1557 - Die Bionten von Drumbar
plötzlich ein Marin. „Ah, Nikki! Das wurde Zeit! Wir haben Ortung! Vor wenigen Minuten ist eine kleine Flotte hier im System aufgetaucht! Zwölf Schiffe, wahrscheinlich ältere galaktische Bauart, aber nicht mit absoluter Sicherheit."
„Danke", erwiderte die Kommandantin knapp. „Herkunft?"
„Ich fürchte", gab der Mann zurück, „es könnten Monkin sein."
Nikki Frickel stieß einen lasterlichen Fluch aus, der Faragit innerhalb weniger Minuten zum zweitenmal erröten ließ. Als jedoch der stämmige Rimac Huascar noch ein paar unflätige Worte hinzufügte, war er fast schon abgestumpft. „Monkin also...", murmelte Nikki Frickel. „Ja. Noch lassen sie uns in Ruhe. Ich glaube nicht, daß sie es auf uns abgesehen haben. Und soeben fangen wir Rufsignale auf. Sie werden per Richtfunk nach Drumbar abgestrahlt."
„Es ist gut. Folgende Order an euch: Die TABATINGA hält sich aus allem heraus, was geschehen könnte. Verstehst du? Ich meine es höllisch ernst. Laßt uns ruhig im eigenen Fett schmoren, bleibt aus der Schußlinie. Ich will nicht, daß zwölf Monkin-Raumer mein schönes Schiff zu Staub zerblasen."
„Klar", antwortete der Mann lakonisch. „Und noch etwas: Ihr beantwortet keine Funksprüche. Das erledigen wir von Drumbar aus."
Der flache Bildschirm erlosch, und Nikki Frickel wandte sich der Arkonidin Leedar Navi zu. „Wie steht es? Hast du die Funkverbindung?" ‘ „Sofort."
Die weißhaarige Schönheit machte sich hektisch am Hyperkom zu schaffen.
Faragit ließ sich von ihrem Äußeren nicht ablenken, „Ist es ein Richtstrahl auf Drumbar?" fragte er plötzlich.
Nikki Frickel und die anderen sahen auf – überrascht, daß er sich einzumischen wagte. „Ja,"
„Dann ist die Nachricht für uns Bionten bestimmt - Von eurer Anwesenheit hier unten kann niemand etwas wissen. Ich bin der Vorsteher der Siedlung. Ich beanspruche das Gespräch zu führen."
Er sah der Frau an, wie sie ihre erste Verblüffung verdrängte, dann sogar ein bißchen Zorn herunterschlucken mußte. „Da hat er nicht ganz unrecht", mischte sich Nuurim dak Alban ein. „Verdammt noch mal, meinetwegen." Nikki Frickel faßte sichtbar widerwillig ihren Entschluß. „Du kannst mit einem Hyperkom umgehen, Vorsteher?"
„Das kann ich."
Auf ein Zeichen der Kommandantin machte Leedar Navi achselzuckend ihren Platz frei.
Faragit kniete sich davor, noch immer überrascht von der eigenen Courage. Auf seiner Stirn stand plötzlich Schweiß. Er schaltete auf Empfang und Bildwiedergabe, woraufhin sich innerhalb eines Augenblicks ein Bild stabilisierte. Der Schirm zeigte das Gesicht eines Fremden. „Hier spricht General Pabradoor!" dröhnte seine Stimme. „Ich führe eine Truppe des Strategen! Hier sind wir nun! Ich hoffe für dich, Wasserkopf, daß die Reichtümer Drumbars zur Verladung bereit sind! Ansonsten verspreche ich dir einen heißen Tanz."
„Wie bitte?" Faragit war so verwirrt, daß er fast angefangen hätte zu stottern. „Wovon redest du?"
Der Fremde auf dem Bildschirm war ebenfalls ein Biont, soviel war unverkennbar. Von seinen Lippen hingen fischähnliche Barten, und der breitgedrückte, quadratische Kopf sah aus, als entstamme er epsalischem Genmaterial. General Pabradoor war eine furchterregende Persönlichkeit. Eine Persönlichkeit jedenfalls, der sich Faragit ganz und gar nicht gewachsen fühlte.
Dabei hatte er nur reden wollen. Er hatte nicht im Ernst geglaubt, daß hier irgendeine Form von Bedrohung vorlag. Allein die Stimme des anderen jedoch belehrte ihn eines Besseren. „Du willst mich hinhalten, Wasserkopf, eh? Dann laß dir gesagt sein, daß man mit einem General der Monkin solche Spielchen nicht treibt.""
„Aber nein!" rief er händeringend. „Ich treibe keine Spielchen!
Ich weiß nicht, wovon du sprichst!"
„Von der Funknachricht", meinte Pabradoor trocken, „die wir euch vor ein paar Tagen haben zukommen lassen."
Faragit schluckte. „Welche Nachricht? Wir wissen von keiner Nachricht. Bei uns ist kein Hypersender in Betrieb, wie oft soll ich das noch sagen!"
„Das ändert nichts." Pabradoor lachte dröhnend; seine Stimme ließ den kleinen Lautsprecher vor Überlast klirren. „Aber ich wiederhole meine Anordnungen gerne noch einmal: Wir wissen, daß sich auf Drumbar ein ansehnliches Lager ausrangierter High-Tech-Produkte befindet. Monos’ Kinder sind an diesem Lager interessiert. Ihr habt ein paar Stunden Zeit, alles zusammenzupacken.
Außerdem nehmen wir aus eurer Siedlung mit, was uns
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