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1561 - Wächterin der Nacht

1561 - Wächterin der Nacht

Titel: 1561 - Wächterin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haus?«
    »Das möchte ich Ihnen erklären.«
    Dr. Dillard nickte. »Da ist noch ein Stuhl. Setzen Sie sich. Und ich hoffe, Sie stören sich nicht daran, wenn ich meinen Kaffee trinke und weiter esse.«
    »Nein, nein, es dauert auch nicht lange.«
    »Geht es um die Patienten, die eingeliefert wurden, weil man sie mit einem Schwert angegriffen hat?«
    »Nur um einen von ihnen.«
    »Das lässt mich hoffen.« Dr. Dillard lächelte.
    »Ich hätte eine Bitte, Doktor. Ich möchte, dass Ari Cosmo in ein anderes Zimmer verlegt wird.«
    »Bitte?« Jetzt war großes Staunen angesagt.
    »Ja, in ein Einzelzimmer.«
    Dem Staunen folgte ein Lachen. »Wie haben Sie sich das denn vorgestellt? Das Krankenhaus ist kein Hotel, in dem noch Zimmer frei sind. Wir sind mehr als belegt.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Ich kenne die Probleme, mit denen die Krankenhäuser zu kämpfen haben.«
    »Dann erübrigt sich ja Ihr Wunsch.«
    »Nein, da muss ich Sie enttäuschen. Sie werden doch noch einen Raum frei haben, in den Sie ein Bett schieben können, falls nicht schon eines dort steht.«
    Dr. Dillard schüttelte den Kopf. »Auch wenn Sie mich verfluchen, das ist nicht möglich.«
    »Und das Totenzimmer?« Mit dieser schlichten Frage hatte Suko den Mediziner zunächst sprachlos gemacht. Er schlürfte seinen Kaffee. Als er die Tasse absetzte, sprach er seine Gedanken aus.
    »Sie denken da an ein Sterbezimmer?«
    »Exakt.«
    Der Arzt überlegte und sagte dann: »Sie sind ein Quälgeist, Inspektor, aber Sie haben tatsächlich Glück. Soviel ich weiß, ist das Sterbezimmer frei.«
    »Das ist die Lösung.« Dr. Dillard nickte. »Ich habe jetzt einiges von Ihnen gehört. Nur noch nicht den Grund für die Verlegung des Patienten. Warum soll er in ein Einzelzimmer verlegt werden?«
    »Ich würde es Ihnen gern sagen, Doktor, aber ich muss schweigen. Es ist eine dienstliche Sache, und die Hintergründe sind auch nicht leicht zu erklären.«
    »Ja, wie bei all den neuen Patienten, die mit den ungewöhnlichen Verletzungen eingeliefert worden sind. Ihre Kollegen haben sich bedeckt gehalten oder wussten wirklich nicht, was da genau abgelaufen ist.«
    »Das ist kompliziert.«
    »Gut. Und wann soll der Patient verlegt werden?«
    »So rasch wie möglich.«
    Dr. Dillard stand auf. »Demnach sofort?«
    Suko nickte.
    »Und wo befindet sich der Mann jetzt? In dem normalen Krankenzimmer zusammen mit den anderen Patienten?«
    »Nein, ich habe ihn in der Besucherecke warten lassen.«
    »Gut, dann komme ich gleich zu ihnen. Ich muss das nur noch mit einer Schwester regeln.«
    »Danke, Doktor, Sie tun mir und dem Patienten damit einen großen Gefallen.«
    »Schon gut.«
    Die beiden Männer verließen gemeinsam das kleine Büro und wandten sich danach in verschiedene Richtungen.
    Suko ging mit raschen Schritten auf die Besucherecke zu, erreichte sie und blieb wie von einer Kugel gestoppt stehen.
    Was er sah, war unglaublich.
    Ari Cosmo saß noch immer auf seinem Platz. Er schaute nach vorn und sah nicht, was sich hinter seinem Rücken abspielte. In der hohen Fensterscheibe zeichnete sich die Gestalt des bewaffneten Engels scharf ab…
    ***
    Man erlebt immer wieder Überraschungen.
    So erging es mir in diesem Augenblick. Es hatte mir die Sprache verschlagen, und was ich zuvor über Judys Mutter gehört hatte, das jagte noch mal im Zeitraffer durch meinen Kopf.
    Heilige und als großer Beobachter der Teufel. Das passte einfach nicht zusammen.
    Aber welchen Grund hätte Judy King haben können, mich zu belügen? Oder ihre Mutter in ein schlechtes Licht zu setzen?
    Nach einem schweren Atemzug fragte sie: »Glauben Sie mir nicht, Mr. Sinclair?«
    Ich schaffte ein Lächeln und hob die Schultern.
    »Natürlich glaube ich Ihnen, Judy. Ihre letzte Aussage ist für mich nur so überraschend gekommen.«
    »Das war es damals für mich auch.«
    »Wie sah diese Fratze denn aus? Können Sie sie beschreiben? Haben Sie noch eine Erinnerung an sie?«
    »So etwas kann man nicht vergessen«, flüsterte Judy. »Das ist unmöglich. Gerade in der Kindheit ist so etwas prägend.« Sie presste für einen Moment die Lippen zusammen und schüttelte sich. Danach stieß sie einen Stöhnlaut aus. »Es war die altbekannte Teufelsfratze. Ein Dreieck. An der Stirn breit, sehr spitz am Kinn. Und sie war einfach nur hässlich. Ich habe mich stets gefürchtet, wenn ich sie sah, und habe es vermieden, zu oft in das Zimmer zu gehen. Wenn man es betrat und nach vorn schaute, musste man die Fratze einfach

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