Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1538 - Der Thron von Arkon

Titel: 1538 - Der Thron von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mäßigte sich.
    Nie zuvor hatte Atlan den Verlust seines Zellaktivators so schmerzhaft empfunden wie in dem Augenblick.
    Milliarden Milchstraßenintelligenzen beobachteten ihn ständig über Arkon-TV. Jede Schwäche wurde mit steigender Sensationsgier registriert.
    Selbstverständlich wußte man, daß er seinen lebenserhaltenden Zellaktivator verloren hatte. Man erklärte den Zuschauern immer häufiger, warum Atlan besonders gefährdet war. Er hatte den Aktivator viele tausend Jahre länger getragen als Rhodan und die anderen Aktivatorträger. Das wirkte sich nun aus. „Du bist ein Narr!" sagte die Ara in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. „Noch einige Anfälle wie dieser, und du bist am Ende. Schone dich."
    Atlan richtete sich vom Lager auf. Die Schwertnarbe auf seiner Wange rötete sich. Fast strahlend sah er die Medizinerin an. „Ein Narr? Bei Arkons Göttern - sag es bitte noch einmal! Es tut gut, nur einmal etwas anderes zu hören."
    „Ich ergänze die Beschimpfung", klang die Stimme des Afroterraners auf. „Euer Erhabenheit sind der größte Ochse der Milchstraße. Den Begriff kennst du sicherlich noch."
    Atlan lachte den schwarzhäutigen Hünen an. „Und wie ich ihn kenne, alter Freund! Sie sind in den Steppen deiner afrikanischen Vorfahren umhergelaufen."
    „Wenn du das noch so gut weißt, dann verhalte dich wenigstens wie ein Ochse: gemütlich fressen, viel ruhen und bei Gefahr die Flucht ergreifen. Hat man den Vergleich verstanden?"
    „Man hat", bestätigte der Mann, der in drei Tagen erneut das hohe Amt des Imperators von Arkon übernehmen sollte. „Man hat auch den Begriff Flucht zur Kenntnis genommen. Soll ich wirklich fliehen, Massai?"
    „Die Entscheidung darüber kann dir niemand abnehmen. Die heutige Flugbombe war das achte von uns erkannte Attentat. Wer weiß, wie viele Mordversuche wir wegen zu primitiver Vorgehensweise gar nicht bemerkte haben."
    Atlan erhob sich, reckte die Glieder und legte seinen Umhang ab. Er wirkte gestärkt, frisch und tatendurstig. „Das war das Stichwort, Massai! Es gibt zwei Kategorien von Attentaten - die genial durchdachten und die primitiven. Die Hochenergie-Manifestation der Ondri Nettwon ist von Könnern ersonnen worden. Die heutige Flugbombe von Anfängern im Mordgeschäft. Cisoph Tonk, wie weit seid ihr?"
    Der untersetzt gebaute Terraner trat vor. Er trug ebenfalls die Uniform des Gardegeschwaders.
    An Bord der ATLANTIS fungierte er als Chef der Feuerleitzentrale. „Alles in Ordnung. Die ATLANTIS steht gefechtsklar im Orbit, die großen Trägerkreuzer sind ausgeschleust.
    Massai wird sie übernehmen, ich bleibe auf dem Mutterschiff. Theta von Ariga wird auf meine Ratschläge hören. Das ist in aller Freundschaft abgesprochen worden."
    Atlan nickte nur. Er hatte die vergangenen vier Tage nicht verschlafen.
    Seit der Imperiale Rat Hatracon in aller Stille entlarvt worden war, verließ sich Atlan nicht einmal mehr auf die Besatzungen des Territorialschutz-Kommandos. Dessen Kommandeur, Kotminak, war allerdings ins Vertrauen gezogen worden. Der ehemalige Widder war zuverlässig.
    Cisoph Tonk und January Khemo Massai verabschiedeten sich unverzüglich. Sie würden keine Zeit verlierenund per Transmitter auf die ATLANTIS zurückkehren.
    Kassian war mittlerweile im Sicherheitstrakt angekommen. Den beiden Terranern sah er mit gemischten Gefühlen nach. Er wußte, welche Qualitäten sie besaßen; er bewunderte sie sogar. Trotzdem fühlte er in sich ein Gefühl der Eifersucht aufsteigen.
    Nach einem Blick auf den Zeitmesser sagte er: „Wir sind gut im Zeitplan, mein Imperator. Soll ich Heylat übernehmen? Er wird mir sein Ohr leihen."
    Atlan brauchte nicht lange zu überlegen. Die Redewendung, über die Leute wie Aktet Pfest lachten, war typisch. Nur Kassian als Sproß einer bedeutenden Familie würde überhaupt bis zum Chef des Protokoll vordringen können. „Einverstanden. Beeile dich und überzeuge ihn von meinem Unwohlsein. Wo ist Yart Fulgen mit seinem Steuergerät?"
    „Bereits bei Wossonow. Er läßt sich entschuldigen. Das Überranggerät ist zu umfangreich, um es ständig transportieren zu können. Fulgen hält überdies ständigen Kontakt mit ZEKOMARK. Es hat niemand mehr Zugriff. Begründung nach außen: Verdacht auf weiteres Attentat mit ZEKOMARKS Hilfe. Wo ist das Double?"
    Ein Mann der Leibgarde führte einen Arkoniden herein, der Atlan stark ähnelte. Die Kleidung war jedenfalls perfekt. „Besser haben wir ihn nicht hingekriegt",

Weitere Kostenlose Bücher