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1539 - In der Eastside

Titel: 1539 - In der Eastside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entnommen hatte, aber sie tastete sehr häufig nach der Tasche ihrer Kombination, in der sie den Datenträger verstaut hatte, als wolle sie sich vergewissern, daß sie ihn nicht verloren hatte.
    Es schien sich also um etwas zu handeln, das sie als sehr wichtig einstufte.
    Sie hatte es eilig, ins Hotel zurückzukehren.
    Sie kamen gerade rechtzeitig, um Tschu-Man-H’ars Ankunft im Stadthaus zu beobachten.
    Die fremde Kartanin schlief noch immer. Selbst Tschu-Man-H’ars wütendes Gebrüll konnte daran nichts ändern. Dao-Lin-H’ay sah es mit offenkundigem Vergnügen. „Das kommt davon, wenn man es mit dem Mißtrauen übertreibt", sagte sie mit unverhohlener Schadenfreude und nippte dabei an einem Gebräu, von dem sie behauptete, daß es die Nachwirkungen des Challanga neutralisieren würde. „Sie könnte die Botschaft ja selbst lesen - wenn sie sich zuvor lange genug mit dem Studium der alten Schrift herumgeplagt hätte. Jetzt ist es zu spät dazu. Sie würde Jahre brauchen, um sich die nötigen Kenntnisse anzueignen."
    Zu diesem Schluß war Tschu-Man-H’ar inzwischen wohl auch gekommen. Sie stand ratlos neben der schlummernden Kartanin. In ihrem Gesicht arbeitete es. Sie blickte zum Kommunikator. „Das kannst du getrost vergessen", bemerkte Dao-Lin-H’ay spöttisch. „Ein Arzt kann in diesem Fall nichts ausrichten, und du wirst es nicht wagen, eine andere Spezialistin einzuschalten."
    Tschu-Man-H’ar vollführte eine wütende Geste. Sie beugte sich über die schlafende Kartanin, brüllte ihr ins Ohr, boxte ihr in die Rippen und rüttelte sie an den Schultern. „Völlig zwecklos", kommentierte Dao-Lin-H’ay und kicherte fauchend. „Warum siehst du nicht endlich ein, daß du dich selbst schachmatt gesetzt hast?"
    Tschu-Man-H’ar brauchte noch rund fünf Minuten, um diese Tatsache zu akzeptieren. Dann ließ sie sich resignierend auf einen der unbequemen Stühle fallen. Offenbar hatte sie die Absicht, zu warten, bis die andere Kartanin von selbst aufwachte.
    Seltsamerweise schien diese Erkenntnis auf Dao-Lin-H’ay ernüchternd zu wirken. „Hoffentlich bedeutet das nicht, daß ein Teil der Informationen gar nicht für Mei-Mei-H’ar bestimmt ist, sondern die Privatgeschäfte dieser ehrenwerten Tschu-Man betrifft", murmelte sie. „Du würdest der Höchsten Frau zu gerne was am Zeuge flicken, wie?"
    Dao-Lin-H’ay sah Tekener überrascht an und runzelte die Stirn: Diesen Ausdruck kannte sie noch nicht. Aber sie hatte sich mittlerweile einiges Geschick darin erworben, solche terranischen Redensarten zu durchschauen.
    Sie nickte grimmig. „Wäre es nicht an der Zeit, mich in das Geheimnis einzuweihen?" fragte der Terraner. „Habe ich das noch nicht getan?" erkundigte die Kartanin sich überrascht. „Nein!"
    „Oh, entschuldige! Das war das Challanga. Das verdammte Zeug hat mich völlig aus dem Konzept gebracht.
    Nun, es geht natürlich um Waffen. Irgend jemandem ist eingefallen, daß hier in Pinwheel noch eine Menge Kriegsmaterial herumliegt, mit dem niemand mehr etwas anfangen kann. Du erinnerst dich sicher daran, daß es bei uns zeitweise ziemlich heiß herging. Wir hatten die Maakar auf dem Hals, die PIG, die Hauri, zuletzt die Karaponiden, und dazwischen noch manch andere. In unseren Archiven sind Hunderte von aufgelassenen Stützpunkten verzeichnet. Das meiste von dem, was dort herumliegt, ist natürlich längst unbrauchbar geworden, aber vieles ließe sich durchaus noch verwenden - man müßte es bloß ein bißchen aufpolieren."
    „Und dann an die Topsider verkaufen!"
    „So ist es. Selbstverständlich nicht auf dem geraden Weg - sie sind vorsichtiger geworden. Sie haben ein sehr raffiniertes Arrangement eingefädelt. Dieser Handel soll über mehrere Stationen laufen - zuerst über Hangay, dann über verschiedene Völker in der Milchstraße und über einige Handelsorganisationen, fast alles alte Bekannte. Die entsprechenden Verbindungen wurden auf Arkon geknüpft, und keiner hat’s gemerkt." Sie legte wütend die Ohren an. „Das ist aber noch nicht alles", fauchte sie. „Die größte Frechheit kommt erst noch.
    Erinnerst du dich an die Roboter von Ctl? Die bilden immer noch eine gewaltige Armee. Zur Zeit sind sämtliche dazugehörigen Mechanismen außer Betrieb, aber das läßt sich ändern. Und meine lieben Artgenossen wollen doch tatsächlich Teile dieser Armee verscherbeln!"
    „Jetzt würde mich nur noch eines interessieren", sagte Ronald Tekener bestürzt: „Was, zum Teufel, versprechen sie

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