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1542 - Die Würgehand

1542 - Die Würgehand

Titel: 1542 - Die Würgehand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich schon auf das Abendessen im rustikalen Stil.
    Sie wollten schmausen wie die alten Ritter. Das Mahl war von einem Mitglied des Clubs organisiert worden. Anschließend würden sie wieder nach Hause fahren. Dann allerdings über die Autobahn.
    Mal Freizeit zu haben, nicht an den Job zu denken, das war genau das, was sich die Männer gönnten. Unter sich sein, Spaß haben. Und doch war die Verbindung zur Außenwelt nicht ganz zu verhindern. Sie sollte zwar nur in dringenden Fällen aufrecht gehalten werden, aber manchmal gab es eben doch etwas Wichtiges, und so war das Klingeln der Handys nicht völlig auszuschließen.
    Wie man vor gut zwanzig Jahren ohne Handy ausgekommen war, das war für die meisten Menschen nicht vorstellbar.
    Auch Phil Norton hatte sein Handy mitgenommen. Es würde sich nicht über einen Klingelton melden, sondern durch Vibration. Und er hoffte, dass dies nicht eintrat.
    Doch er hatte Pech. Plötzlich, er hatte für einen Moment die Augen geschlossen, um sich voll und ganz der Entspannung hinzugeben, da spürte er die Vibration.
    Der Richter zuckte sogar zusammen, weil er nicht damit gerechnet hatte.
    Er bekam sogar einen leicht roten Kopf, denn er hatte dafür plädiert, keine Handys mitzunehmen, war allerdings überstimmt worden. Und jetzt meldete sich das Ding ausgerechnet bei ihm.
    Er konnte es nicht ignorieren, holte es allerdings so geschickt hervor, dass es nicht gesehen wurde, denn er wollte sich von seinen Freunden nicht verspotten lassen.
    »Ja, was ist denn?« Mit dem Blick auf das Display hatte er erkannt, dass es eine für ihn fremde Nummer war.
    »Störe ich?«
    Der Anrufer hatte seinen Namen nicht gesagt. Mit der Stimme konnte der Richter im Moment auch nichts anfangen. Sie war ihm zwar nicht unbekannt, sie einzuordnen fiel ihm jedoch schwer. Deshalb fragte er:
    »Wer ist denn da?«
    »James Powell.«
    »He, Sir James. Das ist aber eine Überraschung. Nein, es ist eigentlich keine, denn der Kollege Flagstone und ich haben noch vor Kurzem über Sie gesprochen.«
    »Ging es um den Würger Chikaze?«
    »Ich kann es nicht leugnen. Es war nur eine knappe Information. Um alles andere wollte sich der Kollege kümmern.«
    »Wo habe ich Sie erreicht?«
    »Auf einem Ausflug. Ich sitze mit meinen Freunden zusammen im Bus. Wir wollen in Richtung Windsor fahren und es uns dort gut gehen lassen. Dass Sie mich jetzt anrufen, Sir James, stimmt mich bedenklich.«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Das dachte ich mir. Welche?«
    »Der Würger Chikaze ist frei, und er hat bereits sein erstes Opfer gefunden. Er tötete Ihren Kollegen Flagstone.«
    »Mein Gott!« Der Richter erbleichte.
    »Sie wussten, dass er frei war?«
    »Ich hörte es von Gordon, der mir sagte, dass er etwas unternehmen wollte. Wie konnte er freikommen? Er war gut bewacht. Jeder wusste, wie gefährlich er ist.«
    »Das stimmt. Nur hat er eine starke Hilfe bekommen, aber das ist im Moment nicht das Problem. Wir gehen davon aus, dass er Sie, Mr Norton, ebenfalls auf seine Liste gesetzt hat. Sie müssen also damit rechnen, dass er Sie verfolgen wird.«
    »Ich bin nicht in London.«
    »Das wird Chikaze nicht weiter stören. Er ist eiskalt und abgebrüht, und wenn er ein Ziel erreichen will, dann schafft er es auch. Um es kurz zu sagen: Ich glaube, dass Sie sich in Lebensgefahr befinden, Mr. Norton.«
    Der Richter bewies, dass er Nerven hatte, und blieb ruhig.
    »Schlagen Sie etwas vor?«
    »Ja. Ich denke, dass Sie Ihren Ausflug nicht abbrechen sollten. Fahren Sie bis zum Ziel. Ich werde meine beiden besten Männer anweisen, dass sie nach Windsor fahren. Jetzt muss ich nur noch wissen, wohin Sie der Ausflug genau führt.«
    »In ein Lokal. Wir nehmen dort ein Essen zu uns. Zuvor unternehmen wir eine kleine Wanderung. Es ist alles ganz normal, und wir sind auch nicht direkt im Schloss. Das würden wir uns gar nicht antun. Den Touristentrubel umgehen wir.«
    »Aber Sie treffen sich in einer Gaststätte?«
    »Das schon.«
    »Wie heißt sie?«
    »Es ist ein historisches Restaurant namens The Old Tavern. Aufgemacht wie vor einigen Hundert Jahren.«
    »Wo genau?«
    »Am südlichen Rand von Windsor. Es liegt recht einsam, aber es gibt Wegweiser, die den Gast gut führen.«
    »Seht gut«, lobte Sir James.
    Der Richter kam wieder auf Chikaze zu sprechen. »Und Sie meinen wirklich, dass der Würger es auf mich abgesehen hat, obwohl ich London verlassen habe?«
    »Wir müssen davon ausgehen.«
    »Aber er muss erst an sein Ziel kommen. Sie fahnden

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