Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1543 - Die Flammen-Furie

1543 - Die Flammen-Furie

Titel: 1543 - Die Flammen-Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
deshalb hatte sie mich ja auch um Hilfe gebeten.
    Mich und nicht ihre atlantischen Freunde!
    Genau darüber machte ich mir Gedanken. Myxin und der Eiserne Engel waren Kämpfer, auf die sich Kara hätte bedingungslos verlassen können. Sie hatte es nicht getan und wollte ihr Ziel ohne ihre Hilfe erreichen. Schämte sie sich?
    Ich wusste es nicht. Für mich stand nur fest, dass ich zusammen mit Suko eine Katastrophe verhindern musste. Es wunderte mich zudem, dass diese Jamina mich akzeptiert hatte. Es machte ihr wohl nichts aus, dass ich an Karas Seite stand. Es war möglich, dass sie die Gefahr liebte und voll auf ihre Stärke baute.
    Rechts von mir und jenseits der Straße floss die Salzach durch ihr Bett.
    Wer seinen Kopf dabei etwas anhob, der schaute hoch zum Kapuzinerberg, wo es einen der schönsten Aussichtspunkte über Salzburg gab, ebenso wie auf der Gegenseite, denn dort stand die Festung, zu der ein Schrägaufzug hoch führte. Wollte man auf den Mönchsberg, konnte man auch einen Lift benutzen und von dort eine prächtige Aussicht genießen, um diese Zeit inklusive der mit Schnee gezuckerten Berge.
    In der Stadt selbst war der Schnee getaut, die Straßen ebenso trocken wie die Gehsteige, sodass ich keine Probleme mit dem Laufen hatte. Ich passierte eine breite Turnhalle, in der Kinder Fußball spielten, und wollte den recht schmalen Gehsteig nur so lange wie nötig gehen, um nach links abzubiegen, hinein in die schmaleren Straßen, die zu einer Fußgängerzone gehörten.
    Mein Ziel waren die Weihnachtsmärkte. Es war noch nicht dunkel, aber die Menschen liebten ihre Märkte auch im Hellen.
    Schon jetzt herrschte viel Betrieb, und die wenigsten Leute gehörten zu den Einheimischen. Die meisten stammten aus anderen Ländern. Man hörte zahlreiche Sprachen, und ich sah, dass auch die Chinesen die Stadt entdeckt hatten.
    Über allem ragte der Dom hinweg. Ein gewaltiges Gebäude, dessen Glocken anschlugen, als ich in seine Nähe geriet. Ich blieb unter einem Torbogen stehen und lauschte dem Klang. Hinter mir lag eine Eisbahn, auf der Kinder und Erwachsene ihren Spaß hatten, und wenn ich nach vorn schaute, dann streifte mein Blick über den Markt vor dem Dom, auf dem Bude an Bude stand.
    Ich roch den Duft von Glühwein und Punsch. Es roch zudem nach Zimt, Lebkuchen und nach den Gewürzsträußen, die zu Salzburg einfach dazugehörten.
    Jeder Besucher hatte seinen Spaß. Die Stände waren noch nicht überfüllt. Jeder konnte an sie herantreten und sich die Auslagen anschauen, die zumeist von Handwerkern aus der Region stammten und oft wirklich schöne und originelle Mitbringsel waren.
    Auch ich hätte mich gern länger an den Ständen aufgehalten, aber mein Besuch hatte einen anderen Grund, und so ließ ich mich nur für einen kurzen Moment ablenken.
    Um mich herum waren die Leute in Bewegung, und ich sah niemanden, der mit einem muffligen Gesicht über den Markt geschlendert wäre. Die Leute hatten ihren Spaß. Sie lächelten, und in manchen Augen entdeckte ich einen fast schon vorweihnachtlichen Glanz.
    Ich sah ein, dass es schwer sein würde, Kara hier zu finden. Von unmöglich wollte ich nicht gerade sprechen, und es stellte sich zudem die Frage, ob sie bereits eingetroffen war.
    Sie würde nicht solche Spuren hinterlassen wie Jamina. Wenn die sich zeigte, dann setzte sie auch Zeichen. Ich hoffte, dass es nicht dazu kam und plötzlich ein Feuer loderte und dass eine oder mehrere Stände abbrannten. Rechnen musste ich damit, denn so etwas konnte auch ein Lockmittel sein.
    Dann würde sich Kara einfach zeigen müssen, und ich war davon überzeugt, dass sie es auch tat und nicht kniff. Wenn sich dann beide gegenüberstanden, musste es zu einem Entscheidungskampf kommen.
    Nachdem ich meine Gedanken und Vermutungen sortiert hatte, dachte ich wieder an Suko, der im Hotel zurückgeblieben war. Allerdings ging ich davon aus, dass er das Haus inzwischen ebenfalls verlassen hatte, und hoffte, dass er dabei nicht beobachtet worden war.
    Über Handy nahm ich Kontakt mit ihm auf.
    »Bist du schon auf dem Markt am Dom, John?«
    »Ja.«
    »Und? Wie sieht es aus?«
    »Nichts Ungewöhnliches, sieht man mal von einem starken Betrieb ab. Ich habe weder Kara noch diese Jamina gesehen. Sie scheinen sich beide zurückzuhalten.«
    »Das hört sich nicht schlecht an.«
    »Und wo sehe ich dich?«, fragte ich.
    Suko lachte leise. »Das kann ich dir sagen. Ich habe es geschafft, mich aus dem Hotel zu mogeln und bewege mich langsam in

Weitere Kostenlose Bücher