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156 - In den Katakomben von St. George

156 - In den Katakomben von St. George

Titel: 156 - In den Katakomben von St. George Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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selbst zu zerstören, wie du weißt.«
    »Und wir tappen Im dunkeln,«
    Wir erreichten Paddington.
    »Er hinterläßt keine Spuren, die ihn verraten«, sagte Mr. Silver niedergeschlagen. »Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, wie wir an ihn herankommen können. Dabei wäre es wichtig, ihm zuvorzukommen. Nur so läßt sich der nächste Mord verhindern.«
    Der nächste Mord! Mir war, als hätte ich mich mit, entblößtem Rücken an einen Eisblock gelehnt. Verdammt noch mal, noch einen Mord durfte es nicht geben!
    ***
    Der Gefangenentransport traf ein, ein großer Kastenwagen mit viel Platz für alle, die gerauft hatten. Hazel lächelte spöttisch, als Frank Esslin abgeführt wurde. Der Söldner der Hölle starrte ihr so durchdringend in die Augen, daß sie unter einem willkürlich einsetzenden heftigen Kopfschmerz heftig zusammenzuckte.
    Bodo saß bereits im Kastenwagen, als Frank Esslin einstieg. »Deine verfluchte Visage merke ich mir!« sagte der Zuhälter. »Laß dich in dieser Gegend nie wieder blicken, sonst bist du ein toter Mann.«
    »Großmaul«, entgegnete Esslin. »Hast du immer noch nicht genug?«
    »Ruhe!« riefen die Polizisten. »Still jetzt! Hinsetzen und Maul halten!«
    »Ich mache dich auf wie ’ne Sardinenbüchse!« kündigte Bodo an.
    Frank Esslin wandte sich an den uniformierten Polizisten, der ihn in den Wagen gestoßen hatte. »Haben Sie das gehört? Das war eine gefährliche Drohung.«
    »Kannst du alles auf dem Revier zu Protokoll geben«, sagte der Beamte und schloß die Tür.
    »Diese Unannehmlichkeiten verdanke ich dir!« sagte Bodo. »Das vergesse ich nicht!«
    Frank Esslin tat so, als wäre der Zuhälter von nun an Luft für ihn. Schlechte Luft. Darüber ärgerte sich Bodo noch mehr. Und die Niederlage, die er hinnehmen mußte, konnte er auch nicht verwinden. Das schrie nach Vergeltung.
    Die ersten Polizeiwagen fuhren los. Fahrer und Beifahrer stiegen in den Gefangenentransporter. »Heiße Fracht haben wir geladen«, sagte der Beifahrer grinsend. »Hoffentlich haben sich die hitzigen Gemüter etwas abgekühlt, bis wir das Revier erreicht haben.«
    »Diese primitiven Idioten«, ärgerte sich der Fahrer. »Die können ihre Probleme wohl nur mit den Fäusten in Ordnung bringen. Nichts wie Ärger hat man mit ihnen. Wir kassieren sie, lochen sie ein. In ein paar Tagen sind sie wieder frei, und das blöde Spiel beginnt von vorn.«
    Er fuhr los.
    Kayba, der Lavadämon, hatte alles genau beobachtet. Er war eingetroffen, als die Polizei in die Bar stürmte. Da wollte sich Kayba nicht auch noch hineindrängen.
    Als er sah, daß Frank Esslin abgeführt wurde, entrang sich seiner Kehle ein unwilliges Knurren. Er war ein bärtiger Riese, dem Frank Esslin das Leben gerettet hatte. Seitdem waren sie zusammen, und Kayba war dem Söldner der Hölle eine große Hilfe. Frank Esslin verließ sich auf den Lavadämon. Viele Gefahren hatten die beiden schon gemeistert, und so mancher sah in Kayba das schwarze Gegenstück zu Mr. Silver.
    Aus sicherer Entfernung beobachtete Kayba, wie die Männer in den Kastenwagen verfrachtet wurden. Frank Esslin im Gefangenentransporter zu wissen behagte dem Lavadämon nicht.
    Er war entschlossen, etwas dagegen zu unternehmen. Als die ersten Polizeifahrzeuge abfuhren, entfernte sich Kayba, allerdings nicht sehr weit.
    Mit einem sanften Ruck setzte sich der Kastenwagen in Bewegung.
    Kayba lag auf der Lauer.
    Der Gefangenentransporter bog um die Ecke, und der Fahrer schaltete hoch. Plötzlich erschien Kayba auf der Fahrbahn.
    »Paß auf!« schrie der Beifahrer, und der Fahrer rammte den Fuß auf das Bremspedal. Hinten schrien die Festgenommenen auf.
    »Der Kerl muß verrückt sein!« stieß der Fahrer hervor. Er umklammerte das Lenkrad so fest, daß seine Knöchel weiß durch die Haut schimmerten.
    Der Kastenwagen näherte sich dem Lavadämon mit kreischenden Reifen. Kayba wich keinen Schritt von der Stelle. Er verzichtete darauf, sich in ein Wesen aus glühender Lava zu verwandeln. Das war hier nicht nötig.
    Für gewöhnlich tötete er seine Feinde, indem er sie packte und gegen seinen Lavakörper preßte. Bisher hatte das noch keiner überlebt.
    Doch diesmal wollte er das Aufsehen in Grenzen halten. Es war besser, wenn die Polizei dachte, es mit einem Menschen zu tun zu haben.
    Mit einem Menschen allerdings, der Außergewöhnliches zu leisten imstande war. Das bewies er in diesem Augenblick. Es hatte den Anschein, die Straße unter seinen Füßen wäre ein straff gespanntes

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