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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschah etwas, was Lintock nicht begriff. Er wusste auch nicht, ob er den Kopf getroffen hatte oder nicht. Wahrscheinlich war es zu einer Berührung gekommen, aber die verlief anders, als er es vorgesehen hatte.
    Es erwischte nicht Piper, sondern ihn selbst.
    Lintock schrie plötzlich auf, weil er glaubte, von einem Flammenspeer getroffen worden zu sein. Er durchbohrte die Hand des Mannes, raste durch den Arm bis hoch in die Schulter hinein und fand von dort den Weg in den Kopf des Mannes.
    Funken sprühten vor Lintocks Augen. Er wusste nicht mehr, wie ihm geschah. Der wahnsinnige Schmerz veränderte alles in ihm, und er bekam nicht einmal mehr mit, dass sich seine Füße vom Boden lösten, sodass er zur Seite kippte und vor dem Schreibtisch liegen blieb, ohne sich zu rühren…
    ***
    Percy Piper schaute auf den Regungslosen.
    »Ich habe es dir gesagt«, flüsterte er.
    »Es hat keinen Sinn, sich gegen mich zu stellen. Nicht gegen einen Mann, dem erlaubt worden ist, in die Hölle zu schauen.« Er schüttelte über so viel Dummheit den Kopf und bewegte sich auf die Tür zu.
    Es war alles so von ihm eingefädelt worden. Lintock hatte nur einen Besucher kommen sehen. Tatsächlich aber war Piper nicht allein. Er hatte Verstärkung mitgebracht, und diese Verstärkung brauchte nicht mehr hinter der Tür auf dem Flur zu warten, sie konnte jetzt das Büro betreten.
    Es waren vier Frauen.
    Sie trugen verschiedenfarbige Gewänder, die aussahen wie Tuniken. In ihren marmornen Gesichtern bewegte sich nichts, als sie über die Schwelle schritten.
    »Nehmt ihn mit!«
    Die Frauen nickten. Sie reagierten wie Befehlsempfänger und bückten sich. Ihre Hände packten zu. Es war leicht für sie, den Bewusstlosen anzuheben.
    »Ich gehe vor«, erklärte Piper.
    Das war nicht nur so dahingesagt, er kannte sich hier aus, weil er Matt Lintock bereits einige Male besucht hatte. So wusste er auch, dass die Villa einen Hinterausgang hatte, der zu einem Parkplatz auf dem Gelände führte, auf dem die Mitarbeiter ihre Fahrzeuge abstellen konnten. Man hatte das Gelände von Bäumen und Büschen befreit und es dann gepflastert und zum Teil asphaltiert.
    Percy ging rückwärts, um nach vorn schauen zu können. Es war schon paradox. Aber er kam damit zurecht und bewegte sich so sicher wie ein normaler Mensch.
    Alles ging gut. Die hintere Tür war schnell geöffnet, und beim ersten Blick auf den Parkplatz fiel der dunkle Mercedes-Transporter mit der geschlossenen Ladefläche auf.
    Piper schaute, ob die Luft rein war. Durch Armbewegungen sorgte er dafür, dass die Frauen hinter ihm stehen blieben.
    Wind war aufgekommen. Die Richtung hatte gewechselt. Kompakte Wolkenmassen bedeckten den Himmel. Es würde nicht mehr lange dauern, dann fielen die ersten Tropfen.
    »Kommt!«
    Der Weg war nicht weit. Zeugen wollte Piper auf keinen Fall haben.
    Die Helferinnen wussten, was sie zu tun hatten. Piper stieg bereits in das Fahrerhaus. Er ließ sich rücklings auf dem Beifahrersitz nieder, während hinter ihm der bewusstlose Körper auf die Ladefläche gelegt wurde.
    An den Seiten wurden die Schiebetüren geöffnet. Drei Frauen stiegen in den Wagen. Die vierte musste erst noch die Fahrertür öffnen und nahm hinter dem Steuer Platz.
    »Fahr los!«, befahl Percy.
    »Ja.«
    Der Zündschlüssel wurde gedreht, und wenig später rollte der Transporter auf das offen stehende Tor des Grundstücks zu, durch das plötzlich von der entgegengesetzten Seite ein anderer Wagen auf das Gelände fuhr und den Weg versperrte…
    ***
    Da wir uns in London auskannten, hatten wir nicht lange zu suchen brauchen, um das Haus zu finden, in dem Matt Lintock seine Firma hatte.
    Wir hatten uns keine Vorstellung davon gemacht, in welch einem Haus er die Büros gemietet hatte, waren aber schon überrascht, als wir in eine Gegend gerieten, in der die alten Villen standen, und das auf Grundstücken, die recht groß waren und auf denen es sogar Parkplätze für die Mitarbeiter gab.
    Wir hatten während der Fahrt nicht viel gesprochen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, bis Suko mich fragte: »Glaubst du noch immer an deine Theorie?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Ich schaute nach vorn und sah das Laub durch die Luft wirbeln, das zu einem Spielzeug des Windes geworden war. Die Natur lag im Sterben oder zog sich zurück, doch in einigen Monaten würde sie wieder erwachen.
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    »Aber du hast dich daran auch festgebissen.«
    »Das muss ich zugeben.«
    »Weißt du

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