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1538 - Der Thron von Arkon

Titel: 1538 - Der Thron von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Ich hatte schon nach dem ersten Attentat dafür gesorgt, daß die Sicherheitsschaltungen perfektioniert worden waren.
    Vor mir glitten Türen auf, wie von Geisterhand bewegt. Ich hatte mehrere große Räume zu durchfliegen.
    Der trichterförmige Sternpalast, traditioneller Sitz der Imperatoren von Arkon, war vor vielen Jahrtausenden erbaut und eingerichtet worden. Damals hatte man noch gewußt, wie wichtig Fluchtwege waren und wie man Gerätschaften aller Art zu postieren hatte.
    Ich flog in gestreckter Haltung über festlich gekleidete Personengruppen hinweg. Hinter mir vernahm ich die lauten Rufe des Überschweren.
    Aktet Pfest besaß die Routine, die meine Neuarkoniden noch nicht gewonnen hatten. Darüber hinaus konnte der Springerabkömmling Situationen wie diese ohne lange Erklärungen meinerseits richtig einordnen. Jetzt wußte er, daß mich ZEKOMARKS Reaktionen argwöhnisch gemacht hatten. Für Pfest war es ganz klar, daß ich zum Kommandozentrum des Neuen Imperiums wollte.
    Wieder glitt eine Schiebetür auseinander. Vor mir lag der Transmitterraum der vierzehnten Innenwand-Etage.
    Das Gerät war bereits aufgeschaltet. Ein Symboldiagramm am Rand der Reaktionsplattform zeigte mir das eingegeben Ziel an. Es war ein Notfalltransmitter im Rechenzentrum.
    Ich landete mir vorgestreckten Beinen und sah mich nach den TRUV-Systemen um. Sie waren bereits angekommen. Ihre Syntroniken hatten auf den direkten Nachfolgeflug verzichtet.
    Ich bemerkte einen huschenden Schatten. Ein spürbarer Schlag gegen den Rücken erfolgte. Mein Transportund Verteidigungssystem hatte seine Position eingenommen. Ich fühlte die Halteklammern in die Fixierlaschen meines Kombigürtels einrasten. Breite Gurte zuckten über meine Schultern und die Brust hinweg. „TRUV-At einsatzklar", meldete eine mechanische Stimme hinter meinem rechten Ohr. „Gravitrafspeicher voll geflutet."
    Die neuen Ausrüstungen glichen rückenlangen, dickbauchigen Halbfässern. Die in der Verkleidung untergebrachten Spezialgeräte waren Produkte der derzeitigen Spitzentechnologie.
    Wir hatten bei der Konstruktion auf die bewährten SERUN-Systeme zurückgegriffen, jedoch auf SERUNtypische Auslegungen verzichtet. Das freiwerdende Volumen innerhalb der Trageboxen hatte neuentwickelten Mikro-Gravitrafspeichern von enormer Kapazität im Hochenergiebereich Platz geboten.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis auch Kassian und der Überschwere mit TRUV-System versorgt waren. „Ist die Empfangsstation gegen ZEKOMARK abgeschirmt worden?" rief Kassian.
    Ich winkte unwillig ab. Unser Modellathlet hatte in den letzen Monaten viel gelernt. Seine Frage bewies es.
    Seinen Fachgebieten entsprechend, dachte er zuerst an die Technik.
    Das war gut so, aber ein entscheidender Faktor fehlte noch. Aktet Pfest sprach das aus, was ich von dem jungen Arkoniden zusätzlich erwartet hatte. Es zeugte von der Erfahrung des Überschweren. „Wenn Fulgen überhaupt in Not ist, dann innerhalb des Rechenzentrums. Wenn wir die Anlage nicht gefährden wollen, ist ein Waffengebrauch nicht möglich. Laßt euch etwas einfallen."
    Kassian runzelte die hohe Stirn. Der Blick seiner rötlichen Augen drückte aus, daß er den Grund für mein Abwinken erfaßt hatte.
    Wie immer, wenn er sich bei einem kleinen Gedankenfehler ertappte, lachte er mich offen an. Er korrigierte fast alles mit einem launigen Lachen. „Ich lerne noch, mein Imperator", beteuerte er und sprang auf die Transmitterplattform.
    Pfest stieg vorsichtiger hinauf. Sein quadratischer Körper beanspruchte viel Platz. Seine Aufmerksamkeit galt nur seinem großen Kommandogerät.
    Ehe wir abgestrahlt wurden, betonte er noch hastig: „Wahrscheinlich ist überhaupt nichts los. Ich habe trotzdem mein Bodenkommando alarmiert."
    Die Flut der Entstofflichungsstrahlung erfaßte mich. Im letzten Sekundenbruchteil dachte ich noch an Kassians TRUV-System. Hoffentlich hatte er es nicht voreilig aktiviert. Die im Gravitrafspeicher vorhandenen 5-DKomponenten hatten im betriebsbereiten Wandelstreckenbereich bei Versuchen unangenehme Eigenschaften offenbart.
    Die Rematerialisierung erfolgte zeitverlustfrei und ohne jede Beschwerden. Wieso ich ausgerechnet in dem Augenblick an unsere historischen Transmittermodelle mit all ihren Fehlfunktionen und schmerzbringenden Eigenschaften dachte, war mir selbst unklar.
    Die Antwort kam von meinem Extrahirn, das sich wieder einmal im denkbar ungünstigsten Moment mit einem Hintergrundimpuls meldete.

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