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1563 - Blut-Geschwister

1563 - Blut-Geschwister

Titel: 1563 - Blut-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in den Keller wollte?«
    »Habe ich nicht.«
    »Okay, Walter, dann spielen Sie weiterhin den Türwächter, während wir in den Keller gehen.«
    Er schluckte, und auf seinem Gesicht erschien der Ansatz einer Gänsehaut.
    »Was könnte Ihnen der Vampir denn sagen?«, wollte er wissen.
    »Es geht um seine Herkunft«, sagte ich. »Wir müssen wissen, wer ihn dazu gemacht hat.«
    »Ja, ja, die Frau.«
    »Sie hat bestimmt einen Namen und eine Vergangenheit«, sagte Harry.
    »Aber darüber haben wir vorhin schon gesprochen.«
    »Sicher.«
    Quirin hob die Schultern. »Pardon, aber es ist für mich noch etwas fremd und sogar unglaublich. Jetzt als Pensionär lerne ich noch Dinge kennen, an die ich vorher nicht mal im Traum gedacht habe. Das ist schon ungewöhnlich.«
    Ich nickte. »Sie sagen es.«
    Harry schlug mir auf die Schultern. »Dann wollen wir mal in den Keller gehen.«
    Er war es auch, der wenig später die Tür aufzog und dabei seinen linken Zeigefinger auf die Lippen legte.
    Seine Haltung hatte sich verändert. Sie gab die Anspannung wieder, die ihn erfasst hatte.
    Als die Tür offen war, was fast lautlos vonstatten gegangen war, schauten wir die Treppe hinab. Harry hatte das Licht nach dem Verlassen des Kellers ausgeschaltet, und so verlor sich unser Blick in der Dunkelheit, in der es allerdings nicht still war.
    Wir hörten ihn stöhnen. Einige Male auch keuchen und flüstern.
    Harry raunte mir zu: »Der versucht bestimmt, sich zu befreien. Aber das schafft er nicht. Der reißt kein Treppengeländer aus der Wand. Das schafft auch ein Vampir nicht.«
    »Es ist zu hoffen.«
    »Ich mache jetzt Licht.«
    Mein deutscher Freund betätigte einen Schalter, und wir schauten beide die Stufen hinab.
    Der Vampir hatte es nicht geschafft, seinen Platz zu verlassen. Seinen rechten Arm, mit dem er an das Geländer gefesselt war, musste er halbhoch halten. Mit dem Oberkörper lag er zur Treppe hin.
    Er hatte den Kopf angehoben, um die Stufen nach oben schauen zu können. Das Licht war zwar nicht besonders hell, wir erkannten trotzdem sein Gesicht, das besonders in der unteren Hälfte verzerrt war.
    Sein Keuchen war verstummt. Er glotzte uns jetzt nur entgegen. Einige Male schüttelte er dabei den Kopf.
    Die beiden spitzen Zähne fielen mir auf, und ich nickte Harry zu: »Gut gemacht.«
    »Was meinst du?«
    »Dass du den Vampir überwältigen konntest.«
    »Mit ein wenig Glück.«
    »Gehen wir zu ihm?«
    »Aber sicher.«
    Die Treppe war nicht besonders breit. Da wir uns nicht gegenseitig behindern wollten, gingen wir hintereinander.
    Der veränderte Pfleger stierte uns entgegen. Wenn ein Blick je geflackert hatte, dann war es bei ihm der Fall. Wir sahen auch, dass seine Lippen zuckten. Ein leises Stöhnen war ebenfalls zu hören. Ob es die Angst oder die Vorfreude war, wollte ich nicht entscheiden, aber das spielte auch keine Rolle.
    Er hob seinen freien linken Arm an und schlug nach uns. Die Bewegungen sahen lächerlich aus, aber er ließ es auch nicht bleiben. Wahrscheinlich musste er sich einfach bewegen, und die zischenden Geräusche aus seinem Mund ließen nicht nach.
    Da ich mit ihm sprechen wollte, musste ich an ihm auf der Treppe vorbei, was ihm nicht passte. Ich war praktisch mit ihm auf gleicher Höhe, als er mit seiner freien Hand nach mir griff. Er wollte mich zu Fall bringen, um sich dann auf mich zu stürzen. Doch das verhinderte ich durch einen Tritt. Mein Schuh traf ihn an der rechten Schulter und hatte zudem noch sein Kinn gestreift.
    Boris fiel nach hinten, aber die Fessel hielt ihn, sodass er nicht aufschlug.
    Ich schaute ihn mir genauer an und blieb aus seiner Reichweite.
    Harry hatte mich inzwischen passiert. Er nickte Boris entgegen. »Ja, er hat sich nicht verändert. Er will noch immer unser Blut.«
    Ich musste lachen. »Was erwartest du von ihm, Harry? Er ist kein Mensch mehr, auch wenn er noch so aussieht.«
    »Weiß ich ja. Es kommt mir trotzdem so unwahrscheinlich vor.«
    »Das verstehe ich.«
    Ich kümmerte mich nicht um Boris, der sich jetzt gesetzt hatte, aber durch die Fesselung eine schiefe Haltung einnehmen musste.
    Ich brauchte etwas Distanz, um meine Vorbereitungen zu treffen. Schließlich wollten wir ihn zum Reden bringen.
    Sein Blick wechselte von mir zu Harry und wieder zurück. Auf mir blieb er schließlich hängen, denn er sah, dass ich mich bewegte. Es war eine typische Bewegung für mich, denn ich zog an der Kette und holte mein Kreuz hervor.
    Es würde ihn schocken, das wusste ich, aber

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