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1538 - Der Thron von Arkon

Titel: 1538 - Der Thron von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwingen.
    Ondri Nettwons Manifestation war für einen Augenblick zu einem Feuerball geworden. Nun materialisierte sich das Gebilde wieder. Alles war wie vorher - bis auf einen kleinen Unterschied.
    Das Gebilde sprach mich an. „Du hast persönlich kommen müssen, nicht wahr? Der Alarm ließ dir keine andere Wahl. So fängt man scheues Wild. Ich soll dich umarmen, Imperator von Arkon."
    Sie lachte erneut, streckte die Hände aus und kam auf mich zu.
    Meine Überlegungen überstürzten sich. Ein Fluchtversuch mit dem noch betriebsbereiten Transmitter wäre wahrscheinlich fehlgeschlagen. Dieses Ding hätte die Energie abgeleitet - wenn wir überhaupt noch genug hatten!
    Außerdem war ich nicht herbeigeeilt, um anschließend die Flucht zu ergreifen.
    Dann waren da noch Yart Fulgens beschwörende Rufe. Er schien eine Idee zur Lösung des Dilemmas zu haben.
    Wie sie aussehen sollte, ahnte ich nicht einmal.
    Immerhin bestärkte er damit meine unterbewußten Regungen, die mir rieten, keinesfalls die Möglichkeiten der Imperialen Hochrangspezifikation auszuschöpfen. Fast war mir, als würde ein mit ungeheuerlichem Wissen und Geschick vorgehender Gegner nur darauf warten.
    Ondri Nettwons Manifestation leuchtete immer intensiver. Fraglos erhielt die Zustandsform enormen Energienachschub aus unseren vollgeladenen Gravitrafspeichern.
    Mein TRUV-System teilte mir verbal mit, die ultrahyperenergetische Frequenz des aufgebauten Paratronschirms würde angemessen werden.
    Da wußte ich, wie perfekt die Fall aufgebaut worden war.
    Meine Abwehreinheiten würden mir überhaupt nichts nützen, sondern die Manifestation nur noch mehr stärken.
    Wie häufig in ähnlich ausweglos erscheinenden Situationen meines langen Lebens ergriff ich die Flucht nach vorn.
    Ich hatte Yart Fulgen die komplexe Anlage anvertraut und ihm Alphavollmacht gegeben. Ich hatte auf sein Wissen, sein Können und seine Aufrichtigkeit gebaut.
    Pfest und Kassian deuteten meinen Sprung zur Seite richtig. Sie verstanden auch meine Worte, die vom schalleitenden Kommunikationssektor meines Abwehrschirms durchgelassen wurden. „Aufhalten, ablenken, egal wie. Ich muß in den Nebenraum."
    Kassians Z4K tauchte aus dem Schutzschirm auf. Hinter der Abstrahl-Strukturlücke begann die trichterförmige Mündung zu flammen.
    Er feuerte mit geringer Leistung im Hammerpreßbeschuß, einer Spezialität dieser mörderischen Waffe.
    Die fünfdimensionalen Gravitations-Schockwellen schlugen in das Gebilde ein, umhüllten es mit irrlichternder, kalter Glut und wurden dann aufgesogen.
    Immerhin hatte die Manifestation einen Augenblick lang mit der Absorption der Gewalten zu tun.
    Wahrscheinlich mußten die hyperenergetischen Fremdfrequenzen irgendwie eingeordnet werden.
    Das war meine Chance!
    Kassian begriff blitzartig und feuerte mit erhöhter Leistung weiter. Aktet Pfest ließ es ebenfalls darauf ankommen und deckte die Erscheinung mit einem Thermoglutstrom aus seiner Strahlwaffe ein.
    Das brachte im Endeffekt überhaupt nichts - bis auf eine Winzigkeit! Ich gewann einige Sekunden Zeit, denn das Gebilde blieb stehen und horchte in sich hinein.
    Ich rannte los, schlüpfte hinter der Leuchterscheinung durch und erreichte den Nachbarraum.
    Dort angekommen, konnte ich endlich Fulgens Rufe besser verstehen. „Fesselprojektor, schnell!" schrie er mir zu. Die Finger der freien Hand deuteten nach rechts.
    Endlich begriff ich, was der Syntronstatistiker mitteilen wollte. Zusätzlich konnte ich jetzt sehen, was mit ihm geschehen war.
    Er wurde von unserem eigenen Abwehrsystem an den Kommandosessel gefesselt. Der Projektor war drei Meter von Fulgen entfernt in der Verkleidung eines Nebenpults integriert.
    Die Manifestation hatte mit erstaunlicher Logik auf unsere Anlagen zurückgegriffen. Andere Möglichkeiten schien sie auch nicht gehabt zu haben, es sei denn, sie hätte Fulgen sofort getötet.
    Als ich nach vorn rannte, huschte mir Ondri Nettwons Aussage, „ich soll dich umarmen", durch den Kopf. Auf diese Weise konnte sie sicherlich töten.
    Ich schaltete den Fesselfeldprojektor ab. Fulgen sprach kein Wort mehr, sondern begann zu schalten. Ich meinte, seine Finger über die verschiedenartigen Tastaturen fliegen zu sehen. Klar war mir nur, daß er vorangegangene Hochrangbefehle aufhob. Andernfalls hätten sich nicht die Sicherheitsklappen über den Befehlstasten zur Seite geschoben.
    Ich hörte den Überschweren brüllen. Das Donnern seiner Waffe verstummte. Es wurde auch höchste Zeit, denn

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