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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lauten Kommentaren die Manöver der Gleiter über dem Gelände in Richtung Raumhafen, und zwei junge Terraner erspähten die Frau und kamen siegesgewiß auf sie zu. „Hallo Mädchen", sagte der eine mit dem blonden Haar. „Ich bin Jeff, das ist Clyde. Du mußt neu sein. Dich haben wir noch in keiner Bar und in keinem Büro gesehen, und wir arbeiten schon ein halbes Jahr für die Fischindustrie hier in Sigris."
    Idinyphe bemühte sich, einen möglichst gelangweilten Eindruck zu machen, obwohl alle Muskelfasern in ihrem Körper bis zum Zerreißen angespannt waren. Am liebsten hätte sie dem Kerl eine gescheuert. „Man riecht es", sagte sie und rümpfte deutlich sichtbar die Nase. „Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid?"
    „He, he!" meinte der zweite. „Was fällt dir ein? Sehen wir aus, als wollten wir was von dir?
    Wenn du glaubst, daß wir mit jeder ..." Er schüttelte den Kopf. „Aber etwas höflicher solltest du schon sein.
    Terraner in der Fremde verhalten sich zueinander immer hilfsbereit und freundlich. Wir dachten eben, du bist noch nicht lange auf Vaar und in Sigris."
    „Was geht es euch an!"
    „Wir sind immerhin Terraner wie du!"
    „Ich bin keine Terranerin!" entfuhr es ihr. Sie preßte die Lippen zusammen und sah an den beiden Männern vorbei. „Was wollt ihr von mir?"
    „Wir fressen einen Besen, wenn du nicht von Terra stammst!" Der Blonde verschränkte die Arme vor der Brust. „Sag mal, so wie du reagierst, ist etwas mit dir nicht in Ordnung. Deine Pupillen sind unnatürlich geweitet. Stehst du unter der Einwirkung irgendeines Rauschmittels?" Er wandte sich an seinen Begleiter. „Ich glaube, wir können ihr wirklich helfen. Offenbar ist sie nach ihrer Ankunft sofort in die falschen Hände geraten.
    Was meinst du?" - „Wir nehmen sie mit", nickte der Mann namens Clyde. Er faßte Idinyphe am Arm und schob - sie zwischen sich und den Blonden. „Sicher ist sicher, Mädchen. Keine zehn Minuten von hier befindet sich eine Klinik. Wenn du mittellos bist, übernehmen wir gern die Kosten der Untersuchung.
    Nicht, daß du glaubst, du seist uns deshalb etwas schuldig. Wir sind eben Terraner in der Fremde!"
    Idinyphe ging ein paar Schritte mit. Sie benötigte Sekunden, um sich zu sammeln und ihre Gedanken zu ordnen. Die Hilfsbereitschaft der beiden hatte sie völlig durcheinandergebracht. Gleichzeitig stieg Ekel in ihr auf, Ekel vor den Berührungen der beiden.
    Nicht weil sie Männer waren. Es waren Menschen, und ihr drehte sich der Magen dabei um. „Meine Pupillen sind immer so groß", zischte sie. „Und jetzt macht keinen Arger und laßt mich los!"
    Die beiden taten, als hörten sie nicht. Sie musterte ihre Gesichter und erkannte, daß die beiden überzeugt waren, ein gutes Werk zu tun. „Loslassen!" rief sie etwas lauter. Ein paar Akonen und Springer waren inzwischen auf die Szene aufmerksam geworden und blickten neugierig herüber, während einer von ihnen einen Informationsautomaten bediente, der in Form und Farbe eines Fliegenpilzes aus dem Boden des Platzes ragte. „Du brauchst Hilfe", antwortete der Blonde. „Und wir helfen dir!"
    Die beiden übersahen die blitzschnelle Bewegung der Frau. Idinyphe berührte jeden mit zwei Fingern am Hals, und die Kerle verdrehten die Augen und sanken in die Knie. Links und rechts von ihr stürzten sie zu Boden und blieben liegen.
    Sekundenlang herrschte eisiges Schweigen auf dem Platz. Idinyphe tat nicht, als sei etwas geschehen. Ruhig ging sie weiter und zählte die Sekunden.
    Zwölf wurden es, dann klang ein Schrei auf. „Mörderin!" schrie jemand in Interkosmo. „Sie hat sie umgebracht!"
    Drei Männer und eine Frau nahmen die Verfolgung auf, während einer sich um die beiden Liegenden kümmerte. Er untersuchte sie und rief die Verfolger zurück. „Die beiden sind nur bewußtlos. Keine Zeichen von Gewaltanwendung. Ich sehe winzige Male an den Hälsen.
    Die Frau wurde offenbar belästigt und hat sich mit einem Dagor-Griff zur Wehr gesetzt!"
    „Genau so war es!" Sie wandte sich zum Gehen und winkte zurück. „Sie werden bald wieder erwachen!" Sie beschleunigte ihren Schritt und war nach eineinhalb Minuten auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes verschwunden. Sie aktivierte den winzigen Kodegeber an ihrem Armband und strahlte das vereinbarte Signal an den SERUN ab.
     
    *
     
    Die Gleiter am Himmel führten hektische Manöver durch. Es stand außer Zweifel, daß sie etwas geortet hatten.
    Sie verließen ihre Positionen und wandten sich nach

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