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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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getäuscht hatte. Das war kein Gewässer, sondern eine in den Boden eingelassene Plattform. „Bitte sieh nach oben", sagte Conn-Y-Spreik.
    Gesil tat dies.
    Etwa 400 Meter über ihr sah sie die kreisförmige Scheibe der Bodenfläche des Palasts. Sie stand jetzt genau senkrecht unter deren Rand.
    Die drei Kunstsonnen waren so angeordnet, daß der Palast selbst keinen vollständigen Schatten warf.
    Mindestens zwei Sonnen bestrahlten jeden Flecken des exotischen Gartens. „Mit diesen Flächen hat es eine besondere Bewandtnis", erläuterte Conn-Y-Spreik und deutete auf das Rund, das Gesil im ersten Augenblick für einen kleinen See gehalten hatte. „Du findest ein Dutzend von ihnen, und alle liegen genau unter dem Rand des Palasts. Von ihnen aus kannst du in unsichtbaren Antigravlifts auf- oder absteigen. Oben im Palast findest du die Gegenstationen. Probier es einmal aus."
    Gesil betrat die kreisförmige Fläche von fünf Metern Durchmesser. Eine sanfte Kraft hob sie sofort in die Höhe und lenkte sie in die Mitte einer Kreishälfte. Die andere Kreishälfte verfärbte sich nun gelb.
    Zugleich wurde der „Liftschacht" neben ihr milchiggelb. „Du kannst in die andere Hälfte wechseln!" rief ihr Conn-Y-Spreik von unten zu. „Dann geht es wieder abwärts."
    „Komm mit nach oben." Sie winkte. „Wenn ich an den Dingen schon nichts ändern kann, dann möchte ich hier alles so schnell wie möglich in Erfahrung bringen."
    „Du hast alle Zeit." Der Truillauer bewies nun, daß er auf das Hilfsmittel des Antigravlifts nicht angewiesen war. Bei Gesil erweckte es keine Verwunderung, als der fladenförmige Körper neben dem unsichtbaren technischen System des Doppellifts in die Höhe glitt und sie schnell einholte. Von Per-E-Kit wußte sie, daß in dessen Lederhülle ein Antigravsystem eingebaut war, das ähnlich wie das Gravo-Pak eines SERUNS funktionierte und allein nach dem Willen des Trägers gesteuert werden konnte.
    Auch konnte Conn-Y-Spreik von außen in den Schacht eindringen. Nun schwebte er neben Gesil.
    Als sie jedoch versuchte, sich an den Außenrand zu begeben, stieß sie auf ein unsichtbares Hindernis. „Eine interessante Technik", stellte sie fest. „Warte erst einmal ab, bis du im Palast bist. Dort findest du so manche Überraschung. Alles ist vom neuesten und besten Standard wie die ganze CASSADEGA überhaupt. Der Technik des Großen Meisters von Truillau hat niemand etwas Vergleichbares entgegenzusetzen."
    Gesil erwiderte nichts, zumal sie sich nun der unteren Ebene des Palasts näherte. Der Lift führte an der Außenkante vorbei. Hier bog sich das Kraftfeld nach innen. Die beiden ungleichen Wesen wurden sanft auf einer markierten Fläche abgesetzt. „Deine Suite liegt im Zentrum der ersten bis vierten Ebene", erklärte Conn-Y-Spreik und deutete auf eine Öffnung, die ins Innere der Halbkugel führte. „Die Ebenen werden von unten nach oben gezählt.
    Es ist sicher am besten, wenn wir sie zuerst aufsuchen. Du wirst dich erfrischen wollen. Dort bekommst du alle denkbaren Speisen und Getränke sowie Bekleidungsstücke oder was immer dein Herz begehrt."
    „Das hört sich recht gut an", räumte Gesil ein, „aber es weckt in mir keine Begeisterung."
    „Warum nicht? Ich gebe mir doch alle Mühe."
    Der Hamakau rollte durch den Gang voran. „Es liegt sicher nicht an dir." Die Frau lachte kurz auf. „Das ist kein Palast. Das ist ein goldener Käfig, und ich bin der Vogel, der darin gefangen ist."
    „Dieses Bild verstehe ich nicht."
    „Das Vögelchen wird irgendwann vor Einsamkeit und Kummer sterben. Es braucht die Freiheit.
    Das hier aber ist ein Gefängnis."
    „Du hast die Freiheit, dich in der gesamten Tabuzone zu bewegen."
    „Das hast du schon gesagt", antwortete Gesil ärgerlich. „Wenn du darüber hinaus auch noch andere Sektoren der CASSADEGA besuchen möchtest, so werde ich mit Serb-A-Sherba sprechen. Ich denke, da läßt sich bestimmt etwas arrangieren."
    „Du kannst oder willst mich nicht verstehen", gab Gesil resignierend zu. „Vielleicht meinst du es wirklich gut.
    Und vielleicht kannst du gar nichts für dein Unverständnis."
    Conn-Y-Spreik erwiderte nichts.
    Sie erreichten das Kerngebiet des Palasts. Was Gesil hier zu sehen bekam, erinnerte schon eher an diesen Begriff.
    Eine ringförmige Straße mit mehreren transparenten Ebenen umschloß den Wohntrakt, der aus insgesamt zwanzig Ebenen bestand und die Form eines Zylinders besaß.
    Der Außenbezirk, so wußte der Truillauer zu berichten,

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