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1565 - Feuerhand

1565 - Feuerhand

Titel: 1565 - Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich bewegte, was kein Misstrauen in ihr hochsteigen ließ.
    Sie blickte auch in die entgegengesetzte Richtung, und als sie dann wieder nach rechts schaute, da war der Mann verschwunden. Sicherlich in einem der Häuser.
    Jane Collins ging trotzdem nicht zurück. Zu lange konnte es nicht mehr dauern, bis John Sinclair erschien.
    Hier herrschte weiterhin nichts als die Normalität, aber die war schlagartig vorbei, als Jane Collins rechts von sich, ungefähr dort, wo der ankommende Wagen zuletzt gehalten hatte, den Feuerschein sah.
    Flammen!
    Auf einmal waren sie da und stiegen wie aus dem Nichts in den von Dunkelheit erfüllten Himmel.
    Jane Collins wusste sofort, was geschehen war.
    Hier war aus unergründlichen Motiven ein Auto in Flammen aufgegangen, und das war für Jane ein Beweis, dass einiges im Argen lag…
    ***
    Ich dachte noch immer über den Anruf der Detektivin nach, als ich längst im Rover saß, denn ich konnte ihn nicht richtig einschätzen.
    Ich bezweifelte, dass tatsächlich Not am Mann war. Aber Jane hatte eine gewisse Unruhe nicht unterdrücken können, das war zu hören gewesen, deshalb war ich ebenfalls misstrauisch geworden.
    Wenn einer wie Mallmann zum Angriff ansetzte, dann wurde es lebensgefährlich. Eigentlich kam ihm eine Nacht wie diese sehr entgegen.
    Es gibt kein London ohne Verkehr. Das merkte ich auch an diesem Abend. Immer wieder kam es zu kleinen Staus. Da konnte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen, die sich jetzt weniger um Mallmann drehten, sondern mehr um Mike Dexter, den Flammenmann.
    Es gab keinen Grund, an den Aussagen der Feuerwehrmänner zu zweifeln, denn die Vita dieses Mannes zielte in gleiche Richtung. Es stellte sich nur die Frage, wie es möglich war, dass er den Flammen widerstehen konnte. Das herauszufinden war meine Aufgabe, denn in diesem Fall war nichts normal.
    Da musste etwas anderes mitspielen, und zwar Mächte, die zu bekämpfen ich mir auf meine Fahne geschrieben hatte.
    Feuer! Hölle! Der Teufel!
    Diese drei Begriffe waren leicht zu verbinden. Und das nicht erst seit heute, sondern von alters her. Schon immer hatten sich die Menschen daraus ein magisches Dreieck geschaffen, und ich hatte in meinem Leben nicht nur einmal mit Feuer oder sogar Höllenfeuer zu tun gehabt, sodass mir dieser Gedanke nicht fremd war.
    Zunächst aber ging es um Mallmann, und das war eine ganz andere Liga.
    Ich dachte wieder an ihn, als ich in die Straße einbog, in der Jane Collins in einem Haus wohnte, das ihr Sarah Goldwyn, die Horror-Oma, hinterlassen hatte.
    Die Kurve lag noch nicht ganz hinter mir, als ich den zuckenden Schein bemerkte, der über die Fahrbahn strich.
    Sekunden später sah ich, was passiert war. Zwischen den Bäumen, auf der linken Gehsteigseite, stand ein Wagen, der lichterloh brannte…
    ***
    Es waren nur wenige Sekunden, die sich Jane Zeit ließ, um zu überlegen, was sie tun sollte. Sie wollte näher an das Fahrzeug heran, wusste aber um die Gefahr, die sie unter Umständen erwartete. Wenn das Benzin Feuer fing, konnte das Fahrzeug innerhalb einer Sekunde explodieren und die Personen mit in den Tod reißen, die sich dem Brandherd zu sehr genähert hatten.
    Jane lief trotzdem los. Sie dachte daran, dass ein Mensch im Fahrzeug sitzen könnte, der Hilfe benötigte. Oder ausgestiegen war und nicht wegkam, weil er zu stark verletzt war.
    An ihre eigene Sicherheit dachte sie weniger, als sie mit schnellen Schritten auf den brennenden Wagen zulief. Sie tat es von der Straße aus, da war ihr die Sicht nicht durch Bäume versperrt.
    Schon bald sah sie das Auto deutlicher. Tatsächlich hatten es die Flammen umhüllt wie einen Vorhang. Der Anblick war auf eine gewisse Art und Weise faszinierend, aber hinzu kam noch etwas anderes, denn zuerst traute sie ihren Augen nicht, weil das Bild einfach zu ungewöhnlich war.
    Neben dem Wagen an der Fahrerseite stand ein Mensch!
    Jane wollte schreien, sie wollte ihm zurufen, sich vom Feuer zu entfernen.
    Nicht ein Wort verließ ihren Mund. Es war einfach zu unglaublich, was sich ihren Augen bot. Sie dachte auch nicht mehr an die Gefahr, der sie sich immer mehr näherte. Es ging ihr einzig und allein um den Mann, der im Feuer neben dem Wagen stand, das ihm nichts anzuhaben schien.
    Die Flammen taten ihm nichts, was Jane nicht begreifen konnte.
    Dafür sah sie, dass der Mann den Kopf drehte und genau in ihre Richtung blickte.
    Das Feuer war wie das Licht auf einer Bühne, und es erhellte die Umgebung, dass jedes Detail sichtbar

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