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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen worden zu sein, und eigentlich hätte Percy bereits reagieren müssen, was leider nicht der Fall war. So hielt Lintock seinen Jeep neben dem Jaguar an, ohne dass etwas passierte.
    Das Licht ließ er an. Für die Dauer einiger Sekunden schaute er nach vorn und versuchte, alles in sich aufzunehmen, was diese Umgebung hergab. Das kannte er noch aus seinen alten Zeiten bei der Marine, aber er hatte Pech. Es gab nichts, das ihn warnte, abgesehen davon, dass sich Percy nicht zeigte.
    Lintock empfand es schon als beunruhigend und verließ seinen Jeep mit vorsichtigen Bewegungen. Dabei gingen ihm die Worte durch den Kopf, die Percy am Handy gesagt hatte.
    Es gab den Mann mit dem verkehrten Gesicht.
    Aber wo lag er?
    Hatte Percy Piper nicht von einem Straßengraben gesprochen? Genau da musste er nachschauen.
    Zuvor hielt er weiter nach seinem Pokerkumpel Ausschau. Nichts war von ihm zu sehen. Entweder hatte er sich zurückgezogen und versteckt oder er war geflohen.
    Lintock wusste es nicht, aber er war kein Mensch, der so schnell aufgab.
    Nur zwei Schritte reichten aus, um den Graben auf der anderen Straßenseite zu erreichen. Es war die richtige Stelle, denn dort lag, ein wenig erhöht, die noch eingeschaltete Taschenlampe.
    Auch das war nicht normal…
    Bei einem Einzelkämpfer wie ihm waren bestimmte Instinkte durch die harte Ausbildung besonders gut ausgeprägt. Davon profitierte Matt Lintock auch jetzt. Dort, wo die Lampe lag, musste etwas zu finden sein.
    Lintock brauchte kein eigenes Licht. Das Licht der Jeep-Scheinwerfer reichte aus. Es schimmerte auf der Oberfläche des feuchten Laubs und glitt auch über die Gestalt hinweg.
    Sie lag tatsächlich im Laub, war aber nicht von ihm bedeckt. Lintock erkannte, dass sie auf dem Bauch lag.
    Er nahm die Lampe an sich und leuchtete dorthin, so sich der Kopf befand.
    Der Strahl traf.
    Aber er traf nicht den Hinterkopf, wie es normal gewesen wäre, sondern tatsächlich das Gesicht…
    ***
    Lintock dachte nicht mehr an seinen Pokerkumpel, der verschwunden war. Er konnte sich nicht von diesem ungewöhnlichen Anblick lösen. In seinem Innern war alles starr geworden.
    »Das kann nicht sein«, flüsterte er, »das ist unmöglich. Das will ich nicht glauben.«
    Es stimmte aber. Der Mann oder das Gesicht starrte ihn vom Hinterkopf her an. Und der glanzlose Blick der Augen bewies ihm, dass dieser Mensch nicht mehr lebte.
    Etwas kratzte in seiner Kehle. Es hinderte ihn am Atmen und auch am Sprechen. Er hatte das Gefühl, von unsichtbaren Feinden umgeben zu sein. Irgendwo in seinem Hinterkopf klopfte es. Er konnte nicht mehr klar denken, und als er sich bückte, um noch besser schauen zu können, da spürte er den kalten Schauer, der über seinen Rücken nach unten rann.
    Das war nicht zu fassen. Nicht zu begreifen. Dafür gab es keine normale Erklärung.
    Matt Lintock riss sich zusammen. Er verlor nicht die Beherrschung. Er spürte, dass er bleich geworden war, aber das war ihm gleich. Seine Gedanken bewegten sich bereits in eine bestimmte Richtung. Für ihn stand fest, dass er diesen Menschen, so ungewöhnlich er auch aussah, nicht hier im Straßengraben liegen lassen konnte. Das war ein Phänomen. Es gab keine normale Erklärung für ihn. Vielleicht für andere, und dann sollten sich auch die anderen damit beschäftigen, nicht er.
    Lintock wusste genau, was er zu tun hatte. Er bückte sich und schob die Hände unter die Brust des Toten. Als er ihn anhob, hätte er gegen den Hinterkopf schauen müssen, wenn alles normal gewesen wäre. Aber es war nicht normal. Er blickte in das Gesicht eines Toten. Der Mann hatte ein weiches Kinn und Wangen, die an erstarrten Pudding erinnerten. Auf seinem Kopf wuchsen dünne blonde Haare. Die Nase war klein und knochig.
    Matt Lintock schleifte den Mann zu seinem Wagen. Er öffnete die Heckklappe und legte ihn in den Kofferraum. Dann breitete er noch eine Decke über den Toten aus.
    Aber was war mit Percy Piper?
    Der Gedanke an ihn schoss ihm durch den Kopf. Er wusste darauf keine Antwort. Percy hatte sich nicht gezeigt. Das konnte zwei Gründe haben.
    Entweder war er in seiner Panik geflohen oder man hatte ihn sich geholt.
    Und zwar die Typen, die auch für die Veränderung des Toten gesorgt hatten.
    Egal, er kannte die Antwort nicht.
    Er suchte noch im weiteren Umkreis und hatte abermals keinen Erfolg.
    Percy Piper blieb verschwunden. Ein weiterer Grund, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen, was er auch so schnell wie möglich in die

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