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154 - Die Macht der Nosfera

154 - Die Macht der Nosfera

Titel: 154 - Die Macht der Nosfera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Schleimfaden.
    Krächzend hustete er in die vorgehaltene Hand. Einige Kameraden in der unmittelbaren Nähe rückten ein Stück ab, um den in die Luft geschleuderten Bazillen zu entgegen.
    Boris fühlte sich gekränkt. »Was soll das?«, schnauzte er, verzweifelt darum bemüht, die Furcht vor der Krankheit aus seiner Stimme zu verbannen. Es gelang nicht recht. »Ist doch ganz normal, ohne Serum zu erkranken. Deshalb muss man nicht gleich sterben!«
    Damit lag er zweifellos richtig, aber die Männer und Frauen aus Ramenki waren nun mal verwöhnt. In den letzten Jahren hatte sie das Serum so sehr gestärkt, dass kleinere Infekte wie Schnupfen und Erkältung praktisch nicht mehr auf getreten waren. Umso mehr versetzte es sie nun in Panik, wenn jemand Krankheitssymptome zeigte. Zwei Tage zuvor hatte sich ein Techniker erhängt, weil sich sein eingerissenes Fingernagelbett entzündet hatte. Dabei war er körperlich topfit gewesen und hatte nicht die geringste Spur einer ernsthaften Krankheit aufgewiesen.
    »Der Dienstplan«, erinnerte Leonid, während alle anderen erschrocken auf Boris starrten.
    Hauptmann Judin nahm den zugespielten Ball dankbar auf.
    Vollkommen ruhig, mit einem Lächeln auf den Lippen, las er die Bereiche vor, in die er die anwesende Mannschaft abkommandierte. Er wurde kein einziges Mal mehr unterbrochen. Alle warteten nur noch darauf, dass er den Appell beendete, damit sie hinausstürmen und einen möglichst großen Abstand zwischen sich und den hustenden Boris bringen konnten.
    ***
    Irgendwo zwischen Moska und dem Kratersee
    Die Nosfera erwiesen sich als nützliche Verbündete, die des Nachts wachten und mit großem Geschick Wild erlegten. Seit sie ihre Blutflaschen außer Sichtweite auffüllten, schmolz die Ablehnung in den Reihen der Technos rapide dahin. Für ein frisch geschürtes Feuer am kalten Morgen und ein paar gebratene Streifen Wakudafleisch sahen die meisten gerne über die Eigenarten der Mutanten hinweg.
    Mr. Black konnte nicht genau sagen, was ihn geweckt hatte: der würzige Geruch, der in seine Nase zog, oder das leise Husten, das immer wieder unter den umliegenden Decken aufstieg. Viele Technos litten unter Schnupfen, manche auch unter Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Angesichts der kühlen Nachttemperaturen verwunderten die aufziehenden Erkältungen nicht weiter; die Frage war nur, ob es Erkältungen blieben.
    »Heißes Wasser?«, fragte Navok, der einige Schritte entfernt an der Feuerstelle saß. Seine Kapuze lag noch zurückgeklappt im Nacken, doch der von dichten Wolken beherrschte Himmel färbte sich am Horizont bereits blutrot.
    Nicht mehr lange, und er würde seine dünne Pergamenthaut vor der Helligkeit schützen müssen.
    Black fragte sich, wann Navok und die anderen Nosfera eigentlich schliefen. Tagsüber marschierten sie genauso schnell wie die Technos, des Nachts sorgten sie für Sicherheit und machten sich auch noch erfolgreich auf die Jagd. Ob sich die Degenmeister regelmäßig abwechselten, war schwer festzustellen, weil sie einander so ähnelten. Doch selbst wenn sie ein Schichtsystem besaßen, konnte jeder Einzelne von ihnen nur wenige Stunden pro Nacht Ruhe finden.
    Black schlug die Decke zurück, die er aus seinem ARET mitgenommen hatte. Es handelte sich um gute Qualität, die die Kälte perfekt abhielt. Wie perfekt, merkte er, als er in die eiskalten Stiefel schlüpfte. Obwohl ansonsten vollständig bekleidet, begann er zu zittern. Hastig rieb er mit den Händen über Oberarme und Brustkorb, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.
    Dann nahm er das Glas mit dem Rest Pulverkaffee und gesellte sich zu Navok ans Feuer. Den Wasserbecher füllte er mit wenigen braunen Bröckchen. Er wollte den Instantkaffee noch möglichst lange genießen, aber auch bei strenger Dosierung reichte er nur noch wenige Tage.
    »Danke«, sagte er und schlürfte ein wenig von dem heißen Getränk.
    Navok bleckte die Zähne. Black kannte den Nosfera inzwischen lange genug, um zu wissen, dass er gerade freundlich angelächelt wurde.
    »Viele deiner Gefolgsleute haben Fieber«, sagte Navok.
    »Wir kommen bald nur noch langsam voran.« Dass sie bereits viele Technos tragen mussten, erwähnte er nicht extra. Auf beiden Seiten herrschte Einigkeit darüber, dass die Verwundeten und Kranken unter keinen Umständen ihrem eigenen Schicksal überlassen wurden.
    »Wir müssen die Dosierungen wieder erhöhen«, antwortete Mr. Black. »Nach dem Frühstück lasse ich die Serumsrationen der Toten

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