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1540 - Das Drachenriff

1540 - Das Drachenriff

Titel: 1540 - Das Drachenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versuche.«
    Sofort erfolgte mein Einwand. »Hüte dich! Willst du deine Frau zur Witwe machen?«
    »Nein, nein, das nicht. Ich habe schon vor, noch eine Weile zu leben, um euch zu ärgern. Egal, was wir hier sagen oder tun. Wir müssen zu einer Lösung kommen.«
    »Du sagst es, Tanner.« Suko nickte. »Nur liegt diese Lösung nicht hier. Ich sehe sie auf der kleinen Insel.«
    »Du gehst davon aus, dass du die Staatsanwältin dort findest, obwohl du sie noch nicht gesehen hast?«
    »Ja. Denn ich war nur für wenige Augenblicke dort und sah diesen Turm, bevor mich das Monstrum angriff. Ich kann mir vorstellen, dass sich Purdy Prentiss darin verborgen hält, denn das Seemonster hat den Turm praktisch belagert.«
    »Hast du einen Eingang gesehen?«, fragte ich.
    »Nein, aber es muss einen geben.«
    Der Überzeugung war ich auch. Dabei konnte ich es drehen und wenden, wie ich wollte, ich musste einsehen, dass ich in diesem Fall aus dem Spiel war. Suko erzählte uns noch, dass er den toten Krieger gesehen hatte, der dort lag.
    »Ja«, sagte ich. »Auch er ist auf die Insel gelangt, nur ich schaffe den Weg nicht. Warum nicht, verdammt?«
    Ich war nicht nur sauer, sondern schon richtig wütend geworden. Eine Antwort wussten weder Suko noch ich. Bis Tanner mich seltsam anschaute.
    »Ich habe es dir schon mal gesagt. Vielleicht liegt es an deinem Kreuz, John.«
    Sukos Kopf ruckte hoch. Er sah mich an und sagte: »Verdammt, warum habe ich nicht selbst daran gedacht?«
    Ich presste für die Dauer einiger Sekunden die Lippen zusammen und atmete nur durch die Nase. Plötzlich spürte ich die Spannung auf meiner Haut. Zugleich erlebte ich das Kribbeln im Nacken, Und in mir schrie eine stumme Antwort.
    Das kann nicht sein!
    Suko sagte nichts mehr. Er blickte mich nur an und hatte die Stirn in Falten gezogen.
    Tanner stand so, dass ich ihn ebenfalls sah. Jetzt fiel mir sein Nicken auf.
    »Ich bin durchgekommen, John, weil ich kein Kreuz habe.« Suko hob die Schultern. »Du musst selbst wissen, was du dazu meinst. Aber ich denke, dass es der Grund ist.«
    Ich stand da und fühlte mich eingekreist. Ich musste schlucken und hatte das Gefühl, von einem Schwindel erfasst zu werden.
    Das Kreuz!
    Ausgerechnet das Kreuz!
    Ich wollte es nicht wahrhaben. Das konnte und durfte nicht sein. Ich hatte mich immer darauf verlassen können, und plötzlich sollte es mich an meinen Aktionen hindern und nichts mehr wert sein?
    Ich musste einfach die Augen schließen, weil ich das Gefühl hatte, ganz mit mir allein sein zu müssen.
    Tanner und Suko ließen mich auch in Ruhe, und ich spürte, wie sich die Emotionen allmählich in mir abbauten.
    Klar und nüchtern denken. Einer gewissen Logik folgen, die es nur in Fällen wie diesen gab.
    Ich nahm auf einem freien Stuhl Platz, schaute mir den Spiegel an, als wäre er völlig neu für mich, schüttelte den Kopf, dachte dann aber in eine andere Richtung.
    »Was sagst du, John?«
    Ich gab Suko die Antwort erst eine Weile später.
    »Das ist schwer zu sagen, wirklich, aber ich - mein Gott, das Kreuz hat mich immer begleitet. Es war nie ein Hindernis.« Ich blies die Luft aus.
    »Das ist wirklich ein Hammer.«
    »Ja, das denke ich auch. Aber ich meine, dass man sich darüber Gedanken machen sollte. Der Spiegel oder der Weg durch den Spiegel könnte dir versperrt sein, weil dein Kreuz da nicht mitspielt. So und nicht anders muss man das sehen.«
    »Ja, ich fange allmählich an, die Dinge zu begreifen. Es ist nur schwer, mich darauf einzustellen.«
    »Das glaube ich dir.«
    Wieder übernahm ich das Wort und sprach dabei recht leise.
    »Es wäre also einen Versuch wert, das Kreuz abzunehmen, es hier zu deponieren und es dann noch mal zu versuchen.«
    »Mit mir zusammen, John.«
    Sukos Vorschlag war gut. Zudem kannte er sich aus. Er war schon mal auf der anderen Seite gewesen und hatte einen Blick nach drüben werfen können.
    Es gab dort eine Insel, ein Monstrum, einen Turm - aber was war mit Purdy Prentiss?
    Suko hatte meine Gedanken gelesen, denn er sagte: »Wir werden unsere Freundin schon finden, John.«
    Ich nickte. »Das meine ich auch. Dann sind wir so etwas wie die Prinzen, die gegen den Drachen kämpfen - oder nicht?«
    »Meinetwegen kannst du es so sehen.«
    »Gut.« Ich lächelte knapp und griff nach der Kette. Langsam zog ich das Kreuz in die Höhe. Ich spürte jeden Zentimeter, den es höher glitt, aber der Druck in meinem Magen wollte nicht weichen. Es ging mir einfach nur schlecht, wenn ich daran

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