1543 - Die Flammen-Furie
Schmalseiten zu und fand dort Platz auf einer leeren Bank. Allerdings stand ich schnell wieder auf, denn die Sicht war im Sitzen nicht besonders.
Starke Lampen sorgten für helles Licht. Es ließ das Eis glitzern. Von Jamina sah ich nichts auf der Fläche.
Wo steckte sie?
Ich ging davon aus, dass sie mich nicht grundlos hergelockt hatte, denn sie wollte ein Zeichen setzen, und das konnte sie in ihrem Fall nur durch das Feuer.
Es brannte nichts in der Nähe. Hier war alles normal. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich erneut alles änderte.
Zuerst sah ich Jamina. Am anderen Ende hatte sie die Eisfläche betreten. Ich glaubte nicht daran, dass sie Schlittschuhe unter ihren Füßen trug, aber sie glitt trotzdem mit einer beeindruckenden Grazie und Eleganz über das Eis. Sie stieß mit keinem anderen Läufer zusammen und wich den Kindern geschickt aus.
Feuer sah ich nicht!
Trotzdem atmete ich nicht auf. Ich hielt Jamina weiterhin unter Kontrolle und stellte fest, dass sie sich der Mitte der Bahn näherte.
Mit dem letzten Schwung drehte sie sich in einer Pirouette und wurde immer schneller.
So etwas Ähnliches hatte ich schon im Hotel gesehen, und mir ging es plötzlich verdammt schlecht. Ich ahnte, was kam, und ich hatte mich nicht getäuscht.
Plötzlich war das Feuer da. Es löste sich aus dem Pirouettenwirbel und huschte als nicht zu löschende Riesenflamme auf die ersten Menschen zu…
***
Das war kein Kino, obwohl ich es mir gewünscht hätte. Es war das große Grauen, das urplötzlich zugeschlagen hatte und den Menschen keine Chance ließ.
Die Riesenflamme huschte über die Eisfläche hinweg. Sie hätte das Eis zum Schmelzen bringen müssen, aber das geschah nicht. Es gab auch keinen Rauch, es war einfach nur das verdammte Feuer, das sich jetzt noch teilte, um mehrere Personen auf einmal verfolgen zu können.
Jetzt erst klangen die ersten Schreie auf. Plötzlich war die Panik da, und Menschen, die sich bisher sicher auf dem Eis bewegt hatten, verloren den Überblick und die Kontrolle.
Sie mussten den Flammen ausweichen, aber sie wussten nicht genau wohin, denn sie waren überall. Erwachsene und Kinder stießen zusammen, fielen hin und rutschten über das Eis.
Dann erwischte es den ersten Läufer. Die Flammen huschten genau auf ihn zu, und sofort fing sein Mantel Feuer. Eine Frau in seiner Nähe konnte ebenfalls nicht ausweichen. Das huschende Feuer griff in ihre Haare hinein und ließ sie auflodern.
Mich hielt es nicht mehr an meinem Platz. Obwohl ich keine Schlittschuhe trug, musste ich auf das Eis, denn ich hatte gesehen, dass ein Kind von einem Feuergeist verfolgt wurde, der es zu Asche verbrennen würde.
Ich schwang mich über die Absperrung, hielt mich aber an ihr fest, als ich die glatte Fläche berührte. Das war genau richtig gewesen, so landete ich beim Ausrutschen nicht auf dem Hintern.
Das kleine Mädchen, das von der Flammen verfolgt wurde, schrie wie am Spieß. Ich schlitterte auf das Kind zu und warf mich dann nach vorn, um es zu erwischen. Mit beiden Händen bekam ich den Mantel zu packen und riss das Mädchen um, bevor die Flamme es streifen konnte.
Ich begrub das Kind unter meinem Körper und rechnete mit einem Angriff auf mich, aber die Flamme huschte über uns hinweg wie ein feuriger Gruß. Als ich den Kopf drehte, sah ich, dass sie erlosch.
Ich richtete mich auf. Das Mädchen lag auf dem Rücken und weinte. Im Moment war die Gefahr gebannt, und ich warf einen ersten Blick über die Eisfläche.
Kein Feuer mehr! Es tanzte wirklich keine einzige Flamme in der Luft. Es griff auch keine Flamme mehr an, und trotzdem war dieser Anschlag nicht ohne Folgen geblieben. Eine Frau und einen Mann hatte es erwischt. Sie brannten noch immer und lagen auf der Eisfläche.
Plötzlich waren zwei Helfer da. Sie hatten irgendwo Eimer mit Wasser aufgetrieben und die leerten sie über die verletzten Menschen. Die Flammen erloschen mit einem Zischen, was mich wiederum wunderte, weil ich von dem Gedanken ausgegangen war, es nicht mit einem normalen Feuerangriff zu tun zu haben.
Auf der Fläche herrschte keine Panik mehr. Wer eben konnte, hatte sie verlassen, und auch ich richtete mich langsam auf, wobei ich dem Mädchen auf die Beine half.
»Elfie, Elfie!«, rief ein Frau, die sich hinter der Absperrung bewegte und in meiner Höhe stehen blieb. Dem Aussehen nach war es die Großmutter der Kleinen, die aus vor Angst geweiteten Augen über die Absperrung hinweg auf uns schaute.
Ich kniete noch immer,
Weitere Kostenlose Bücher