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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Herzen.«
    »Warum?«
    »Hör mal, ich habe mir verdammt große Sorgen um dich gemacht, und das ist kein Witz. Was da passiert ist, kann man ja nicht eben als harmlos ansehen. Oder wie denkst du darüber?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und was ist mit dir passiert?«
    Für einen Moment erhielt Lintock keine Antwort. Dann sagte Piper mit einer etwas leiseren Stimme: »Genau darüber wollte ich mit dir reden, Matt.«
    »Okay, dann…«
    »Nicht am Telefon.«
    »Super. Wo treffen wir uns?«
    »Bei dir.«
    »Oh, du willst zu mir kommen?«
    »Ja, das hatte ich mir so vorgestellt. Ich bin bereits in deiner Nähe und wollte nur fragen, ob du Zeit hast.«
    »Klar, die habe ich. Wir können uns sogar in aller Ruhe unterhalten. Ich bin allein, denn meine Sekretärin hat die Grippe. Und ich denke, dass wir einiges zu diskutieren haben.«
    »Ja, das glaube ich auch.«
    »Dann bis gleich.«
    Matt Lintock legte auf, und er dachte darüber nach, ob er erleichtert sein sollte oder nicht.
    Er fand keine Antwort darauf, horchte in sich hinein und wartete darauf, dass sich sein Bauchgefühl meldete, was jedoch nicht der Fall war.
    Er war kein Hellseher, doch er wusste mit einer fast schon absoluten Sicherheit, dass Probleme auf ihn zukommen würden. Das war nicht mehr der Percy Piper, den er von zahlreichen Pokerrunden her kannte.
    Einen Beweis besaß er nicht, da verließ er sich lieber auf sein Gefühl.
    Percy Piper hatte nicht gesagt, wann er eintreffen würde. Die Zeit würde Lintock lang werden, denn er war ein Mensch, der nicht gern wartete.
    Zwar machte ihn die Warterei nicht so nervös, dass er die Sekunden zählte, doch eine gewisse Unruhe konnte er nicht leugnen. Sein Instinkt sagte ihm, dass mit Percy Piper nicht alles so glatt gelaufen war, wie man es sich wünschte.
    Wer die Firma besuchen wollte, musste unten klingeln und sich identifizieren.
    Der Summton der Klingel ließ Lintock zusammenzucken. Er feuchtete seine trockenen Lippen mit der Zungenspitze an und schaltete die beiden Kameras ein, die den Bereich vor der Tür überwachten.
    Percy war nicht zu sehen. Ob bewusst oder unbewusst hatte er sich in den toten Winkel gestellt, worüber Lintock nicht eben erfreut war, aber auf Nummer sicher gehen wollte.
    »Wer ist da?«, fragte er über die Sprechanlage.
    »He, ich bin es…«
    »Okay, Percy, komm rein.«
    »Danke.«
    Lintock drückte auf. Den Weg kannte Piper, und er würde in ein paar Sekunden vor der Bürotür stehen.
    Lintock hörte das Klopfen und rollte mit seinem Stuhl ein wenig zurück.
    »Komm rein, Percy.«
    Piper drückte die Tür auf. Lintock wollte aufstehen, um den Freund zu begrüßen. Halb hatte er sich schon erhoben, als er die Bewegung stoppte.
    Das Bild, das er sah, konnte er nicht glauben.
    Wie betrat Piper das Büro? Vorwärts? Rückwärts? Im ersten Moment war Lintock durcheinander. Ja, er sah die Vorderseite seines Pokerkumpel, aber er schaute nicht ins Gesicht, sondern starrte mit weit geöffneten Augen auf den Hinterkopf…
    ***
    Lintock war nicht eben ein gläubiger Mensch, doch bei diesem Anblick drang ein geflüstertes »Mein Gott!« aus seinem Mund. Er konnte es nicht fassen, fing an zu zittern und fiel wieder zurück in seinen Sessel.
    Percy Piper schloss gelassen die Bürotür. Er drehte sich um und näherte sich dem Schreibtisch. Eigentlich ging er jetzt rückwärts, aber Lintock schaute nun in das Gesicht.
    Auch als Piper vor dem Schreibtisch stehen blieb, konnte er nichts sagen. Was er sah, war einfach zu überwältigend. Ein Mensch drehte ihm den Rücken zu, und er schaute trotzdem in das Gesicht dieser Person.
    Es hatte sich nicht verändert. Die dunklen Haare wuchsen kraus auf dem Kopf. Die leicht gekrümmte Nase, auf der Oberlippe der schmale Bartstreifen, und auch die Augen hatten ihren Ausdruck nicht verändert.
    Sie sahen aus wie immer.
    »Hallo, Matt…«
    Percy hatte mit normaler Stimme gesprochen. Das war alles okay.
    Trotzdem war Lintock nicht in der Lage, sich mit der neuen Situation abzufinden. Es war schlichtweg unerklärbar. Da stand ein Mensch vor ihm, den er gut kannte, der aber trotzdem kein richtiger Mensch mehr war, sondern ein manipuliertes Wesen.
    Das war schon hart, und Lintock glaubte, dass sich in seinem Magen ein Klumpen gebildet hatte. Er wusste auch, dass er blass geworden war.
    Nur sprechen konnte er nicht.
    »Da bin ich, Matt.«
    Lintock nickte nur.
    »Überrascht?«
    Der Gefragte stöhnte auf. Er schüttelte den Kopf. In seinem Gesicht zuckte es, und er hätte

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