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1562 - Totentanz im Tanga-Club

1562 - Totentanz im Tanga-Club

Titel: 1562 - Totentanz im Tanga-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hektik verfallen, bin ich dafür, dass wir erst mal abwarten, ob Killer zurückkehrt. Er ist schnell. Wenn er bis Mitternacht nicht bei uns ist, fahren wir los. Ansonsten warten wir ab, wie wir es vorgehabt haben, damit wir keinen Verdacht erregen.«
    »Du willst in die Kneipe«, sagte Larry, der Affe.
    »Ja, das will ich. Und ihr wollt das doch auch, oder nicht? Da sind wir sicher. Eine haben wir erledigt, aber die vier anderen sind noch frei. Das sind Nutten, aber es sind auch Hexen. Das sind Weiber, die mit dem Teufel paktieren. Denkt immer daran. Ich jedenfalls tue es.«
    Die drei Männer hatten zugehört. Auch nach dieser Rede schwiegen sie. Aber sie schauten sich an.
    Schließlich erfolgte das synchrone Nicken, das der Tod als Zustimmung einstufte…
    ***
    Es begann der Totentanz im Tango-Club!
    Vier nackte Gestalten, die für mich keine normalen Menschen mehr waren und schon auf die andere Seite gehörten, machten sich auf den Weg.
    Ich war von ihrem Anblick fasziniert. Nicht weil sie nackt waren, sie bewegten sich in einer Choreografie, die wie einstudiert wirkte. Und so zogen sie den Kreis um Alan Sutler allmählich immer enger.
    »Kommen Sie her, Sutler! Kommen Sie zu mir!«
    Der Mann hatte meine Aufforderung gehört. Er drehte mir seinen Kopf zu und tat so, als wollte er losgehen, als etwas anderes geschah, mit dem ich nicht gerechnet hatte, und so wurde ich völlig kalt erwischt.
    »Nein, er kommt nicht!« Eine Frauenstimme. Gut zu verstehen. Nur war die Sprecherin nicht zu sehen. Und sie musste sich auch nicht zeigen, denn ich hatte sie anhand der Stimme erkannt.
    Es war Assunga.
    Eine mächtige Hexe. Eine Wanderin zwischen den Dimensionen.
    Eine Person, die sich als Sammelbecken für Frauen sah, die der Normalität ihres Lebens entfliehen wollten, um etwas Neues zu erleben. Das bot ihnen Assunga durch einen Besuch ihrer Welt.
    Sie sammelte die Menschen. Sie war die Frau mit dem magischen Mantel. Ihre Stimme zu hören sorgte bei mir schon für eine Überraschung, die mich auf der Stelle bannte.
    Augenblicklich waren die vier Frauen und auch Alan Sutler vergessen. Meine Gedanken beschäftigten sich von nun an nur noch mit Assunga, und ich wollte sie auch sehen, deshalb drehte ich mich um.
    »Es hat keinen Sinn, John Sinclair. Du bekommst mich nicht zu Gesicht. Nur dann, wenn ich es will.«
    Das war kein leeres Gerede. Sie hatte tatsächlich die Macht, urplötzlich aufzutauchen. Dank ihres Mantels war sie in der Lage, Dimensionen zu überbrücken, und sie hatte im Laufe der Zeit nicht wenige Verbündete gefunden, die sich zu ihr hingezogen fühlten und mit ihr in einer geheimnisvollen Welt lebten, wo sie sich nicht als Gefangene fühlten.
    Ich dachte auch daran, wie vielfältig die Dimensionen und Schichten waren, die unsere sichtbare Welt umgaben, wie auch immer man das sehen wollte.
    Ich sah sie nicht, doch ich sprach mit ihr.
    »Was willst du, Assunga? Warum bist du hier?«
    »Ich will meine Freundinnen.«
    »Ach, sie gehören zu dir?«
    »Ja. Sie haben den Entschluss gefasst, auf meine Seite zu wechseln. Ich habe sie vorbereitet. Sie sind jetzt reif, und es wird bald keine Hindernisse mehr geben.«
    »Meinst du Alan Sutler?«
    »Er bekommt das, was er verdient, John Sinclair. Er ist kein netter Mensch. Er ist nicht so, wie du ihn erlebt hast, glaube das nur nicht. Er hat die Frauen hier wie Gefangene gehalten. Und er hat Helfer, Aufpasser. Er kennt sich aus. Hinter ihm steht eine Organisation. Im Moment ist er allein, und deshalb haben meine Freundinnen die Zeit für ihre Rache genutzt. Ich habe sie zu dem gemacht, was sie sind. Sie stehen unter meinem Bann. Sie wollen nur noch mich. Alles andere kannst du vergessen, mein Freund.«
    »Soll Sutler sterben?«
    »Ja.«
    Ich hatte eine schlichte Antwort gehört. Sie enthielt alles, was ich hören musste.
    Und auch Sutler hatte sie verstanden. Bisher hatte er unbeweglich auf seinem Platz gestanden und hatte alles mit angehört. Jetzt erwachte er aus seiner Erstarrung und fing an zu lachen.
    Es war alles andere als ein fröhliches Gelächter. In ihm vereinigten sich Furcht und Unglaube. Auch er sah die Sprecherin nicht, und er konnte nicht einmal wissen, um wen es sich bei ihr handelte.
    »Haben Sie das gehört, Mr. Sinclair?«
    »Sicher.«
    »Was soll denn dieser Quatsch bedeuten? Was hat das alles mit mir zu tun? Wer ist dieses Weib - und wo ist es?«
    »Bleiben Sie ruhig, Sutler.«
    »Nein, das will ich nicht. Diese vier Weiber«, sein Arm zuckte vor und

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