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1563 - Blut-Geschwister

1563 - Blut-Geschwister

Titel: 1563 - Blut-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht finden.«
    »Ja, John, aber lass den Teufel lieber aus dem Spiel.«
    Ich hob nur die Schultern.
    ***
    Den Toten ließen wir im Keller liegen, als wir die Stufen hochstiegen. Natürlich konnte Boris dort unten nicht bleiben. Das wollten wir mit dem Leiter der Senioren-Residenz besprechen.
    In der Cafeteria war es nicht mehr so leer wie vor unserem Gang in den Keller.
    Menschen hatten sich eingefunden, die ihre Kaffeespezialitäten tranken und dazu ein Kleinigkeit aßen. Durchweg ältere Leute, aber alle proper gekleidet. Es war zu sehen, dass hier nicht die Ärmsten wohnten.
    Walter Quirin hatte nahe der Tür gewartet. Als er uns sah, schnellte er von seinem Stuhl hoch. Die Frage brauchte er gar nicht erst zu stellen, wir lasen sie von seinem Gesicht ab.
    »Es ist vorbei mit Boris«, erklärte Harry.
    Quirin schloss für einen Moment die Augen. »Ist er - ist er - tot?«
    »Ja.«
    »Mein Gott, er war doch noch so jung.«
    »Darauf nehmen die Mächte der Finsternis keine Rücksicht. Das ist leider so, und wir können daran nichts ändern.«
    »Und jetzt?«
    Harry sprach weiter. »Wir müssen zusehen, dass Boris aus dem Keller verschwindet. Aber dafür sind wir nicht zuständig. Sie kennen den Chef hier?«
    »Ja, das ist Uwe Müller.« Quirin lächelte schmal. »Er ist ein Mann, mit dem man reden kann.«
    Harry Stahl nickte. »Dann tun wir das doch. Ist er im Haus?«
    »Ich denke schon.«
    »Und er hat sicherlich auch ein Büro.«
    »Ich bringe Sie hin.«
    »Das ist alles gut und schön«, sagte ich. »Aber ich möchte nicht, dass jemand in den Keller geht. Die Tür müsste abgeschlossen werden.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Harry.
    Er sprach mit der Bedienung, und er hatte tatsächlich Glück. Man übergab ihm einen Schlüssel. Harry verschwand, schloss die Kellertür ab und kehrte zu uns zurück.
    Walter Quirin schüttelte den Kopf. »Ich kann das alles immer noch nicht fassen. Das ist so nah und trotzdem so weit weg. Wie ist es nur möglich, dass ein Vampir hier herumgelaufen ist? So etwas wirft mein ganzes Weltbild über den Haufen.«
    »Nehmen Sie es schlichtweg hin«, sagte Harry. »Sie haben Ihre Pflicht getan, indem Sie anriefen und uns beide somit auf den Plan gerufen haben. Ab jetzt sind wir am Ball.«
    »Gibt es da auch ein Tor, in das Sie den Ball hineinschießen können?«
    »Verlassen Sie sich darauf. Und jetzt sagen Sie uns bitte, wo wir das Büro des Chefs finden.«
    »Kommen Sie mit.«
    Wir blieben im Bereich der unteren Etage und mussten einen kurzen Quergang betreten, in dem es nur zwei Türen gab, die sich gegenüberlagen.
    Hinter einer residierte der Chef, hinter der anderen befand sich ein Besprechungsraum.
    »Jetzt bin ich mal gespannt«, flüsterte Harry Stahl mir zu, bevor er anklopfte.
    Eine Frauenstimme forderte uns auf, einzutreten.
    Ihre Augen weiteten sich, als Sie uns sah, denn beide waren wir ihr fremd. Langsam stemmte sie sich von ihrem Schreibtischsessel hoch und drehte sich vom Computermonitor weg.
    »Bitte, wer sind Sie?«
    Harry übernahm das Reden. Er gab sich so freundlich wie möglich und zeigte auch seinen Ausweis.
    Sein Anblick schüchterte die Frau im dunkelblauen Kostüm schon ein. Sie rückte an ihrer Brille und fuhr durch ihr rabenschwarz gefärbtes Haar.
    »Wenn das so ist, ich sage Herrn Müller Bescheid.«
    »Das ist nett.«
    Die Frau ging zu einer Tür an der Seite und öffnete sie.
    Harry lächelte.
    »Na also, geht doch…«
    ***
    Uwe Müller war ein freundlicher Mensch, dessen Alter knapp über fünfzig Jähre lag, wie ich schätzte. Er hatte allerdings einen Teil seiner Haare verloren. Die wenigen, die noch vorhanden waren, standen als Strähnen in die Höhe. Er hatte keine großen Fragen gestellt. Er hatte uns Plätze angeboten, und so hatten wir reden können.
    Uwe Müllers Freundlichkeit verwandelte sich zuerst in Staunen, dann in ein leichtes Entsetzen, als er die ganze Wahrheit erfuhr. Er fing an zu schwitzen und sprach immer wieder davon, welch ein toller Mitarbeiter Boris doch gewesen war.
    »Und jetzt ist er tot«, stellte Harry Stahl sachlich fest.
    Herr Müller konnte es noch immer nicht fassen. Er starrte uns an, er bewegte seine Lippen, ohne ein Wort zu sagen, und sprach davon, dass der Tote weggeschafft werden müsste.
    »Oder muss er noch in die Obduktion? Ich meine, wenn die Polizei sich um ihn kümmern…«
    »Nein«, sagte Harry. »Später möglicherweise. Haben Sie hier so etwas wie einen gekühlten Raum? Ich denke, dass es hier bei

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