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1538 - Der Thron von Arkon

Titel: 1538 - Der Thron von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebenfalls! Wenn ihr glaubt, sie wären unsere Freunde, so irrt ihr. Ich pflege den Kontakt mit Frando Alai nur deshalb, um hinter seine wahren Absichten zu kommen. Etwas habe ich bereits erfahren."
    „Was?"
    „Die Linguiden sind an den Attentaten auf Atlan nicht beteiligt! Sie sind völlig schuldlos. Du jagst einem Phantom nach."
    Wossonow sah ausdruckslos zur Robotbandstraße hinunter. „Sie hätten Grund, Atlans Erhebung zum Imperator zu verhindern."
    „Tausend andere Intelligenzen ebenfalls. Viele sind an einem starken Arkonidenreich nicht interessiert. Unter anderem auch seine Gegner unter den Arkoniden. Atlan teilt öffentlich mit, an einem Dasein als machtlose Schattenfigur wäre er nicht interessiert."
    „Als Galionsfigur", verbesserte Tetch. Seine Stimme klang rauh. Er wußte, daß Han-Shui-P’on die Lage richtig beurteilte. „Meinetwegen als solche", fuhr der Kartanin fort. „Vergiß die Linguiden. Wie du siehst, ist niemand von ihnen hier aufgetaucht. Dein Funkspruch hat die wahren Feinde lediglich gewarnt. Sie werden sich hüten, auf dem Trümmerstück zu erscheinen."
    „Ich mußte es versuchen", resignierte der Bote. „Unvorsichtige, die noch schnell Spuren verwischen wollen, gibt es häufig. Du hast es bereits gesagt. Wie war das nun wirklich mit der Dechiffrierung meines Hyperfunkgesprächs?"
    Der Kartanin offenbart seinen letzten Trumpf. „Ein Unbekannter hat dem Friedensstifter den Klartext übermittelt. Man weiß, wie sehr ihr auf die Linguiden fixiert seid. Man will sie noch verdächtiger machen. Atlan hat böse und sehr intelligente Feinde.
    Mehr kann ich dir nicht sagen."
    Tetch Wossonow befreite den Kartanin von den Fesseln. Dabei sprach er nur drei Worte. „Ich vertraue dir."
    Nachdem sich der Kartanin stöhnend aufgerichtet und seine Glieder massiert hatte, gab ihm Tetch die Waffe zurück. Dann wartete er, bis Han-Shui-P’on neben ihn trat.
    Er musterte den Katzenartigen von oben bis unten und deutete auf dessen Systemtornister. „Deine Notbeatmung funktioniert noch. Damit wirst du bis zu deinem Schiff kommen. Ich gebe Anweisung, dich passieren zu lassen. Über dem Planetoiden warten einige Kampfschiffe des Imperiums. Wo halten sich die Mitglieder der linguidischen Delegation jetzt auf?"
    Han-Shui überlegte. „Um diese Zeit wird man sich auf das nächste Festmahl im Sternpalast vorbereiten. Atlan wird sich noch auf dem Hügel der Weisen im Regierungspalast befinden. Wie man hört, diskutiert man im Parlament über Atlans Befugnisse, die er als Imperator erhalten soll."
    Wossonow runzelte die Stirn. „Da wird es aber höchste Zeit. Die sogenannte Imperiale Inkarnation soll heute in einer Woche vorgenommen werden. Komm mit, Freund. Wenn du willst, kannst du einem Versuch beiwohnen. Laß dich überraschen."
    Wossonow schritt voraus. Er wandte nicht einmal den Kopf, als der Kartanin seine Waffe überprüfte.
    Tetch öffnete die Türen, die jemand wieder gangbar gemacht hatte. Die alten Kodes sprachen noch auf die Schlösser an. Man hatte anscheinend keine Zeit gehabt, sie zu ändern. Die veralteten Steuerpositroniken waren nicht einfach zu handhaben.
    Sie erreichten einen versteckt gelegenen Raum, in dem ein Transmitter stationiert war. Seine Energieversorgung wurde von einem Reaktorsystem im Nebenraum sichergestellt.
    Wossonow deutete auf die Anlagen. „Es war nicht leicht, das Schwarzschild-Aggregat wieder in Betrieb zu nehmen. Vor zweitausend Jahren konnte das jeder Techniker. Die sind heute rar geworden. Fällt dir etwas auf?"
    Han-Shui-P’on schritt geschmeidig um den freistehenden Käfigtransmitter herum. „Er ist betriebsbereit", wunderte er sich. „Die Gegenstation steht auf Empfang. Ich kenne die alten Aggregate.
    Wir haben sie auf Kartan noch lange benutzt."
    Tetch nickte. Sein angedeutetes Lächeln machte den Katzenartigen nervös. „Du willst dich doch wohl nicht abstrahlen lassen? Das kann nur eine Falle sein. Atlans Gegner wissen, daß du die Geheimanlagen gefunden hast. Ich an deiner Stelle hätte auf den Hyperfunkspruch verzichtet und gewartet, bis tatsächlich jemand erscheint."
    „Das klingt logisch, ist es aber nicht. Bei meinem ersten Eindringen habe ich leider einen Alarm ausgelöst, der jedermann warnte. Also habe ich die Flucht nach vorn ergriffen. Immerhin habe ich dich dadurch näher kennengelernt. Nein, Freund, ich will mich natürlich nicht abstrahlen lassen."
    Wossonow rief über sein Pikosynsystem Arkon Ian. Yart Fulgen meldete sich sofort.

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