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1560 - Ahnenfluch

1560 - Ahnenfluch

Titel: 1560 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit Shao in Ruhe unterhalten.
    »Freust du dich, dass wir bald wieder in London sind?«, fragte Shao.
    »Ja, ich bin froh. Und noch froher wäre ich, wenn wir schon gelandet wären.«
    »Du denkst an die Mumie?«
    »An wen sonst?«
    »In London sehen wir weiter.«
    Suko nickte nur und lehnte sich zurück, denn der Flieger rollte bereits in Startposition. Im Flugzeug war es ruhig. Einige Passagiere hielten die Augen geschlossen, andere lasen, wieder andere hörte Musik aus ihren IPods, und die Bildschirme unter der Decke zeigten noch ihr graues Gesicht. Die Filme würden erst später laufen.
    Der Start verlief reibungslos. In einem nicht zu steilen Winkel stieg die Maschine dem blauen Himmel über New York entgegen, doch das Gefühl von Erleichterung wollte bei Shao und Suko immer noch nicht so recht aufkommen.
    Sie hatten vorgehabt, als völlig normale Passagiere den Flug anzutreten, wie es auch beim Hinflug der Fall gewesen war. Das allerdings war jetzt vorbei, und so mussten sie sich in den nächsten Stunden darauf einstellen, dass sich ihre Gedanken immer wieder um Hai Kings mumifizierte Leiche drehen würden.
    Shao sprach erst wieder, als sie eine bestimmte Höhe erreicht hatten und der Flieger nicht mehr stieg.
    »Weißt du, was mich wundert?«
    »Nein, aber du wirst es mir erzählen.«
    »Stimmt. Mich wundert, dass man den Sarg einfach so in den Frachtraum gestellt hat.«
    »Wohin sonst?«
    »Ohne Begleitschutz, meine ich. Oder hast du unter den Passagieren jemanden entdeckt, den du als solchen erkennen würdest?«
    »Nein.«
    »Hast du denn darauf geachtet?«
    »Auch nicht.«
    Shao blieb hartnäckig. »Aber man könnte sich mal umschauen, ob hier in den Reihen jemand sitzt, der dafür infrage käme. Schließlich liegt eine Fracht in der Totenkiste, die nicht abhanden kommen sollte.«
    »Wer sollte sie denn in der Luft stehlen?«
    »Keiner. Aber ich traue dem Frieden nicht. Wir haben ja in New York nichts machen können, aber in London werden wir die Chance haben, die Mumie genauer zu untersuchen, und es würde bestimmt etwas dabei herauskommen.«
    »Was denn?«
    »Das kann ich dir nicht genau sagen. Ich werde nur das Gefühl nicht los, dass mit diesem Toten etwas nicht stimmt. Falls Hai King überhaupt richtig tot ist.«
    »Du denkst daran, dass er noch leben könnte?«
    Sie rückte enger an Suko heran und senkte die Stimme. »Es könnte doch wirklich sein, dass er gar nicht tot ist.«
    »Hm…«
    »Hörst du mir überhaupt zu?«
    »Ja, rede nur weiter.«
    »Ich muss dir nicht erst sagen, dass wir es schon öfter mit lebenden Mumien zu tun gehabt haben. Das ist es, worauf ich hinaus will. Was war denn in der vergangenen Nacht? Was hat es denn mit den Albträumen auf sich gehabt, an die wir uns nur schemenhaft erinnern konnten. Sie müssen uns geschickt worden sein, und man hat uns ausgesucht. Warum?«
    »Weil wir einen Geburtstag feiern wollten und dann leider einen Todesfall erlebt haben.«
    »Auch das.«
    »Ich jedenfalls werde während des Flugs die Augen nicht schließen. Ich habe ein mulmiges Gefühl.«
    »Das bleibt dir überlassen, Shao. Ich bin nur gespannt darauf, wer den Sarg nach der Landung abholt. Alles andere ist mir im Moment egal.«
    »Aber denkst du nicht auch darüber nach, dass im Sarg eine falsche Person liegen könnte und Hai King gar nicht tot ist?«
    »Ja, aber bringt uns das weiter?«
    »Im Moment nicht.«
    »Eben.« Suko streckte seine Beine aus.
    »Ich kann nur hoffen, dass wir in London mehr erfahren. Hier ist das nicht möglich. Aber wir müssen Vorbereitungen treffen. Ich habe mit dem Piloten gesprochen und werde beim Yard anrufen, um John zu warnen. Er muss zum Flughafen kommen und sich dort die Mumie ansehen.«
    »Das ist schön und gut. Aber weißt du, was mir am besten gefallen hätte?«, fragte Shao weiter.
    »Du wirst es mir sagen.«
    »Genau, denn das bedrückt mich. Es hätte mir am besten gefallen, wenn du in der Halle mit deiner Dämonenpeitsche zugeschlagen hättest. Dann wären wir jetzt weiter. Dann hätten wir die Gewissheit gehabt, dass die Mumie entweder normal oder dämonisch ist.«
    Suko nickte. »Ich habe auch daran gedacht, aber ich habe sie nicht zerstören wollen.«
    »Wenn etwas passiert, dürfen wir uns nicht beschweren.«
    Suko schwieg. Er wunderte sich über Shaos Benehmen, das ihm schon etwas eigenartig vorkam. Sie war sonst keine große Pessimistin, in diesem Fall allerdings schien sie davon überzeugt zu sein, dass irgendetwas Schlimmes geschehen

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