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1545 - Die Welten von Truillau

Titel: 1545 - Die Welten von Truillau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hauptsyntronik der heutigen CASSADEGA gewesen war. Gesil hoffte, in den vielleicht noch zugänglichen Speichern nützliche Informationen zu finden.
    Sie nahm an diesem Vormittag die Ausleseeinheit ihrer Syntronik mit, als sie sich auf den Weg machte. Mit Hilfe der palastinternen Antigravlifte gelangte sie schnell in die zwanzigste Ebene.
    Da sie sich vorab über die Örtlichkeiten informiert hatte, brauchte sie sich nach der Ankunft nicht lange zu orientieren. Die oberste Etage des eigentlichen Palasts hatte außerdem nur einen Durchmesser von achtundzwanzig Metern. Sie war leicht zu überblicken.
    Sie wandte sich gerade in einen Seitengang, als ihr phrenopathischer Spürsinn Alarm schlug.
    Sie blieb überrascht stehen und lauschte. Sofort erkannte sie, daß es sich kaum um den Bewahrer handeln konnte, denn sie vernahm deutlich zwei verschiedene Signale. Da sie sehr intensiv waren, mußten sich ihre Erzeuger in der Nähe befinden.
    Das plötzliche Auftauchen der Mentalsignale konnte nur eines bedeuten: Die beiden Wesen waren per Transmitter in den Palast gekommen. Gesil ging davon aus, daß Conn-Y-Spreik sie vorab informiert hätte, wenn anderen Truillauern eine Sondergenehmigung zum Betreten der Tabuzone erteilt worden wäre.
    Sie vergaß zunächst einmal die CASSAJAGA-Syntronik und drückte sich in einen Seitengang.
    Rasch hatte sie den Kontakter in der Hand. Zum erstenmal drückte sie die blaue Sensortaste. „Ja, Gesil?" meldete sich der Amorphe sofort. „Nur eine Frage am Rande, Conny. Ich habe zwei Gestalten von hier oben aus im exotischen Garten beobachtet. Ich habe sie nicht genau erkennen können, aber ich meine, es sind zwei Truillauer gewesen. Oder habe ich mich da vielleicht getäuscht?"
    Sie gab absichtlich einen ganz anderen Ort für ihre Beobachtungen an, denn sie wollte erst einmal selbst ergründen, wer da in ihrer Nähe aufgetaucht war. Womöglich handelte es sich um illegale Eindringlinge und damit um potentielle Verbündete. „Du mußt dich irren, Gesil", antwortete Conny. „Es existiert nach wie vor nur eine Sondergenehmigung für das Betreten der Tabuzone, nämlich meine. Das weiß ich ganz sicher."
    „Gibt es denn dort unten Tiere von deiner Größe?" Sie spielte die Unwissende und Überraschte, was ihr nicht schwerfiel. Schließlich wußte Conn-Y-Spreik, daß sie den Garten noch nicht oft besucht hatte. „Aber natürlich, Gesil. Sogar mehrere. Ich denke, du hast zwei Grauläufer von Kopenuz gesehen.
    Sie haben winzige Stummelbeine und etwa die Größe eines Truillauers. Alles in Ordnung?"
    „Ja, danke, Conny. Ende." Die beiden Echos waren ganz in ihrer Nähe. Der Transmitter war eine Ebene höher, außerhalb des eigentlichen Palastbereichs, aber ganz sicher in der Tabuzone. Wer mochte da angekommen sein?
    Sie versuchte eine Richtungsbestimmung. Wieder half ihr die Tatsache, daß dies die beiden einzigen Reflexe waren, die sie deutlich empfing. Ja, sie kamen von oben. Und sie kamen näher.
    Seitlich in dem Gang, in dem sie stand, befand sich der letzte Antigravlift in Richtung der Dachregion. Sollte sie es wagen, nach oben zu gehen und nachzusehen? Oder war es besser abzuwarten?
    Allein die Tatsache, daß seit dem Auftauchen des Unsichtbaren überhaupt etwas passierte, elektrisierte sie. Die Sache wurden dadurch besonders spannend, weil Conny nichts vom Eindringen der beiden zu wissen schien.
    Die Entscheidung über ihr weiteres Vorgehen wurde ihr abgenommen, denn sie hörte leise Stimmen aus dem Antigravlift. „Laß uns erst einmal hier nachsehen", sagte jemand auf Spekra.
    Gesil lugte vorsichtig um die Ecke.
    Zwei Truillauer glitten aus dem Liftschacht und rollten leise blubbernd in ihre Richtung. Das war enttäuschend und überraschend zugleich. Aber eines ahnte die Frau.
    Die beiden waren hier ohne Genehmigung eingedrungen. Das ließ sich auch aus ihrem Verhalten schließen.
    Sie griff nach dem Kontakter in ihrer Tasche, um bei Bedarf Conny um Hilfe rufen zu können.
    Aber das war nicht ihre Absicht. Sie wollte diese Burschen, die eingedrungen waren, selbst stellen und kennenlernen.
    Sie trat dann auf den Gang. Die beiden Truillauer hielten verblüfft an, als sie sie sahen. „Hallo, ihr beiden!" sagte Gesil leutselig, wobei auch sie natürlich Spekra benutzte. „Wenn mich nicht alles täuscht, dann habt ihr euch verlaufen. Oder dürfte ich einmal eure Sondergenehmigung sehen?"
    Die beiden Amorphen blieben stumm, aber Gesil vermutete, daß sie für sie unhörbar miteinander

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