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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gebäude sahen nicht aus wie ein Bauernhof.
    »Was meinst du, John?«
    Da es weit und breit keinen Menschen gab, den wir fragen konnten, nickte ich.
    »Okay, fahren wir mal hin, falls es das Gelände zulässt.«
    »Das geht schon.«
    Suko startete den Rover wieder. Langsam rollten wir ein Stück weiter.
    Den schmalen Weg, der in das Gelände hineinführte, entdeckten wir beide zur selben Zeit. Es war nur ein Feldweg. Wäre es Sommer gewesen, hätten wir ihn durch das hohe Gras nicht entdeckt. So aber hatten wir Glück und rollten hinein.
    Die Reifen fuhren über einen weichen Boden, aber sie griffen und sanken nicht ein, sodass wir einigermaßen gut vorankamen.
    Was wir von der Straße nur sehr undeutlich gesehen hatten, veränderte sich nun. Wir erkannten, dass es sich nicht um ein normales Haus handelte. Da waren wohl Mauern vorhanden, die aber wirkten kompakt und waren zudem nicht gleich hoch. Es konnte durchaus sein, dass einige von ihnen zerstört waren.
    »Sieht so ein Kloster aus?«, fragte Suko.
    Ich hob die Schultern an. »Zumindest wenn es verlassen ist.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Da sich Suko auf die Fahrt konzentrierte, kümmerte ich mich um den Bau. Er machte schon jetzt auf mich einen verlassenen Eindruck.
    Menschen sah ich keine. Es gab auch keinen Schornstein, aus dem Rauch gequollen wäre.
    Als Zielobjekt eignete sich dieser Bau wirklich nicht. Es sei denn, man hegte einen Verdacht, so wie wir.
    Auf der letzten Strecke stieg das Gelände ein wenig an. Es war nicht sicher, ob der Rover das schaffen würde, und so stoppte Suko ihn an einer trockenen Stelle. Wir stiegen aus und gingen den Rest zu Fuß.
    Es war still. Kein Vogel schrie. Das Gemäuer war graubraun und war alles andere als einladend. Ob man uns sah und ob sich hier jemand versteckt hielt, konnten wir nicht sagen. Wir stiefelten durch die Einsamkeit und entdeckten bald die Reifenspuren auf dem Boden.
    Automatisch blieben wir stehen. Suko bückte sich schneller als ich.
    »Die sind noch frisch«, sagte er nach einer kurzen Untersuchung. »Ich glaube, wir haben Glück.«
    Das hoffte ich auch. Leider entdeckte ich keinen Eingang auf dieser Seite, und ein Fahrzeug war auch nicht zu sehen. Möglicherweise war es wieder verschwunden.
    Es gab vier Seiten. Drei mussten wir noch kontrollieren, um bei ihnen nach dem Zugang zu suchen. Für uns war es die Rückseite, die wir bald darauf erreichten und sofort stehen blieben, aber so, dass wir nicht entdeckt werden konnten.
    Wir hielten uns dort auf, wo zwei Mauern zusammentrafen und einen rechten Winkel bildeten. Wir schauten um die Ecke herum und sahen den Wagen, den wir bereits bei Matt Lintocks Büro gesehen hatten. Er parkte dort einsam und verlassen, aber daran glaubten wir nicht.
    »Das ist es doch«, flüsterte Suko.
    »Ja. Nur sag mir bitte, wo die Frauen sind.«
    »Im Kloster.«
    Zu hören war nichts. Wir warteten noch etwa eine halbe Minute lang, nahmen den erdigen Geruch auf und auch denjenigen, den die alten Steine abgaben. Erst nach dieser Zeitspanne setzten wir uns in Bewegung. Jetzt lag die gesamte vordere Front vor uns. Sie war mit Fenstern gespickt. Wir sahen auch eine Nische, deren Rückwand von einer geschlossenen Tür gebildet wurde.
    Leider lagen die Fenster so hoch, dass wir nicht hindurchschauen konnten. Es war auch nicht nötig. Wenn wir die Tür in der Nische aufstoßen konnten, würden wir mehr sehen.
    Wenige Augenblicke später erlebten wir, dass doch jemand in der Nähe war. Zwar nicht zu sehen, aber der Transporter, der bisher still gestanden hatte, bewegte sich plötzlich, und das lag bestimmt nicht am Wind. Es war auch niemand da, der außen an ihm gerüttelt hätte, also mussten die Schüttelbewegungen ihren Grund von innen gehabt haben.
    Wir warteten noch.
    Genau das war unser Glück.
    Plötzlich öffneten sich die Seitentüren des Fahrzeugs. Rechts und links stiegen drei Frauen aus, die große Ähnlichkeit mit Laura hatten. Nicht nur von der Kleidung her, auch ihre Gesichter zeigten irgendwie den gleichen Ausdruck. Sie waren starr, da gab es kein Gefühl zu lesen, und nur die Haare zeigten unterschiedliche Farben.
    Schwarz mit einem gräulichen Schimmer. Oder auch blond und fast weiß. Wir zogen uns wieder hinter die Ecke zurück und warteten zunächst mal ab. Es stand nicht fest, dass uns die drei Frauen entdeckt hatten. Jedenfalls hatte nichts darauf hingedeutet. Die Türen des Fahrzeugs ließen sie offen. Wir hörten nicht das Geräusch des Zuschlagens, aber wir

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