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1538 - Der Thron von Arkon

Titel: 1538 - Der Thron von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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völlig humorlose Zeremonienmeister Heylat war über Atlans Gebaren derart schockiert, daß er bei seinen ständigen Auftritten mehr einem Eisklotz als einem lebenden Wesen glich.
    Kassian rief Aktet Pfest an. Der kurzgebaute Koloß, den man einen abgebrochenen Ertruser nannte, schirmte mit den Männern des Wachkommandos Atlan so gut wie möglich ab.
    Im Gegensatz zu ihm trugen die Leibgardisten zur historischen Rüstung Schutzschirme. Ihre Strahlwaffen wiesen mit den Mündungen nach unten, aber jedermann war sich darüber klar, daß sie im Gefahrenfall sehr schnell die Richtung ändern würden.
    Die überall postierten Kampfroboter waren von Yart Fulgen neu programmiert worden.
    Er hatte ihnen ein von ihm entwickeltes Abwehrprogramm eingegeben, das sogar der Umsorgungsdienst von Stiftermann III als hochwertig eingestuft hätte. Prompt hatten sich die dafür zuständigen Sachbearbeiter bei Atlan beschwert. Sie fühlten sich zurückgesetzt. „Es wird Zeit, meinen Imperator aus der Menge zu befreien", gab Kassian an den Überschweren durch. „Wieso deinen Imperator?" grollte es sofort in Kassians Mikrokom. Pfest war wieder einmal betont unfreundlich. Seine Nerven lagen bloß. „Oder hat dein Milliardenclan den armen Hund auch noch für sich eingekauft?"
    Kassian lachte unterdrückt. Man konnte ihn nicht beleidigen. „Welchen armen Hund meinst du? Ich verstehe dich nicht."
    „Ist dein Imperator etwa mehr als ein armer Hund? Er fällt bald um vor Schwäche. Fast jeder Wichtigtuer erwähnt den gleichen Quatsch. Wie er die Topsider überlistet hätte und so weiter. Das halte ich nicht länger durch."
    „Nicht die Nerven verlieren, Grüngesicht!" mahnte Kassian, plötzlich ernst werdend. „In drei Tagen ist alles vorbei. Bringe meinen Imperator nach hinten. Aber behutsam."
    Aktet Pfest fühlte sich erleichtert. Kassian war zuständig für Atlans Körperschutz innerhalb des Palasts.
    Vier Kampfroboter glitten in die Lücke zwischen Besucher und Atlan. Sie bauten ein Schutzschirmgatter so hemmungslos auf, wie Fulgen es programmiert hatte. Ein Blue, der Atlan soeben ein Geschenk überreichen wollte, flog förmlich in die Schlange der Wartenden zurück.
    Heylat wurde wieder schreckensbleich. Lange hielt er die ständigen Verstöße gegen das Zeremoniell nicht mehr durch.
    Atlan erhob sich aus seinem Prunksessel. Noch einmal neigte der würdevoll das Haupt, ehe er auf das plötzlich entstehende Transportband aus Formenergie stieg.
    Pfest beobachtete den Vorgang mit Besorgnis. Erst zur Mittagsstunde war an fast gleicher Stelle ein Sprengkörper explodiert, den die diensthabenden Techniker trotz vorhergehender Überprüfung für eine Schwebekamera der Arkon-TV gehalten hatten.
    Fulgens Roboter hatten die getarnte Bombe gerade noch rechtzeitig geortet und mit einem Kugelschirm abgesichert. Druckwelle und Splitter waren davon absorbiert worden.
    Die Überforderung der Neuarkoniden war erneut deutlich geworden.
    Fulgen und Wossonow konnten nicht verstehen, wieso man das Gerät als harmlos eingestuft hatte. Atlan und seine Begleiter waren um dem Tod um Haaresbreite entgangen.
    Diesmal sicherten Pfests Männer das Transportband in gesamter Länge ab. Sie waren ebenfalls Neuarkoniden, aber sie waren von dem Überschweren an Bord der ATLANTIS geschult worden. Die Schleuse nahm Atlan auf. Hinter ihm glitten Stahltore zusammen. Schutzschirme bauten sich auf.
    Den hinter der Schleuse liegenden Raum hatte Pfest als Sicherheitszone ausbauen lassen. Er traute niemandem mehr.
    Atlan legte sich sofort auf das bereitstehende Lager. Die Ara-Medizinerin Mayhel Tafgydo wartete bereits mit der Hochdruckspritze. Mayhel war eigentlich die Chefmedizinerin der ATLANTIS. Wie viele andere Besatzungsmitglieder auch, war sie zu Atlans Betreuung abgestellt worden. „Ruhig atmen!" forderte die strichdünne Zweimeter-Frau. Das Medikament zischte bereits in Atlans freilegte Unterarmmuskulatur.
    Im Hintergrund der Sicherheitszone warteten Cisoph Tonk und der dunkelhäutige January Khemo Massai.
    Sie waren die einzigen echten, auf der Erde geborenen Terraner. Sie hatten beide die Tarkanexpedition mitgemacht und die Zeitverschiebung erlebt.
    Atlan hatte die beiden TSUNAMI-Spezialisten unverzüglich verpflichtet. Sie hatten das, was man auf Arkon vergeblich suchte - eine enorme Erfahrung.
    Das Ara-Medikament wirkte sofort. Atlans fahle Gesichtshaut nahm wieder Farbe an. Erkennbar gewordene Fältchen glätteten sich und verschwanden. Die Pulsfrequenz

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