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1538 - Der Thron von Arkon

Titel: 1538 - Der Thron von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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VIII. zur Verfügung gestanden. Es war die höchste aller Ehren gewesen, auf einem der modernen Schlachtkreuzer Seiner Erhabenheit dienen zu dürfen.
    Wenn es nach Kassian gegangen wäre, hätte man auf Arkon Gebräuche dieser Art sofort wieder eingeführt; nur - es ging nicht nach ihm!
    Kassian sah trotzdem begeistert an sich hinab und strich wohlgefällig über Gonozals Symbol, dem Zentralgestirn mit den drei Arkonplaneten. Es hob sich blickfangend vom königsblauen Brustteil der Prunkmontur ab.
    Hochgewachsen, mit antrainierter Muskelsubstanz ausgestattet, stand der junge Arkonide auf einer Empore der inneren Trichterwandung und spähte hinüber zu den Schwebenden Gärten, in denen soeben ein Spiel historischer Prägung ablief.
    Man stellte die Erstbesiedlung des Planeten Arkon Idar. Miniaturisierte Raumschiffe der alten Zeit sanken auf weißglühenden Triebwerksstrahlen dem jungfräulichen Boden entgegen.
    Nach Einbruch der Dunkelheit war eine Kunstsonne über der Szenerie aufgegangen. Ihre verschwenderische Lichtfülle machte die Nacht zum Tag. Es war 21:22 Uhr, am 25. April 1171 NGZ.
    Der jenseitige Rand der oberen Trichterrundung war einen Kilometer von Kassian entfernt.
    Dementsprechend war auch der Durchmesser des Sternpalasts, der, von außen betrachtet, einem auf dem Stiel ruhenden Kelch glich.
    Dieses Kunstwerk arkonidischer Architektur mit einem simplen Trichter zu vergleichen, galt als primitiv.
    Provinzler von den Aussiedlungsplaneten nannten es so.
    Atlan befand sich dreißig Meter unter Kassians Standort.
    Wie immer bei solchen Empfängen wurden dem kommenden Imperator von Arkon zahllose Leute vorgestellt.
    Die Stimme des Zeremonienmeisters Heylat war ständig zu hören. Kaum jemand achtete auf das prachtvolle Spiel in den auf Gravitationsfeldern schwebenden Gärten.
    Drei Tage vor der Krönung war es zu einer Situation gekommen, die eigentlich niemand mehr überschauen konnte.
    Auf Arkon Iwaren viel mehr Gäste gelandet, als man angenommen hatte. Allein die Begleitmannschaften der Regierungschefs und Würdenträger hätten den Sternpalast mühelos überfüllen können.
    Unerfahren, wie man nun einmal war, hatte auf Arkon niemand daran gedacht, daß jeder, der etwas auf sich hielt, ein Wachkommando mitbringen würde.
    Kassian grinste vor sich hin, als er an einige Vorkommnisse mit den Leibwächtern dachte.
    Es hatten sich unglaubliche Szenen abgespielt. Der Diktator des topsidischen Trukrek-Hun-Reiches, Trukrek-Anur, hatte dem ehrenwerten Heylat Prügel angedroht. Eine Abordnung der Blues hatte gar damit beginnen wollen, im Innenrondell des Sternpalasts zeltähnliche Fertigbauten für die Leibgardisten aufzustellen.
    Kassian entdeckte weit unten seinen Vater. Der milliardenschwere Schiffsbauer und Großreeder des Neuen Imperiums galt als liberal eingestellter Patriot, der die Dinge so sah, wie sie waren.
    Nun aber schien er ebenfalls die rosarote Brille der glorreichen Vergangenheit zu tragen.
    Wahrscheinlich strahlte sein Kostüm ein solches Fluidum aus, daß er sich gar nicht anders verhalten konnte.
    Er stolzierte mit halbnackten Beinen, giftgrünen Schnürsandalen und in einen purpurfarbenen Umhang gehüllt auf eine Akonin zu, die ihre vergangene Blüte mit viel echten Blüten aufzufrischen versuchte.Außer den Blüten trug sie eigentlich nur noch den historisch verbürgten Gürtel der Jungfräulichkeit.
    Kassian schrie vor Lachen und schlug sich auf die Schenkel. Derart herausgeputzt hatte er seinen Erzeuger noch nie gesehen.
    Zu seinem Glück wurde sein brüllendes Gelächter von niemandem gehört. In diesem Zirkus hatte jeder genug mit sich selbst zu tun.
    Schließlich erinnerte er sich daran, daß er eine bestimmte Aufgabe übernommen hatte. Atlan befand sich inmitten dieses Getümmels in höchster Gefahr.
    Versuche, die Besucher von ihm fernzuhalten, hatte man bald wieder aufgegeben. Man konnte ihn einfach nicht in eine Abwehrrüstung hüllen. Er mußte greifbar sein, egal ob er wohlmeinende Intelligenzen oder übelgesinnte Speichellecker begrüßte.
    Dezent aufgebaute Schutzschirme hatten sich ebenfalls als unmöglich erwiesen. Ein betrunkener Koloß von Ertrus war damit in Berührung gekommen und mitten auf die reichgedeckte Tafel geschleudert worden.
    Atlan hatte sich schmunzelnd entschuldigt und damit den Zorn der stockkonservativen Brauchtumsfanatiker heraufbeschworen. Ein Imperator hatte ernst zu bleiben.
    Er konnte machen, was er wollte - irgendwo eckte er immer an. Der ohnehin

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