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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vernahmen ihre Stimmen, auch wenn sie nur flüsterten.
    »Hier ist niemand.«
    »Doch, das muss so sein. Ich habe es gespürt.«
    »Was denn?«
    »Das Andere. Das Fremde, das wir so hassen. Versteht ihr denn nicht? Es muss ein Kreuz in der Nähe sein.«
    »Du hättest aus dem Fenster schauen müssen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Ein neuer Vorschlag wurde gemacht. »Sollen wir uns in der Umgebung umschauen?«
    »Ja, das wäre nicht schlecht. Aber das mache ich. Bleibt ihr hier am Wagen und bei Percy.«
    Wir hörten alles. Es gab also einen Mann in der Nähe. War er der Boss, der auf die Hölle und den Teufel abfuhr? Eine Antwort würden wir uns schon noch holen. Zunächst taten wir nichts und blieben auf der Stelle stehen. Selbst die Atmung hatten wir reduziert. Nichts sollte verraten, dass wir in der Nähe lauerten. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war, würden wir schon für die Überraschung sorgen.
    Eine Frau wollte die Umgebung absuchen. Das schloss natürlich ein, dass sie auch an unserer Seite vorbeikommen würde, und genau darauf warteten wir.
    Es war nichts zu hören. Nur unseren eigenen Herzschlag vernahmen wir.
    Keiner von uns hatte eine Waffe gezogen, und auch mein Kreuz lag noch bedeckt.
    Da der Boden sehr weich war und alle Geräusche schluckte, war es uns nicht möglich, uns an den Schritten zu orientieren. Aber es gab die Stimme der Frau, und als wir sie vernahmen, zuckten wir beide leicht zusammen und schauten uns an.
    Die Stimme war nicht weit von uns aufgeklungen.
    »Es wird stärker!«
    »Was denn?«, fragte jemand aus dem Hintergrund.
    »Die Gefahr.«
    »Und du siehst nichts?«
    »Nein.«
    Ich wusste, was gespielt wurde, und wies mit dem linken Zeigefinger auf meine Brust, an der das Kreuz hing, das noch durch die Kleidung verborgen war.
    Suko gab mir durch sein Nicken Bescheid, dass er den gleichen Gedanken verfolgte. Wir hatten es bereits bei Laura erlebt. Sie hasste das Kreuz wie die Pest, und warum sollte es bei diesen drei Frauen anders sein?
    »Warum gehst du nicht weiter, Sandra?«
    »Die Gefahr ist zu groß.«
    »Nur um die Ecke.«
    »Von dort kommt es ja.«
    »Sollen wir…«
    »Nein, nein, ich werde einen Blick auf die andere Seite werfen. Aber da hat sich etwas verändert. Ich weiß es. Und es kann uns nicht gefallen. Wir müssen sehr vorsichtig sein und mit allem rechnen.«
    Für uns hatte es keinen Sinn mehr, wenn wir uns weiterhin versteckten.
    In ein paar Sekunden würden wir sowieso entdeckt werden, und ich wollte die Überraschung auf unserer Seite haben.
    »Okay!«, flüsterte ich Suko zu, ging einen Schritt nach vorn und drehte mich zugleich nach rechts.
    Vor mir stand Sandra. Es war die Frau mit den schwarzen Haaren, die einen leichten Grauschimmer aufwiesen. Ich wusste nicht, womit sie gerechnet hatte, aber ihre Augen weiteten sich plötzlich, und sie wurden dabei so starr wie zwei Kugeln.
    »Ich bin der Mann mit dem Kreuz«, sagte ich, während auch Suko seine Deckung verließ, »und ich soll euch einen schönen Gruß von Laura bestellen.«
    Für den Moment war alles gesagt worden. Wir waren gespannt, wie die Frauen reagieren würden. Gut ging es ihnen nicht.
    Sandra machte den Anfang. Sie wich vor mir zurück, als hätte ich die Pest an mir. Ihr Gesicht verzerrte sich, und als sie den Atem einsaugte, hörte ich ein schlürfendes Geräusch.
    Sie streckte die Arme vor, und bei dieser Bewegung blieb sie auch, als sie zu den beiden anderen Frauen zurückkehrte.
    Ich bewegte mich nicht von der Stelle. Aber ich führte meine Hände zum Nacken und bekam dort die Kette zu fassen, an der das Kreuz hing. Ich zog es langsam an meiner Brust in die Höhe, bis es den Hemdausschnitt erreichte und dort nach und nach sichtbar wurde.
    Die drei Frauen standen dicht zusammen. Sie hielten sich gegenseitig an den Händen fest, um sich zu unterstützen. Sie sahen, wie ich das Kreuz hervorholte und mit einer gelassenen Bewegung die Kette über den Kopf streifte.
    Jetzt lag das Kreuz frei!
    Und das sahen nicht nur Suko und ich, sondern auch die drei Frauen, in deren Gesichtern sich innerhalb weniger Sekunden das blanke Entsetzen abzeichnete. Sie sahen aus wie Menschen, die in eine Falle geraten waren und keinen Ausweg mehr wussten.
    Ich wollte nicht zu nahe an sie heran und hielt nach zwei Schritten an. An Flucht dachten die Frauen nicht. Sie standen so dicht beieinander, dass sich ihre Körper berührten.
    Ich hielt das Kreuz hoch, damit es von drei Augenpaaren gesehen werden konnte. Ich sah, dass

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