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1566 - Vermächtnis eines Helden

Titel: 1566 - Vermächtnis eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Frauen winkend auf, ihr zu folgen. „Da vorn ist eine Höhle", hauchte sie. „Und sie ist viel größer als die andere, in der wir vorhin waren."
    Tatsächlich weitete sich der Spalt, und eine Höhle von beachtlichen Dimensionen öffnete sich vor ihnen.
    Lamndar Morcör schätzte, daß sie einen Durchmesser von wenigstens dreißig Metern hatte und an ihrer höchsten Stelle fünfzehn Meter hoch war. Sie stand zusammen mit ihren Begleiterinnen auf einem Vorsprung, der annähernd fünf Meter über dem Boden der Höhle lag. „Da ist es", staunte Jonana Trar.
    Unter ihnen erhob sich auf einem bizarr geformten Sockel aus blauen Kristallen das ESTARTU-Modell von Pailkard. „Es ist vollständig", erkannte Balian Mannt überrascht, während die Journalistin holografische Aufnahmen machte. „Ja, der Sockel ist jetzt so hoch er sein soll", bestätigte Lamndar Morcör. „Es kann wirklich nur auf psionischem Wege hierher gebracht worden sein", flüsterte die Physikerin, als fürchte sie, belauscht zu werden. „Eine Art Teleportation hat es möglich gemacht", erwiderte Lamndar Morcör. „Alles andere ist ausgeschlossen. Vielleicht haben sie so etwas Ähnliches wie einen Fiktiv-Transmitter geschaffen."
    „Wen meinst du? Wer sind sie?" fragte Jonna Trar.
    Lamndar Morcör antwortete nicht. Sie wußte nicht, was sie auf diese Frage entgegnen sollte. Ihr war klar, daß es irgendeine Intelligenz geben mußte, die den Transport des Modells durchgeführt hatte. Doch wo war diese Intelligenz? Verbarg sie sich in den Kristallen? Lebte sie in diesem Höhlensystem? Was waren die Kristalle?
    Waren sie so etwas wie Ausscheidungen eines lebenden Wesens oder eines Kollektivs von Lebewesen? Waren sie so etwas wie eine Stadt? Oder waren die Kristalle selbst die lebende Intelligenz? War überhaupt vorstellbar, daß die Kristalle lebten?
    Fragen über Fragen, auf die Lamndar Morcör keine Antwort wußte und die sie daher vorsichtshalber gar nicht erst ansprach.
    Für sie war zunächst einmal nur wichtig, daß sie das Modell des ESTARTU-Denkmals gefunden hatte.
    Sie meldete es zur ROBIN. „Ausgezeichnet", kommentierte Tekener. „Du hörst später wieder von mir."
    „Einverstanden."
    Sie schaltete ab und ließ sich von ihrem SERUN in die Tiefe tragen. Mannt und Trar folgten ihr.
    Sie hielten jedoch einen Abstand von etwa einem halben Meter ein.
    Als sie sich dem Modell bis auf etwa drei Meter genähert hatten, wechselte urplötzlich die Szene.
    Es war, als hätten sie die Höhle schlagartig verlassen und wären durch eine Art Teleportation in das Ruinenfeld über ihnen zurückgekehrt.
    Und mit ihnen das Modell des ESTARTU-Denkmals!
    Sie spürten, wie ihnen ein warmer Wind ins Gesicht wehte, und sie hörten die Schreie von seltsamen, fremden Wesen. Herumfahrend bemerkten sie eine Horde von nahezu hundert Wesen, die langsam auf sie zu kamen. Sie hatten vier Beine, die einen länglichen Rumpfkörper trugen. An den beiden Enden dieses Körpers erhoben sich zwei gebogene Säulen, auf denen jeweils ein pilzförmiger Kopf thronte. Jede dieser Säulen hatte zwei kräftige Arme, die mit grob wirkenden Händen versehen waren. Mit diesen Greifwerkzeugen hielten die Wesen lange und dünne Speere. Jeder Kopf hatte nur ein Auge. Die beiden sförmigen Säulen bewegten sich synchron, so als seien sie mit unsichtbaren Fäden verbunden.
    Unwillkürlich wichen die drei siganesischen Frauen zurück, doch da wurde die Szene plötzlich seltsam durchsichtig, und sie konnten die Kristalle der Höhle durchschimmern sehen. „Es ist ein Holo", sagte Jonna Trar leise. „Laßt euch nicht täuschen. Es ist nicht wirklich."
    Dieser Hinweis wäre kaum noch nötig gewesen. Lamndar Morcör und die Physikerin hatten mittlerweile auch begriffen. Sie traten wieder etwas näher an das ESTARTU-Modell heran, und die Holografie wurde kompakter.
    Sie überdeckte die Kristalle der Höhle.
    Die fremdartigen Wesen rückten heran, stürzten sich auf das Modell, hoben es hoch und trugen es laut schreiend davon.
    Im gleichen Moment wechselte die Szene, und die drei Siganesinnen wähnten sich auf einem freien Platz vor einem terrassenartig aufsteigenden Hügel. Sie sahen das Modell, das von den fremden Wesen auf dem Boden einer der Terrassen aufgestellt worden war. Nahezu hundert der Wesen hatten sich darum versammelt. Einige tanzten und stießen dabei laute Schreie aus. „Sie verehren das Ding", stellte Balian Mannt fest, „als wäre es eine Gottheit für sie."
    Während sie

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