Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
154 - Die Kralle des Todes

154 - Die Kralle des Todes

Titel: 154 - Die Kralle des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
der Nacht miteinander sprachen. Den Schmerz der zerstörten Liebe, nicht wahr?"
    „Ich will nicht, daß du darauf herumreitest", sagte Carina zornig. „Ich will gehen." Mit einem Ruck erhob sie sich. Aber Coco hielt sie fest und zog sie wieder auf den Stuhl zurück.
    „Warte", bat sie. „Dieser kranke, sterbende Mann… er ist
meine
Liebe. Und ich kämpfe darum, ihn nicht durch die Hand der Teufelin Angelina zu verlieren. Du bist meine Chance. Willst du, daß ich so leide wie du?"
    Carina sah die schwarzhaarige Hexe an. Sie schwieg.
    Auch Coco sprach nicht mehr. Sie hatte in Carina etwas ausgelöst. Diesen inneren Kampf mußte die junge Hexe nun allein mit sich auskämpfen. Sie dachte nach, sah schweigend auf die Tischplatte. „Ich habe Angst", gestand sie plötzlich.
    „Komm mit", bat Coco. Sie zog Carina mit sich aus dem kleinen Aufenthaltsraum und fuhr mit ihr zu den Zimmern hoch. Abi Flindt saß auf einem Stuhl neben dem breiten Doppelbett. Er sah auf, als Coco mit Carina im Schlepptau eintraf.
    „Schau ihn dir an", bat Coco.
    Flindts Stirn umwölkte sich, aber er stand wortlos auf und verließ das Zimmer. Coco sah ihm überrascht nach. Sie begriff nicht, was den Dänen verärgert hatte.
    Carinas Gesicht verzerrte sich, als sie die blutrot flammende Gesichtstätowierung sah. Dorians eingefallenes Gesicht war darunter kaum wahrzunehmen. Er war noch dürrer geworden. Als Coco neben das Bett trat, öffnete er die Augen. Er versuchte die Hand zu heben, schaffte es aber nicht ganz. Mühsam drehte er den Kopf und sah Carina an.
    „Nur eine", sagte er rauh und stockend. „Du sprachst - von zweien."
    „Ihre und meine Kraft zusammengeschaltet werden reichen", sagte Coco. „Wir schaffen es. Du wirst nicht sterben. Und selbst wenn wir nur Zeit gewinnen, reicht das schon. Vielleicht überlegt Phillip es sich anders, oder Olivaro kommt, oder…"
    „… oder es nützt alles nichts", sagte Dorian. „Wir sollten uns damit abfinden. Ich bedaure es ein wenig, aber ich glaube, ich habe mehr geschafft als in meinen früheren Leben zusammen. Es ist schade, daß ich diesmal nicht wiedergeboren werde."
    „Dein verdammter Pessimismus macht mich rasend", fauchte Coco. „Kämpfe, Dorian! Oder bist du ein zahnloser Schwächling geworden?"
    „Ja", sagte Dorian leise. „Vielleicht."
    Coco zog Carina mit sich hinaus auf den Gang. Abi Flindt lehnte an der Tür zu seinem Zimmer. „Reinkommen", sagte er finster.
    „Was hast du?" fragte Coco als sie sich auf die Bettkante hockten, während Abi am Tisch auf dem Stuhl saß.
    „Was ich habe? Verdammt, du bringst das Mädchen in Gefahr! Der andere ist tot, nicht wahr? Sonst wäre er doch bei euch. Willst du, daß dieses Mädchen auch stirbt? Die Kleine hat noch ein ganzes Leben vor sich! Denke an Annica! Sie ist auch tot, tot, tot, verdammt noch mal!" „Annica war keine Hexe, keine Magierin, nichts. Sie besaß keinerlei Fähigkeiten, sich zu schützen, und sie war besessen von dem Wunsch, Angelina zu töten und ihren Freund zu rächen! So besessen, daß sie blindlings in die Falle stürmte!"
    „Das ändert nichts daran, daß sie tot ist, weil sie…"
    „Halte den Mund, Abraham Flindt", unterbrach Coco ihn scharf. „Annica ist nicht durch uns in diese Gefahr geraten. Auch wenn wir nicht hierher gekommen wären, wäre es geschehen. Angelina tötete ihren Gefährten, lange bevor wir hierher kamen!"
    „Aber ohne uns hätte sie Angelinas Spur niemals gefunden", sagte Flindt.
    „Schick die Kleine weg. Sie soll leben."
    „Und Dorian soll sterben?"
    „Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit."
    „Und welche?"
    „Was glaubst du, worüber ich Tag und Nacht nachdenke?" brüllte der Däne los. „Wir kämpfen hier auf verlorenem Posten! Laß uns zum Castillo zurückkehren, laß uns die Computer befragen, vielleicht findet Sullivan in seinen Unterlagen etwas, vielleicht… Himmel noch mal, was sollen wir noch alles tun? Jedenfalls nicht noch mehr Menschen in Gefahr bringen."
    Coco sah Carina an.
    Das Mädchen wand sich unbehaglich. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe Angst."
    „Ich liebe diesen sterbenden Mann", sagte Coco leise. „Er ist der Vater meines Sohns."
    „Du bist unfair", fauchte Flindt.
    „Laßt mich in Ruhe", bat Carina, die Hände schützend erhoben. „Ich will nachdenken."
    „Komm." Coco zog Abi aus seinem Zimmer. Draußen auf dem Gang entwand sich der Däne ihrem Griff. Er baute sich vor ihr auf.
    „Du bist eine Hexe im wahrsten Sinne des Wortes",

Weitere Kostenlose Bücher