1547 - Adel vernichtet
Stimme kaum wiedererkannte.
»Was soll ich hier?«
»Zieh dich aus!«, befahl Eric nur.
***
Ich habe mich verhört! Ich muss mich verhört haben!, dachte Dinah entsetzt.
Das ist nicht möglich. Das ist ein Witz. Dieser Hundesohn will mich tatsächlich nackt sehen. Sie konnte es nicht fassen.
»Was soll ich?«
»Ausziehen!«
»Warum?«
»Du bist nicht in der Lage, Fragen zu stellen. Du sollst nur tun, was ich dir sage, das ist alles.«
Sie nickte. Sie fühlte sich schwach und so schwer zugleich, als wären ihre Glieder mit flüssigem Metall gefüllt. Was diese verdammte Gestalt verlangte, das konnte sie einfach nicht begreifen. Aber es gab nichts daran zu rütteln. Der Befehl war ausgesprochen worden, und wenn sie ihn nicht befolgte, würden ihr die Knochenfinger die Haut vom Körper schälen.
Noch hatte man ihr eine Galgenfrist gegeben und…
»Ich warte nicht mehr lange!«
»Ja«, flüsterte Dinah, »ja, schon gut.«
Sie fing an.
Nein, das bin nicht ich!, dachte sie. Das ist eine Frau, die so aussieht wie ich. Ich habe damit nichts zu tun. Ich befinde mich in einer anderen Welt.
Die Kostümjacke fiel zuerst.
Dinah schaute sie an wie ein fremdes Kleidungsstück.
Dann folgten der Rock und die Stiefel, bevor sie sich daran begab, ihr Top auszuziehen. Es flatterte ebenfalls zu Boden.
Der BH war dünn. Wie zwei kleine Himbeeren schimmerten die Warzen durch den Stoff, und als sie den Blick senkte, sah sie die Strumpfhose.
»Alles!«, verlangte Eric.
»Auch die Strumpfhose und den Slip?«
»Ich sagte alles.«
Dinahs Gesichtshaut rötete sich. Sie wusste selbst nicht, wie sie sich fühlen sollte. In ihr kochten die Angst und die Scham hoch. So etwas war ihr noch nie im Leben widerfahren. Wenn ihr jemand am gestrigen Tag gesagt hätte, dass sie sich vor einem Monster ausziehen musste, das sich noch als Mensch gab, hätte sie ihn für verrückt erklärt.
Aber es war so.
Kein Traum, und so fielen auch der BH und die Strumpfhose zu Boden.
Jetzt trug sie nur noch den Slip. Es kostete sie die meiste Überwindung, ihn über die Schenkel und dann weiter über die Beine zu streifen, aber auch das brachte sie hinter sich. Ihr Gesicht war starr geworden, und die Haut sah aus, als bestünde sie aus Beton.
»Gut«, lobte Eric sie und drehte sich halb um, weil er Schritte gehört hatte.
Der Butler erschien, und er wusste, was er zu tun hatte.
Dinah sah die Stricke in seinen Händen.
Ihr war sofort klar, was sie bedeuteten. Nicht Eric sollte gefesselt werden, sondern sie, und das brachte sie auf den Gedanken, dass der Stuhl für sie allein war.
Schon hörte sie den Befehl. »Setz dich!«
Dinah schrak zusammen, obwohl sie damit gerechnet hatte. Ihr war plötzlich kalt, aber diese Kälte hatte nicht nur äußere Gründe, sondern auch innere. Es war die Angst, die dafür gesorgt hatte, denn sie wusste, dass sich ihr Leben dem Ende näherte.
Eric ging es zu langsam. Er schlug mit seiner Klaue nach ihr, sodass sie nach vorn stolperte und dabei direkt auf den Stuhl mit seiner harten Sitzfläche zu. Sie stützte sich noch ab und drehte sich dann so, dass sie sich auf den Stuhl setzen konnte.
So blieb sie sitzen, starrte nach vorn und zugleich ins Leere.
Plötzlich dachte sie daran, dass man Menschen auf den Elektrischen Stuhl setzte, um sie durch Stromstöße zu töten. Dieser Stuhl erfüllte zwar nicht dieselbe Funktion, aber das Gefühl, das ein Verurteilter bekam, wenn er dort saß, musste ähnlich sein.
Das Holz war sogar recht warm. Sie lehnte sich zurück und drückte ihren Rücken gegen die Lehne.
»Das ist gut«, lobte Eric und nickte dem Butler zu. »Jetzt bist du an der Reihe.«
Dinah sah das Grinsen auf dem Gesicht des Butlers, und sie wusste, dass sie keine Chance hatte. Nicht bei ihm. Er stand voll und ganz auf der anderen Seite.
Wenig später spürte die die Stricke auf ihrer Haut. Es war ein festes Seil, das zudem sehr hart geschnürt wurde und schon jetzt schmerzhaft in ihr Fleisch drang.
Trotzdem zuckte sie mit keiner Wimper. Sie nahm es klaglos hin und spürte nur ein Würgen in der Kehle, was von ihrer Angst ausgelöst wurde.
Clarence ging gründlich vor. Dinahs Beine wurden an die Stuhlbeine gefesselt, und er vergaß auch den Oberkörper nicht. Unter und über ihren Brüsten spannte sich das Seil, und Clarence wickelte es auch noch in Höhe der Schultern um den Körper.
Fast erreichte es ihren Hals. Wäre das geschehen, hätte sie Probleme mit der Atmung gehabt, so aber spannte sich
Weitere Kostenlose Bücher