda passierte einen der Spiegel und blieb plötzlich auf der Stelle starr stehen.
    Der Spiegel war nicht mehr normal.
    Es gab einen Umriss darin. Der gehörte allerdings nicht Glenda Perkins, wie es normal gewesen wäre, nein, sie schaute geradewegs auf die Gestalt einer jungen Frau.
    ***
    In den nächsten Momenten hatte Glenda den Eindruck, die Zeit würde stillstehen. Gefangen wie in einem Vakuum schaute sie nur in den Spiegel und natürlich auf den Umriss, der keiner mehr blieb. Er verdichtete sich, und so sah sie eine Frau, die ihr auch auf der Straße oder in der Passage hätte begegnen können, denn sie war völlig normal.
    Sie trug einen langen dünnen Mantel aus Stoff oder Leder - so genau war das nicht zu erkennen -, und da der Mantel offen stand, präsentierte sie ihr aufreizendes Outfit darunter. Das Oberteil war mehr eine tief ausgeschnittene Korsage, und der Minirock endete hoch an den Oberschenkeln. Die Stiefel, die sie trug, waren wieder modern, und aus ihnen hervor schauten Netzstrümpfe.
    Kurze Haare, ein rundes Gesicht, ein klarer, irgendwie stechender Blick.
    Eines allerdings passte nicht zu dieser Person. Es war die Waffe, die sie mitgebracht hatte. Eine Art Axt, die einen sehr langen Griff hatte.
    Wer war sie?
    Die Antwort lag für Glenda auf der Hand. Die beiden Zeugen hatten von zwei Personen gesprochen. Einen Mann und eine Frau hatten sie gesehen. Nun ging Glenda davon aus, dass es genau diese Frau war, die die Zeugen gesehen hatten.
    Glenda Perkins brauchte eine gewisse Zeit, um ihre Überraschung zu überwinden. Sie war davon überzeugt, dass die Person nicht grundlos erschienen war, und sie dachte auch einen Schritt weiter. Sie zeigte sich bestimmt nicht, weil sie mit Deborah Crane Kontakt aufnehmen wollte.
    Ihr Erscheinen musste einen anderen Grund haben.
    Beide schauten sich an.
    Glenda wusste nicht, ob sie eine normale Person innerhalb der Spiegelfläche sah oder nur einen Umriss. Wäre sie eine normale Person gewesen, wäre sie auch in der Lage, aus diesem Siegel hervorzutreten.
    Sie konnte auch ein Geist sein oder etwas Feinstoffliches, was aus einer anderen Dimension kam und sich den Spiegel einfach nur als Tor in die normale Welt ausgesucht hatte.
    Glenda atmete ruhig. Sie war auch froh, dass Sheila hinter dem Vorhang blieb. Im Moment gab

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