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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diente allein der Unterhaltung, der Freizeitgestaltung und der Wissensvermittlung.
    Ganz besonders wies Conn-Y-Spreik auf mehrere sogenannte Traum-Zentren hin, in denen man sich mit Hilfe einer speziellen Technik in ausgewählte Erlebnisprogramme einkoppeln konnte und so quasi „live" an diesen teilnahm. Der Besucher konnte dabei selbst bestimmen, wie das Programm ablief und wie es endete. Und er erlebte alles ganz real.
    Die Parallele zum Simusense-Netz Terras, mit dem Monos seinerzeit die Menschen in Marionetten verwandelt hatte, war deutlich. Gesil zog es jedoch vor, nicht darüber mit dem Amorphen zu diskutieren. Sie beschloß auch, von diesen Stätten keinen Gebrauch zu machen.
    Ihr eigentliches Quartier bestand aus einem Dutzend Räumen. Alle waren prunkvoll eingerichtet und entsprachen dem luxuriösesten terranischen Design. Dazu gab es Raffinessen aller Art. Das galt besonders für die Auswahl von Speisen und Getränken. Die Hygieneeinrichtungen machten jedem galaktischen Luxushotel Konkurrenz.
    Conn-Y-Spreik führte Gesil dann in die unterste Ebene. Über eine Schaltung, die hier in jedem Raum angebracht war, ließ sich der Boden durchsichtig und völlig unsichtbar machen.
    Rhodans Frau, die an schon so manche Überraschung gewöhnt war, stutzte im ersten Moment.
    Dann genoß sie das seltsame Gefühl, scheinbar über der Landschaft des exotischen Gartens zu schweben. „Du siehst", meinte der Hamakau, „es wurde an alles gedacht, was deiner Bequemlichkeit und der Unterhaltung dienen könnte. Vielleicht macht es dir Spaß, die vielen Einzelheiten und die Stätten außerhalb deiner Suite allein zu erkunden. Du kannst mich aber auch jederzeit als Begleiter wählen. Ich übergebe dir hier den Kontakter."
    Er brachte eine kleine Karte zum Vorschein, vier mal drei Zentimeter groß und fünf Millimeter dick. „Drückst du das rote Sensorfeld", erläuterte er, „so werde ich gerufen und erscheine umgehend.
    Ich aktiviere dann ein Ortungsfeld, daß mir verrät, wo sich der Kontakter befindet. In weniger als einer Minute bin ich dann zur Stelle."
    „Und das blaue Feld?"
    „Es dient nur der Kommunikation. Du kannst damit über den Kontakter mit mir sprechen. Du findest aber in fast allen Räumen Sprechmöglichkeiten mit der syntronischen Palastverwaltung, einem intelligenten System, Pasyn genannt. Der Pasyn kann dir zu allen örtlichen Gegebenheiten Auskünfte oder Hilfen geben."
    Gesil steckte die Karte in ihre Kombination. „Wo wirst du dich aufhalten", fragte sie, „wenn du nicht bei mir bist?"
    „Am Rand der Tabuzone. Aber nicht bei den Truppen des Residenzschiffs. Oben im Palast gibt es über der zwanzigsten Ebene einen bordinternen Transmitter, der speziell für mich eingerichtet wurde. Mit ihm kann ich in kürzester Zeit kommen und wieder verschwinden. Der Bewahrer hat das so verlangt. Er möchte, daß du dich hier völlig unbeobachtet fühlst und ganz allein bist - wenn du es willst."
    Das klang ganz gut, dachte Gesil, aber es änderte nichts an dem Bild, das sie gewonnen hatte, an dem Vogel im goldenen Käfig.
    Sie kehrten in ihren eigentlichen Wohnbereich zurück.
    Conn-Y-Spreik gab weitere Erläuterungen ab: „Der Palastbereich mit seinen drei Kunstsonnen ist dem Tag-Nacht-Wechsel von vierundzwanzig Stunden angepaßt worden, so, wie du es gewohnt bist. Wir haben jetzt späten Nachmittag. Ich habe aus meiner Sicht zunächst einmal alles gesagt, was wichtig für dich ist. Nun liegt es an dir, was du aus der Situation machst. Du weißt, ich bin allzeit für dich da."
    „Ich habe ein paar anstrengende Tage hinter mir, Conny", antwortete Gesil. „Ich möchte erst einmal baden und ruhen. Für heute brauche ich dich bestimmt nicht. Und morgen auch nicht. Du hast Zeit, mir etwas zu besorgen.
    Ich brauche eine komplette Malerausrüstung, also Staffelei, Leinwand, Abspannung, Farben, Pinsel und Paletten. Verstehst du das?"
    „Natürlich", behauptete Conn-Y-Spreik. „Du kannst alles innerhalb einer halben Stunde bekommen."
    „Es genügt mir, wenn du es übermorgen mitbringst. Bis dahin werde ich dich nicht brauchen, wenn hier nichts Ungewöhnliches passiert. Und nun laß mich bitte allein."
    „Bis übermorgen." Der Amorphe eilte hinaus. Gesil ließ sich einfach aufs nächste Bett fallen und schloß die Augen.
    In welche Situation war sie da geraten!
    Instinktiv verfolgte sie phrenopathisch den Weg Conn-Y-Spreiks. Das war sehr einfach, denn aus einem Umkreis von über zweihundert Metern störte kein

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