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1556 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 1556 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pilotensessel und eilte zur Schleuse hinüber. Er war sich absolut sicher, dennoch klappte er zur Sicherheit den Helm seines Einsatzanzugs zu. Er öffnete das Innenschott und schloß es hinter sich. Dann schob er das Außenschott auf und klammerte sich mit beiden Händen an die Haltestange, damit ihn die entweichende Luft nicht in die Unendlichkeit hinausreißen konnte.
    Nichts geschah. Schwärze empfing ihn, in weiter Ferne glomm ein winziges rotes Licht.
    Er lachte auf. Das Licht befand sich nicht in der Unendlichkeit, sondern höchstens zwanzig Meter entfernt. Er ließ die Stange los und setzte sich an den Rand der Schleuse. Mit den Füßen ertastete er den Boden unter sich. Fast gleichzeitig ging im Hangar das Licht an, und Shina Gainaka verkündete mit dumpfem Murmeln: „In Ordnung, Kadetten. Ihr habt gewonnen. Ihr seid zu schlau für eine erfahrene Kommandantin. He, Tek, du hörst richtig. Ich reiche meinen Rücktritt ein!"
    Was dann folgte, bekam Leander Feyering nicht mit. Jemand schaltete die Übertragung aus, und er wandte den Kopf und blickte hinüber zu den anderen Shifts. Ohne Ausnahme hingen sie in ihren Halterungen. Und nacheinander tauchten die Insassen im „Freien" auf, Amadeus, Ardimal, Latur und Kadim. Sie versammelten sich um ihren Sprecher. „Das war einsame Spitze!" sagte Amadeus Kant und schlug ihm derb auf die Schulter. „Auch mich hat das Flimmern auf der Kanzel verunsichert."
    „Nur einen scheint es nicht zu interessieren." Ardimal deutete auf den sechsten Shift. „Kommt, wir holen ihn!"
    „Nein!" Der Epsaler hielt sie mit den Armen zurück. „Ich mache das!"
    Sie ließen ihn gewähren. Kadim Naush öffnete die Schleuse und betrat das Fahrzeug. Es dauerte ziemlich lange, bis er sich wieder blicken ließ, und er winkte ihnen zu. „Kommt her!"
    Seine Stimme alarmierte sie. Sie rannten hinüber und stiegen hinein.
    Von Jank Petranz war keine Spur zu entdecken. Der Ertruser war wie vom Erdboden verschluckt. Der Syntron sah sich nicht in der Lage, über Janks Verbleib Auskunft zu geben.
    Fassungslos durchstöberten sie den Shift bis in den Maschinentrakt. Sie informierten sich bei den Syntrons der ROBIN, ob Petranz sein Fahrzeug früher als sie verlassen hatte.
    Das war nicht der Fall.
    Feyering blickte die Kameraden der Reihe nach an. Dies war etwas, das er nicht kapierte. Er löste Alarm aus. Mit einem solchen Ende der clever vorbereiteten Übung hatte niemand gerechnet.
    Jank Petranz ließ das Prallfeld um seinen Sessel etwa zwei Sekunden zu spät erlöschen. Diese Sekunden fehlten ihm, als er auf die Schleuse zuschritt und sie öffnen wollte.
    Diesmal klang das metallische Klirren in seiner unmittelbaren Nähe auf. „Wer ist da?" rief er. Automatisch tastete er zur Waffentasche seines Anzugs, aber sie war leer. An Bord der ROBIN gab es keinen Grund, Waffen zu tragen.
    Der Ertruser sah einen Schatten, kaum wahrnehmbar in der Düsternis des hinteren Teils des Shifts. Die Neugier ließ ihn unvorsichtig werden. Statt seinen Helm zu schließen und den Individualschirm einzuschalten, aktivierte er nur die Brustlampe und leuchtete in das Halbdunkel hinein. „Deckenlicht einschalten!" wies er den Steuersyntron des Shifts an. „Nicht möglich. Ein Versorgungsdefekt. Was suchst du?"
    „Jemand oder etwas befindet sich an Bord!"
    „Tut mir leid. Das kann nicht sein. Ich kann keinen Fremdkörper orten. Du bist allein im Fahrzeug, Jank Petranz!"
    Es konnte sein, daß er der Versicherung des Automaten zuviel Glauben schenkte, weil es einfach nicht denkbar war, daß sich ein fremdes Wesen eingeschlichen hatte. Er stapfte nach hinten und sah sich um. Seine Augen stellten nichts fest, aber seine Ohren nahmen ein fast unhörbares Singen wahr, und er spürte einen Luftzug, der über seinen Kopf hinwegstrich. Er bückte sich instinktiv nach unten und fuhr herum.
    Er sah etwas Dunkles, das sich aus der Höhe auf ihn herabschnellte. Jank stieß die Luft aus und wollte ausweichen, aber sein Körper vermochte nicht mehr, sich zu bewegen. Er sah einen auf und ab tanzenden Schatten, dachte flüchtig an die fremden Schiffe und schalt sich einen Narren, weil er noch immer nicht richtig wahrhaben wollte, daß sie nur eine perfekte Simulation gewesen waren.
    Das hier war keine Simulation, das war Wirklichkeit.
    Mühsam gelang es ihm, die Lippen zu bewegen und ein paar Worte auszustoßen. Der Syntron reagierte nicht darauf.
    Ich werde verrückt! durchzuckte es ihn. Die Simusense-Experimente haben meinen

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