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1565 - Feuerhand

1565 - Feuerhand

Titel: 1565 - Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde. Der Mann brannte, aber er verbrannte nicht.
    Als Jane Collins dies klar wurde, stoppte sie ihren Lauf. Zudem wurde sie durch die Hitze und den fetten Qualm dazu gezwungen, der in ihre Richtung wehte.
    Sie wedelte mit beiden Armen, um bessere Sicht zu haben.
    Der Brennende hatte die Zeit genutzt.
    Er löste sich aus den Flammen und hätte jetzt zusammenbrechen müssen, was nicht eintrat, denn als wäre nichts passiert, setzte er sich in Bewegung. Er steuerte die Mitte der Straße an, dann drehte er sich und schaute Jane an. Sie sah ihn!
    Es war unglaublich und unfassbar. Der Mann wurde von einem Vorhang aus Feuer umhüllt und verbrannte dennoch nicht. Die Flammen tanzten wie zuckende Windlichter über seinen Körper hinweg, als wollten sie Jane Collins begrüßen.
    Es war nicht zu begreifen, und genau diese Tatsache hatte Jane Collins starr werden lassen.
    So schaute sie zu, wie die brennende Gestalt ihren Weg fortsetzte und auf sie zu kam.
    Sie ging völlig normal über die Straße, umspielt von diesem Mantel aus Flammen. Der Mann musste mit dem Feuer einen Pakt geschlossen haben, und er hatte ein Ziel, das er trotz seiner Behinderung durch die lodernden Flammen nicht aus den Augen ließ. Das Ziel hieß Jane Collins! Sie sah es, sie wusste es, aber sie war nicht fähig, etwas dagegen zu unternehmen. Noch war Zeit, um wegzulaufen, doch das schaffte sie nicht.
    Und der Flammenmann kam näher. Jane Collins war nicht so schnell zu beeindrucken. Dafür hatte sie in ihrem Leben schon zu viel erlebt, aber hier sah es anders aus. Da waren sämtliche Naturgesetze auf den Kopf gestellt worden. Der Mann durfte nicht leben, er hätte längst verbrannt sein müssen, aber er ging auf sie zu, und selbst der fette Qualm hatte eine andere Richtung genommen, als wollte er den Weg für den brennenden Mann frei machen.
    Dann geschah etwas, was Jane Collins fast um den Verstand brachte.
    Die Flammen hatten ihr eine gute Durchsicht gestattet, und jetzt sah sie, dass der Mann seinen Mund aufriss, und das hatte seinen Grund.
    Jane sah die beiden spitzen Zähne, die aus dem Oberkiefer ragten, und sie wüsste jetzt, dass sie es mit einem Vampir zu tun hatte, dem selbst Feuer nichts anhaben konnte…
    ***
    Es war nicht nur ein Gedanke, es war auch eine Tatsache, mit der Jane Collins ihre Schwierigkeiten hatte. Sie konnte es nicht fassen und wusste zugleich, dass sie sich nicht geirrt hatte.
    Diese Gestalt war ein Vampir, und gerade Vampire konnten unter anderem mit Feuer perfekt bekämpft werden. Sie hatte noch nie einen Blutsauger erlebt, der gegen Feuer immun war.
    Hier schon.
    Er ging wie ein normaler Mensch und verkürzte die Distanz zwischen ihnen. Jetzt hätte Jane noch die Chance gehabt zu flüchten. Das schaffte sie nicht. Dieser Anblick hatte sie förmlich gelähmt.
    Der Brennende war fast da. Jane spürte den ersten Hitzeschwall. Sie sah das Grinsen um den Mund herum, das durch den Flammenvorhang noch mehr verzerrt wurde, und entdeckte auch die roten Augen, als läge in ihnen die Quelle des Feuers.
    Flieh! Hau ab! Weg! So schnell wie möglich!
    Es waren die Befehle, die durch ihr Gehirn schössen. Nur war Jane nicht in der Lage, sie umzusetzen. Sie fühlte sich wie festgenagelt und wartete auf den Augenblick, da der Flammenmann zugreifen würde.
    Ein Schrei erreichte ihre Ohren.
    »Jaaaane…«
    Er war verzerrt, aber sie glaubte, John Sinclairs Stimme gehört zu haben.
    Er hatte geschrien, doch es gab eine andere Person, die eingriff.
    Von rechts huschte sie heran, packte Jane, riss sie herum und rannte mit ihr weg. Dabei lachte sie und rief dann: »Das war in letzter Sekunde, Jane! Jetzt musst du mir dankbar sein!«
    Jane Collins wusste, wie recht Justine Cavallo hatte…
    ***
    Ich hatte mitten auf der Straße gestoppt und war aus dem Rover gestiegen. Um das brennende Fahrzeug zu erreichen, musste ich noch eine kurze Strecke laufen. Ich dachte dabei an ein Menschenleben, das ich unter Umständen retten konnte.
    Es kam anders, ganz anders. Als sich mein Blickwinkel besserte, sah ich die Gestalt inmitten der Flammen. Es war ein Mann, der lichterloh brannte und eigentlich hätte verbrennen müssen, was jedoch nicht geschah.
    Er stand neben dem Wagen und schien das Feuer zu genießen. Mir schoss der Gedanke an Mike Dexter durch den Kopf, aber im selben Moment sah ich etwas anderes.
    Jane war da!
    Sie stand mitten auf der Straße und bewegte sich nicht von der Stelle.
    Anders der Brennende. Er hatte seine Starre überwunden und

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