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1555 - Saladins grausamer Klon

1555 - Saladins grausamer Klon

Titel: 1555 - Saladins grausamer Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schoss Glenda in wenigen Sekunden durch den Kopf, und sie formulierte mühsam die Frage.
    »Du bist auf dem Planeten gewesen?«
    »Ja und nein.«
    »Wieso?«
    »Ich dachte es zunächst. Dem war aber nicht so. Ich brauchte gar nicht hin. Ich erfuhr von einem rätselhaften Schleimsee in der tiefsten Mongolei, und von dort habe ich mir den Schleim geholt, der jetzt in diesem Bassin schwappt.«
    Glenda begriff noch nicht. Sie kannte den Schleim anders. Zerstörerisch wie die schärfste Säure, und deshalb fragte sie: »Soll der Schleim den Klon erschaffen haben?«
    »Ja.«
    »Dann zerstört er nicht nur?«
    »Doch, seine Wirkung ist die gleiche geblieben, aber ich habe ihn unter Kontrolle bekommen.«
    Glenda ging ein Licht auf. »Soll das heißen, dass du dir den Schleim Untertan gemacht hast?«
    »Das kannst du so sagen. Ich habe ihn hypnotisiert!«
    Das war eine Antwort, die Glenda nicht fassen konnte. Wie war es möglich, so etwas unter Kontrolle zu bekommen? Der Schleim war kein Lebewesen wie ein Mensch und…
    »Spar dir deine Gedanken. Ich habe es geschafft.«
    »Und wieso?«, schrie sie.
    »Weil er nicht tot ist. Er ist die Geburtsstätte der Ghouls und sie besitzen ebenfalls ein Leben, auch wenn es magisch ist. Man kann sogar von magischen Genen sprechen. Ich habe durch meine Kraft einen Klon und zugleich einen Ghoul geschaffen!«, schrie er und weidete sich an seinem Triumph. »Vor dir stehe ich als Klon, aber ich bin zugleich ein Ghoul, in dem die magische Kraft des alten Schleims steckt. Warum, glaubst du, hast du so lange Zeit nichts mehr von mir gehört? Weil ich meine Vorbereitungen treffen musste, und die haben eben Zeit in Anspruch genommen. Jetzt aber ist der Klon perfekt. Und er wird jeden, den er anfasst, auflösen. Vielleicht werden noch Knochen zurückbleiben, das ist dann aber auch alles.«
    Die schrecklichen Worte hatten Glendas Knie weich werden lassen. Sie konnte nicht mehr stehen. Sie musste sich an der Wand abstützen, und ihr war klar, dass Saladin seinen Klon tatsächlich perfektioniert hatte.
    Sie kannte die Gefährlichkeit des Schleims. Bill Conolly besaß die Goldene Pistole, in der dieses Zeug als Ladung oder Munition steckte. Er setzte die Waffe nur im äußersten Notfall ein, weil sie so ultimativ war.
    »Jetzt weißt du alles, liebe Freundin. Aber ich brauche nur noch das gewisse Etwas, um meinen Plan völlig vollkommen zu machen. Ich habe dem Klon Menschen versprochen, und dieses Versprechen werde ich halten, Glenda. Du darfst dich auf eine Premiere freuen. Mein Klon wird mich von dir befreien…«
    Glenda hatte jedes Wort verstanden. Sie wollte schreien, doch ihre Kehle war zu.
    Sie bekam nichts mehr heraus.
    »Du weißt also Bescheid?«
    Sie konnte nicht mal mehr nicken.
    Saladin aber schnippte mit den Fingern, und der Klon stieg endgültig aus dem Becken…
    ***
    Es waren für Glenda grausame und schreckliche Sekunden, und sie wusste nicht, wie sie aus dieser Lage herauskommen konnte. Sie hatte sich darauf eingestellt, ins Bassin steigen zu müssen, doch das war jetzt vorbei. Es sah so aus, als sollte sie zu einem Opfer des Klohs werden, der ein Ghoul war.
    Jetzt hätte sie ihre Kräfte einsetzen müssen. Das Wegbeamen, ein plötzliches Verschwinden, der großen Gefahr im letzten Augenblick entkommen, das wäre es doch gewesen. Aber sie wusste selbst, dass es nicht klappen würde, weil im Hintergrund noch immer eine Gegenkraft lauerte, die dies verhindern würde. Hier war Saladin der Herrscher. Er würde nichts mehr durchgehen lassen, weil sein großer Plan nahezu vollkommen war. Der Hypnotiseur würde eine Flucht dank seiner mächtigen Kräfte immer verhindern können.
    Und er besaß noch eine andere Kraft, die ihm erlaubte, Glenda in eine Marionette zu verwandeln. Er war der beste Hypnotiseur, das hatte Glenda schon oft erleben müssen. Egal, was sie auch versuchte, sie würde immer den Kürzeren ziehen.
    Der Klon führte den Befehl aus. Er stieg weiterhin aus dem Becken. Bei jedem Anheben eines Beines rann der Schleim an ihm hinab, und auch von den Fingerspitzen lösten sich lange Schleimfäden. Den Blick hielt er starr auf die Frau gerichtet. Es waren kalte Augen, deren Pupillen aussahen wie geschliffenes Eis. Da gab es kein Gefühl. Roboterhaft ging er weiter. Eine grünliche Gestalt, deren Konturen jetzt gefüllt waren.
    Wohin?
    Es gab für Glenda keine Chance. Wenn sie nach nebenan lief, blieb alles beim Alten. Sie verzögerte ihr Ableben nur um die Dauer weniger

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