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1543 - Die Flammen-Furie

1543 - Die Flammen-Furie

Titel: 1543 - Die Flammen-Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugehen sah.
    Es war Jamina!
    ***
    Im ersten Moment stockte mit der Atem. Es war kaum zu begreifen, dass sie durch diesen Flammenvorhang schritt und sich dabei recht steif bewegte, in der Haltung einer Königin.
    Es störte sie nicht, dass um sie herum alles zusammenbrach. Sie brannte auch nicht, denn sie schien die Herrin des Feuers zu sein.
    Auch das widersprach allen Naturgesetzen, dass der Körper gegenüber dem alles verzehrenden Feuer resistent war. Aber diese Frau bewegte sich darin, als wäre es nicht vorhanden.
    Durch das Flackern war es mir nicht möglich, ihre Gesichtszüge genau zu erkennen. Ich konnte mich täuschen, aber ich glaubte, dass ein Lächeln ihre Lippen umspielte. In der rechten Hand hielt sie immer noch den Griff der Fackel, die weiterhin brannte, aber nicht verbrannte. Der Griff hätte eigentlich längst verkohlt sein müssen.
    Was sollte ich tun?
    Auf sie warten oder mich zurückziehen?
    Ich ging davon aus, dass ich gegen das Feuer keine Chance hatte.
    Wenn mich die Flammen trafen, würde ich elendig verbrennen.
    Und was passierte, wenn ich schoss?
    Dass sie flammenfest war, hatte ich gesehen. Es stellte sich nur die Frage, ob sie auch resistent gegen Kugeln aus geweihtem Silber war.
    Bei einer Person wie ihr war für mich alles möglich. Es kam eben auf einen Versuch an.
    Noch ging sie zwischen den Flammen einher wie die große Beherrscherin.
    Ich hob meine Beretta an und zielte auf sie. Wenn sie das Feuer verließ und in die Dunkelheit trat, war sie kein gutes Ziel mehr für mich. Also jetzt schießen.
    Es kostete mich schon Überwindung, aber ich dachte daran, was sie getan hatte. Es gab zwei Tote, die auf ihre Kappe gingen, und da war Rücksicht fehl am Platze. Vor allen Dingen deshalb, weil dies erst so etwas wie ein Anfang war. Ich ging davon aus, dass sie auch weitere Flammenhöllen schaffen würde. Und das an Orten, die nicht leer waren.
    Sie war noch etwas zu weit entfernt, aber ich traute mich nicht näher an sie heran. Ich wollte schießen wenn sie - ja, wenn sie…
    Etwas störte mich.
    Es war das Heulen der Sirenen. Irgendjemand musste den Brand entdeckt haben und hatte die Feuerwehr alarmiert.
    Ich drehte mich nicht um, ich wartete auf Jamina.
    Sie machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ich wunderte mich schon darüber, dass sie stehen blieb, was nicht lange anhielt, denn nach einer Linksdrehung ging sie auf die brennenden Trümmer einer halb zusammengebrochenen Bude zu und trat in sie hinein.
    Mein Mund blieb vor Staunen offen. Mein Arm mit der Waffe sackte nach unten, und ich hörte mich selbst stöhnen und schüttelte langsam den Kopf.
    Jamina verbrannte nicht!
    Zumindest sah ich nichts.
    Sie tauchte auch nicht wieder auf.
    Sie war eins mit dem Feuer geworden, und ich stand auf der Stehe wie der verlorene Sohn, der nicht abgeholt wurde, wobei in meinen Ohren der Widerhall der Sirenen klang, denn die Wagen der Feuerwehr rollten bereits durch den Park…
    ***
    Zwischen meinen Händen hielt ich einen Becher, gefüllt mit heißem Kaffee. Ich stand unter einem Baum und lehnte mit dem Rücken an seinem Stamm.
    Die Männer der Feuerwehr hatten noch versucht, etwas zu retten. Es war nicht möglich gewesen, und sie hatten dabei erlebt, dass ihnen die Flammen über waren. Sie erloschen nicht durch das Löschwasser, sondern dann, als sie es für richtig hielten.
    Ich war froh, den feurigen Angriff gesund überstanden zu haben. So richtig nachvollziehen konnte ich es noch immer nicht, was auch den Spezialisten der Löschtruppe so erging.
    Ihr Chef, ein Mann mit Oberlippenbart und einer roten Narbe auf der linken Wange, hatte seinen Helm abgenommen. Er hielt ihn in der Hand, als er auf mich zukam.
    »Sie sind der einzige Zeuge.«
    »Ich weiß.«
    »Danke, dass Sie sich nicht aus dem Staub gemacht haben.«
    Ich hob den Blick. »Warum hätte ich das tun sollen?«
    »Das weiß ich auch nicht. Aber wir haben schon einiges erlebt, das kann ich Ihnen sagen.«
    Er wusste noch nicht, wer ich war. Erst jetzt erhielt ich die Zeit und Gelegenheit, mich zu identifizieren.
    Der Chef schaute sich den Ausweis im Licht einer kleinen Leuchte an.
    »Sie sind vom Yard?«
    Ich nickte.
    »Waren Sie dienstlich hier?«
    »Wie man's nimmt.«
    »Aber Sie sind Zeuge gewesen, Mr Sinclair.« Es gab mir den Ausweis zurück.
    »Das bin ich, Mister…«
    »Young. Ernest Young.«
    »Okay, Mr Young. Ich bin Zeuge gewesen, aber ich kann Ihnen nicht viel sagen. Es hat plötzlich angefangen zu brennen…«
    Er

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