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1557 - Die Bionten von Drumbar

Titel: 1557 - Die Bionten von Drumbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf den Boden. „Reden wir mit ihnen", sagte Nikki Frickel. „Führe du die Verhandlungen, Faragit. Wir von der TABATINGA bleiben vorerst im Hintergrund. Sie haben zwar unser Schiff mit Sicherheit geortet.
    Aber sie müssen nicht darauf gestoßen werden, daß wir auch hier unten sind. Nur ich und Nuurim kommen mit."
    „Gut."
    Faragit löste sich als erster aus den langen, gestochen klaren Schatten der Hütte. Nuurim dak Alban und die Kommandantin der TABATINGA folgten ihm. Inzwischen war die Sonne Uliha mehr als zur Hälfte aufgegangen. Die Sturmwinde der Landung hatten sich gelegt, die Wasser des Flusses Miram beruhigt. So vollzog sich die Begegnung in relativer Stille.
    Die Monkin gaben zunächst keinen Laut von sich. Mindestens fünfzig waren es. Jede der Gestalten trug Waffen und einen Schutzanzug. Manche Anzüge waren in abenteuerliche Formen geschnitten, so wie es der Körper des Trägers erforderte.
    Faragit störte sich nicht an ihrem Anblick.
    Die Monkin repräsentierten einen Querschnitt durch die Genetik galaktischer Völker. Praktisch jedes Volk war mit einigen Elementen vertreten. Eine Frau stand auf kurzen Unitherbeinen, doch wo oben der Rüssel hätte ansetzen sollen, wuchs das Gesicht einer scheinbar normalen Terranerin. Das Wesen hinter ihr bestand aus dem Hals und Schädel eines Blues, während der Rest aussah wie ein Naatkörper.
    Eine Gestalt jedoch stach aus dem Sammelsurium hervor. Hinter ihr blieben alle anderen zurück.
    Auf diesen Bionten trat Faragit mit schweißfeuchten Händen zu.
    Er wußte, daß die Monkin ihn jederzeit töten konnten. Aber gleichzeitig war er fest entschlossen, um keinen Fingerbreit nachzugeben, um jeden Preis die Würde der Siedlung Ybor zu wahren. Mehr als das besaßen sie nicht. Ihr Leben war nichts wert – es konnte jederzeit zu Ende sein. Ihre Körper waren mißgestaltet, Fehlprodukte der Genetik. Und die Technik, die im Zeughaus lagerte, war geschenkt.
    Trotzdem durfte niemand sie ihnen wegnehmen. Schon gar nicht Bionten wie sie. „Ich bin Vorsteher Faragit", sagte er. „Der Repräsentant der Siedlung." Die Frauen, die sich unauffällig in seinem Rücken hielten, stellte er nicht vor. Je weniger sie in das Bewußtsein des Monkin rückten, desto besser. „Ah, Wasserkopf, ich erkenne dich! Und ich bin General Pabradoor! Ich hoffe, die Waren für Monos’ Kinder liegen bereit!"
    Pabradoors Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, das ihn aussehen ließ wie ein Drumbar-Hund. Nur die zitternden Barten paßten nicht dazu. Der breite Kopf setzte sich fort in einem dicken Hals, während sich im Rumpf die Spuren epsalischen Genmaterials langsam verloren. So wirkten die Schultern noch breit und schienen vor Kraft zu bersten. Doch schon der Rumpf vermittelte einen ganz anderen Eindruck. Monos’ Gentechniker hatten einen viel zu kurzen Bauch, eine schiefe Hüfte und verwachsene Beine daruntergesetzt. „Nun, Wasserkopf? Redest du nicht mit mir?"
    Seine Beine verliehen dem General einen wiegenden Gang. Wenn es noch etwas gebraucht hätte, Faragit von Pabradoors Gefährlichkeit zu überzeugen, so war es der Rhythmus seiner Schritte. Der andere war ein Raubtier. Lebendig gewordene Angriffslust. „Wir... wir haben nichts vorbereitet", brachte er heraus. „Ach! Und wann, verehrter Vorsteher, dürfen Monos’ Kinder mit ihrem Geschenk rechnen?"
    „Ich fürchte, gar nicht. Wir ersuchen euch, sofort den Planeten Drumbar zu verlassen. Ihr habt kein Recht, unseren Frieden zu stören."
    „Was ist schon Recht?" fragte Pabradoor mit einem süßlichen Grinsen. „Die Monkin haben so viel erduldet. Du bist einer von uns, Wasserkopf! Nagt in dir nicht auch der Haß, diese unbezähmbare Wut? Auf alle, die uns das angetan haben?"
    Dabei zeigte der General auf die Gestalten hinter ihm, jede einzelne irgendwie deformiert oder verwachsen. Die Sonne bildete ihre Körper als lange, bizarre Schatten auf den Pflasterboden ab.
    Doch Faragit hatte sich viel zu lange mit seinem Dasein abgefunden. Ihn beeindruckte dieser Anblick nicht. „Sprich mit ihm", flüsterte Nikki Frickel von hinten. Er spürte trotz de Ermunterung genau, wie sehr die Untätigkeit sie störte. Die Kommandantin hätte lieber selbst geredet. „Du machst das gut.
    Versuche nur, ihn nicht zu reizen." Ärgerlich schüttelte er ihre Hand ab. „Nein, ich verspüre keinen Zorn", sagte er laut. „Das war vielleicht einmal so. Es ist lange vorbei."
    General Pabradoor legte den Kopf in den Nacken und stieß ein dröhnendes

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